NI Kontakt im Eurorack: Mit modularen Multisamples zum Erfolg
Kontakt im Eurorack? Im Eurorack gibt es mehr als nur analoge und digitale Oszillatoren. Immer mehr Module setzen dank leistungsfähiger Mikrochips auf die flexible Power des Samplings. Mit der richtigen Ausstattung kann ein modularer Synthesizer daher auch wie ein Piano, eine Gitarre oder wie ein anderes Instrument klingen. Wie so oft gilt dabei natürlich: Gewusst wie. Und die passenden Module braucht man natürlich auch.
NI Kontakt im Eurorack – so funktioniert ist!
Wie der Titel es verrät: Wir ziehen hier eine kleine Parallele zu Kontakt von Native Instruments. Das Software-Tool dient bekanntlich der Wiedergabe und Manipulation gesampelter Sounds. Dafür werden in der Regel sogenannte Multisamples erstellt – Kollektionen einzelner gespielter Noten eines Instruments. Sie können polyphon via MIDI wiedergeben und auch in der Klangfarbe manipuliert werden. Klingt zu komplex für das Eurorack? Ist es nicht, versprochen.
Welche Sampling-Modul ähnelt Kontakt im Eurorack?
Man benötigt dafür zunächst einmal ein passendes Sampling-Modul. Zwei aktuell erhältliche Produkte sind dafür besonders gut geeignet: Die 1010music Bitbox bzw. Bitbox micro und das DistingEX von Expert Sleepers. Beide haben einen ähnlichen Funktionsumfang, wobei ich im Folgenden den Prozess und die Möglichkeiten anhand der Bitbox erklären werde. Wie das DistingEX, hat dieses Modul ein Betriebssystem, welches auf einer SD-Karte läuft, auf der auch die abzuspielenden Samples gespeichert werden. Es bietet Stereo-Wiedergabe, unterstützt das Steuern von Samples via MIDI und erlaubt eine einfache Auswahl der zu spielenden Sounds über einen großen Touchscreen (s. u.).
Vom einzelnen Sound zum Multisample
Doch wie entsteht ein Multisample? Das ist etwas komplexer. Meist nutzt man für deren Aufnahme eine DAW. Man nimmt einzelne Noten vom zu sampelnden Instrument auf und speichert sie als separate WAV-Dateien auf dem Computer ab. Um sie auch mit der Bitbox zu verwenden, sind sie anschließend natürlich auf die SD-Karte zu übertragen. Dabei ist auf eine spezielle Namensgebung (im Handbuch des Moduls beschrieben) zu achten.
Dabei sind meist die Noten bzw. Tonlagen angegeben, zusammen mit einer ordnenden Nummerierung. So weiß die Bitbox, welche Samples abzuspielen ist, wenn man einen MIDI-Controller anschließt und beispielsweise einen C-Dur-Akkord erklingen lässt. Und ja: Genau das wäre dann der nächste Step für eine Emulation von Kontakt im Eurorack. Schließt einen Controller oder Sequencer an das Sampling-Modul an, um es zu spielen. Je nach Leistungsfähigkeit können Multisample-Tools eine bestimmte Anzahl an Sounds parallel abspielen – die Bitbox schafft etwa bis zu 16 Stück, wenn sie im internen RAM gesichert wurden.
Wie in Kontakt: So entsteht Timbre im Eurorack
Wie ist es nun aber, wenn man die Multisamples im Timbre manipulieren will? Nun: Dafür sind dann die anderen Module in Eurem Eurorack da – und die zusätzlichen Funktionen der Sampling-Module. Die Bitbox kann Samples zum Beispiel im Stereofeld verteilen oder unterschiedlich laut abspielen. Spannender ist es aber natürlich, die ausgegebenen Klänge durch andere Eurorack-Module zu schicken. Mit Filtern etwa könnt Ihr ein Piano dumpfer oder dünner erklingen lassen, je nachdem, welchen Filtertyp man nutzt. Und natürlich ist es auch immer möglich, mit Eurorack-Effekten besondere Sounds zu kreieren. Eine Multisample-Gitarre klingt zum Beispiel durch einen Granularprozessor wie das After Later Audio Cumulus extrem gut. Die Nachbildung des Mutable Instruments Clouds Granular-Effekt macht aus akustischen Sound distinkte Texturen und Flächen.
So sieht der Standard-Prozess mit Samples vom Rechner aus. Aber es gibt noch eine ganz andere Möglichkeit, die Multisampling-Features von Modulen wie der 1010music Bitbox zu nutzen – indem man nämlich Oszillatoren, andere Klangquellen oder ganze Patches aus dem Rack multisampelt. So erstellt man quasi eine virtuelle Version der liebsten Sounds. Dafür haben die Bitbox und das DistingEX einen speziellen Modus. In dem stellt man ein, welche Noten gesampelt werden sollen – und dann verbindet man sie mit dem zu sampelnden Modul. Von dessen Output patcht man dann wiederum in den Input der Sampler. Sobald der Multisample-Prozess gestartet wurde, spielt der Sampler jede Note in der gewünschten Range und nimmt sie als einzelne Sounddatei auf. So werden Oszillatoren konserviert – und können auf Samplebasis wie in Native Instruments Kontakt jederzeit wiederverwendet werden. Quasi ein Kontakt im Eurorack.
Aus Oszillatoren werden Multisamples
Aber wofür macht man das? Vor allem aus zwei Gründen. Zum einen ähnelt ein Multisample-Array eines Eurorack-Oszillators einer Art Preset: Man reproduziert mit ihm schnell einen bestimmten Sound, der sonst einen langwierigen Einstellungsprozess erfordert. Zum anderen macht man so aus Mono-Oszillatoren auf einmal eine polyphone Klangquelle. Denn natürlich auch diese aufgenommenen Samples „aus dem Rack“ können via MIDI gespielt werden. Aus einem Oszillator werden bis zu 16: Das ist die Magie des Multisampling, also Kontakt im Eurorack. Wirkt vielleicht ein wenig umständlich, kann aber in einigen Setups dabei helfen, deutlich mehr klangliche Flexibilität zu erlangen.
Kontakt im Eurorack: Multisampling als Sounddesign-Option
Und noch etwas ist logisch: Genau wie in Kontakt ist der ganze Prozess nicht. Man muss für einen Kontakt im Eurorack deutlich mehr vorbereiten, um genau die Multisamples nutzen zu können, die man haben will. Aber für die Art und Weise der Klangerzeugung kommt das Ganze dem Sampling-Tool für die DAW schon sehr nah. Am Anfang steht dann zwar ein größeres Investment in ein teureres digitales Modul wie der Bitbox oder dem DistingEX – dafür ist man danach aber auch mit mehr als genug spannenden Sounds gesegnet.
Die gezeigten Module und der Multisampling-Prozess im Video
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