Neural DSP Nano Cortex: Besser als Kemper Player und ToneX?
Ein Quad Cortex in Klein oder mehr?
Auch bei Neural DSP hat man mitbekommen, dass vielleicht nicht jeder das Budget und den Platz für einen mächtigen Floorboard-Modeller wie den Quad Cortex hat. So ist es nur konsequent, dass heute der Neural DSP Nano Cortex erscheint. Wie unterscheidet sich der „Kleine“ zum Quad? Und wie steht der kompakte Modeller im Vergleich zum Kemper Profiler Player oder auch der ToneX-Serie von IK Multimedia da?
Neural DSP Nano Cortex: Was steckt drin?
Was Kemper kann, kann Neural DSP schon lange. Denn es muss nicht immer ein Monster-Modeller im vierstelligen Bereich sein. Ob für das gelegentliche Pflegen des Hobbys, volle Pedalboards oder kleine Budgets, kleine Modeller sind in vielen Szenarien sinnvoll. Was für Audiointerfaces gilt, wo nach dem Erfolg von Focusrite Hinz und Kunz preisgünstige Versionen ihrer Profi-Modelle auf den Markt warfen, kommt in letzter Zeit auch bei den mächtigen Floorboard-Modellern an.
So ist der Release des kleinen Neural DSP Nano Cortex nur konsequent. Auch hier ist wie beim Quad die Grundidee Neural Captures, was in der Welt von Neural DSP quasi die Liquid Profiles sind, also Amp Profile, die „echte“ Amps detailgenau emulieren. Dazu natürlich auch entsprechende Impulsantworten verschiedener Cabs und Mikrofonpositionen.
Der Nano Cortex kommt mit zehn IRs, jeweils mit fünf unterschiedlichen Mikrofonen und sechs Positionen. Bis zu 256 Neural Captures und ebenso viele eigene IRs könnt ihr auf dem Modeller speichern, dazu 64 Presets. In jedem Preset könnt ihr bis zu sieben Blöcke mit unterschiedlichen virtuellen Effekten belegen. Die ersten zwei Slots sind für Pre-FX wie das Adaptive Gate und den Transposer reserviert. Dazu kommen in die letzten drei Blöcke die Post-FX (Chorus, Analog Delay und Mind Hall Reverb).
Wie steht der Nano Cortex da im Vergleich zum Quad Cortex?
Wer mitgezählt hat, weiß, dass noch zwei Blöcke in der Mitte der Kette übrig sind: im ersten ladet ihr das gewünschte Neural Capture, im zweiten befindet sich der erweiterte IR-Loader. Jeden Block der Kette könnt ihr in jedem Preset auf Wunsch auch umgehen. Was Auflösung und Klangqualität der Neural Captures betrifft, soll der Neural DSP Nano Cortex auf der Augenhöhe mit dem großen Bruder Quad Cortex sein.
Das wäre an sich ja schon eine ziemliche Ansage, gehört dieser doch qualitativ zum Besten auf dem Markt! Wie beim Quad, habt ihr dazu auch beim Nano Zugriff auf viele weitere Neural Captures in der Cortex Cloud und könnt jede in der Cortex Cloud App weiter bearbeiten. Der Nano bringt Regler für Gain (Eingangspegel), Level (Ausgangspegel), Amount (Intensität des gewählten Effekts), sowie einen 3-Band-EQ mit Bass, Mid und Treble mit. Dazu gibt es Buttons zum Wechseln der Preset-Bank, zum Speichern, zum Wechseln des aktiven Effekts, zum Verlassen des gewählten Presets (Exit) und um den Capture-Prozess zu starten.
Neben der Größe wird hier der wichtigste Unterschied zum Quad deutlich: ein Bildschirm, touch oder nicht, fehlt gänzlich. Die Erstellung der Presets läuft über die App und direkt über die Regler. Bleibt abzuwarten, wie intuitiv das Ganze ist, denn die Messlatte eines zugänglichen Workflows hat das Quad hier ganz schön hochgelegt.
Neural DSP Nano Cortex vs. Kemper Profiler Player
Was die Anschlüsse betrifft, bringt das Neural DSP Nano Cortex einen Eingang (nur Klinke, nicht Kombo, wie beim Quad), ein Stereo-Ausgangspaar (Klinke), einen Expression/MIDI-Eingang, einen USB-C-Anschluss, einen Miniklinke-Kopfhörerausgang samt separaterm Lautstärkeregler und Netzanschluss mit. Im Vergleich zum über dreimal so teuren Quad also auch um einiges abgespeckter. FX Loops fehlen gänzlich.
Dafür wiegt der kleine auch nur 620 G im Vergleich zu den fast 2 kg des großen Bruders. Wer den Nano zum Capturing nutzen will, findet den Capture-Eingang als XLR/Line-Kombo-Buchse an der rechten Seite. Der Capture-Ausgang sitzt am rechten Output-Kanal. Wie steht der Nano im direkten Vergleich zum Kemper Profiler Player da?
Preislich liegt man leicht unter der Konkurrenz. Ob jetzt Neural DSP oder Kemper die besseren, realistischer klingenden Emulationen machen, darüber lässt sich lange, ausgiebig und am Ende ohne finales Ergebnis diskutieren. Von den Zahlen her bietet der kleine Kemper vier Effektslots pro Preset, der Nano fünf, die aber festgelegt sind. Was die Anschlussmöglichkeiten betrifft, bietet der Nano einen moderneren USB-C-Anschluss sowie direkt die Möglichkeit, Neural Captures zu erstellen, dafür bringt der Player WLAN- und Bluetooth-Funktionalität mit.
Was kostet der Neural DSP Nano Cortex?
Ihr könnt den Neural DSP Nano Cortex ab sofort bei Thomann* für 569,- Euro bestellen. Ein USB-C-Kabel liegt bei. Eine passende Transporttasche gibt es ebenso hier bei Thomann*.
Infos über den neuen Modeller von Neural DSP
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