NAMM 2023: Die Highlights und ein kurzes Fazit
Die NAMM 2023 ist vorbei, für uns die Gelegenheit, einen Blick auf die diesjährigen Highlights der Messe zu werfen und auch ein kurzes Fazit zu ziehen. Eine Sache steht jetzt schon fest: Im nächsten Jahr soll die NAMM wieder wie gewohnt stattfinden und zwar vom 25. bis zum 28. Januar 2024.
NAMM 2023: Ein kurzes Fazit
Einige große Hersteller waren in diesem Jahr auf der NAMM nicht zu sehen, nach den „Corona-Jahren“ und dem digitalen Versuch im letzten Jahr war die Erwartung natürlich trotzdem groß.
Mit Sicherheit hat sich so manch einer darüber Gedanken gemacht, ob diese Messe überhaupt noch eine Zukunft hat, besonders im Hinblick auf das Ende der E3 – einer der größten Elektronikmessen überhaupt. Auch wir haben uns in einer Umfrage mit dem Thema beschäftigt und das Ergebnis zeigt, dass sich durchaus noch viele die NAMM wünschen.
Aber ganz klar: Die Neuigkeiten verbreiten sich primär über das Internet, in der Hinsicht verwundert da doch die teilweise etwas schlappe Kommunikation einiger Hersteller.
News gab es dieses Jahr im Vergleich zu früheren NAMM-Messen gefühlt etwas weniger, trotzdem waren aber durchaus ein paar interessante Sachen dabei. Und die schauen wir uns jetzt einmal an.
Highlights aus dem Bereich Recording
Antelope Audio sorgt mit Atlas i8 für eine Überraschung. Wer hätte erwartet, dass der besonders für hochwertige Audiointerfaces bekannte Hersteller einen Studiomonitor herausbringt? Im Inneren schlummert natürlich ein DSP, besonders spannend ist hier aber die Kombination von gleich zwei Tieftönern in einem Gehäuse. Mehr Infos zu Atlas i8.
Von Nektar gab es einen Channelstrip-Controller zu sehen. Der sieht sehr übersichtlich aus und könnte mit Features wie farbcodierten Drehreglern und zusätzlichem Display bestimmt einige Leute ansprechen. Panorama CST heißt der Controller, hier mehr Infos dazu.
WesAudio ng76 kombiniert einen Kompressor im 1176-Stil mit der Möglichkeit, diesen per Plugin zu steuern. Das ist ziemlich cool! Automationen sind dadurch möglich oder eben auch das Abrufen von Einstellungen für ein Projekt. Außerdem bietet ng76 ein paar Features, die weit über die Vorlage hinausgehen. Toll ist auch die Möglichkeit, gleich zwei davon in einem „Matched Pair“ für Stereobearbeitung zu nutzen. Hier alle Infos dazu.
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Bevor die NAMM 2023 überhaupt anfing, zeigte Neumann bereits das erste eigene Audiointerface. Wer sich MT 48 anguckt, sieht möglicherweise die Ähnlichkeit zu dem Anubis von Merging Technologies. Das ist kein Zufall, denn Neumann hat hierfür mit dem Schweizer Unternehmen zusammengearbeitet. Der große Dynamikbereich, ein interner DSP, Bedienung über Touchscreen und Ethernet-Verbindung gehören hier zu den interessanten Features. Mehr in diesem Artikel.
Synthesizer-Highlights der NAMM 2023
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Intellijel zeigt mit Cascadia einen richtig schönen semi-modularen Synthesizer zeitgleich zur NAMM 2023. Der verfügt über sagenhafte 101 Patch-Punkte, zwei VCOs, einen Suboszillator und jede Menge weitere Features in einem Desktop-Gehäuse. Es ist ja mittlerweile fast schon ein Trend, West-Coast-Konzepte in eigentlich typische „East-Coast-Synthesizer“ zu integrieren, das passiert hier natürlich auch mal wieder. Wirklich ein Hingucker, alle weiteren Infos dazu in diesem Artikel.
Mit Tracker Mini nimmt sich Polyend tatsächlich das Tracker-Konzept ein weiteres Mal vor. Wer hätte damit gerechnet? Tracker Mini könnte wie ein Game Boy für Fans von Trackern und Grooveboxen werden, tatsächlich erinnert ein Teil des Interfaces sogar an ein Game-Pad. Der Akku reicht jedenfalls für bis zu acht Stunden mobilen Betrieb, ein Mikrofon zum Sampeln ist direkt eingebaut. USB und MIDI gibt es ebenfalls. Ob das ein Hit wird? Alle Infos hier.
Highlights aus dem Bereich Gitarre
Analoge Echos über eine magnetische Metallscheibe? Na, das hört sich doch nach einem interessanten Effekt an. Das Echorec von T-Rex ist ein Nachbau des Binson Echorec (Pink Floyd haben das beispielsweise benutzt) und wurde bereits 2017 angekündigt, pünktlich zur NAMM 2023 wurde es fertiggestellt. Der Effekt sieht irgendwie etwas bizarr aus und spricht bestimmt auch nicht nur die Gitarre spielende Fraktion an. Musst du dir mal anschauen, hier unser Bericht.
Für Live-Einsätze ist das Trident von NUX gedacht, das Pedal hat aber überhaupt nichts mit den gleichnamigen Konsolen zu tun. Viele Ein- und Ausgänge (inklusive Send/Return), MIDI In/Out und das komplett überarbeitete TSAC-4K Amp-Modeling machen neugierig. Zwei DSPs stecken hier drin und hochwertige Wandler ebenso. Alle Infos hier.
Plugins
Soundtoys bringt tatsächlich ein neues Plugin heraus. Und das Interface-Design von dem angekündigten SuperPlate gibt sogar die Hoffnung, das mit dem kommenden 5.4-Bundle auch die anderen Plugins einen etwas frischeren Look bekommen. SuperPlate emuliert jedenfalls den Sound von fünf begehrten Hardware-Plate-Reverbs und garniert diese Emulationen mit ein paar Extras wie Pre-Delay, Preamp-Emulationen, Modulation oder eine Ducking-Funktion. Mehr dazu in diesem Artikel.
Als ich gehört habe, dass u-he auf der NAMM 2023 am Start ist, habe ich ja insgeheim mit einer Ankündigung von Zebra3 gerechnet – stattdessen gab es das neue Filterscape Bundle zu sehen. Der Filtereffekt wurde komplett überarbeitet und bietet nun neue Filtermodelle, zum Beispiel aus dem Synthesizer-Plugin Diva. Drei unabhängige Effekte stecken hier nun drin und sogar ein Synthesizer. Das macht neugierig! Weitere Infos hier.
Highlight im Bereich Live auf NAMM 2023
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DM3 heißt die neue Mischpult-Serie von Yamaha. DM3S und DM3-D setzen auf ein kleines Format und machen bestimmt nicht nur im Live-Einsatz eine gute Figur. 22 Kanäle, 16 Preamps, neun motorisierte Fader, Touchscreen und ein integriertes Interface passen bestimmt auch in einigen Recording- und sogar Streaming-Setups. Und wer Dante benötigt, bekommt das bei dem DM3-D ebenfalls! Alle Infos hier.
Was ist dein Highlight der NAMM 2023?
Haben dir die Ankündigungen der diesjährigen NAMM gefallen? Was sind deine persönlichen Highlights? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
Links zur offiziellen Website und den Herstellern
- Offizielle Website der NAMM
- Antelope Audio
- Nektar
- WesAudio
- Neumann
- Intellijel
- Polyend
- Soundtoys
- u-he
- Yamaha
*Hinweis: Dieser Artikel enthält Werbelinks, die uns bei der Finanzierung unserer Seite helfen. Keine Sorge: Der Preis für euch bleibt immer gleich! Wenn ihr etwas über diese Links kauft, erhalten wir eine kleine Provision. Danke für eure Unterstützung!
6 Antworten zu “NAMM 2023: Die Highlights und ein kurzes Fazit”
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Mehr Informationen
Die news zur NAMM 2023 sind etwas mager ausgefallen und irgendwie war auch nichts weltbewegendes dabei, was einen aus den Socken hauen könnte. Wenn man die news zur NAMM 2023 im Internet beobachtet hat, so kamen wenigstens die Gitarristen auf ihre Kosten.
War aus meiner Sicht nicht so der Burner. Im Synthesizer Umfeld leider nur Stille Nacht, auch sonst nichts wirklich Grosses. Ich finde im digitalen Zeitalter sind darüber Neuigkeiten wesentlich leichter und effizienter zu veröffentlichen. Nach Kalifornien von Deutschland / Europa? Hmm…., hier kann sich jeder selbst seinen Reim machen. War jahrzehntelang in der IT tätig, für Messen wurden da grosse Hallen für’s ganze Jahr gemietet, nachhaltig? Man hat gelernt! Messen machen Produkte nicht unbedingt günstiger oder doch?
Guten Morgen zusammen.
Mein persönliches Highlight, dass Neumann MT 48, ich bin sehr auf die ersten Tests gespannt.
Gruß
SlapBummPop
Ich frage mich, hat die NAMM die gleichen Probleme wie die Musikmesse oder liegt es einfach daran, dass immer mehr Consumer sich die Informationen aus dem Netz holen? Die Online-Hausmessen verschiedener Hersteller finde ich überflüssig, da sie dem potenziellen Käufer nicht mehr bieten als eine einfache Presseinfo.
Auch wenn ich nie in die USA reisen würde, halte ich das Ende der E3 und das vermeintlich absehbare Ende der NAMM für einen großen Verlust. Die geballte Info, die man früher zweimal, jetzt nur noch einmal jährlich erhalten hat, war für mich immer ein Lesefest.
Zudem mag ich Messen wegen der Atmosphäre. Schon als Kind habe ich die Verbrauchermesse in der Nähe meines Geburtsortes geliebt. Die erste große Messe, die ich ohne meine Eltern besuchte, war die Amiga ’89 in Köln. Herrlich, bekannte Gesichter gesehen, interessante und lustige Menschen kennengelernt. Ich freue mich auch schon auf die Superbooth nächsten Monat.
Solche Messen sind schweineteuer für die Hersteller. Gerade kleine Firmen können sich das eigentlich nicht leisten. Deshalb gab es ja auch immer den gemeinsamen Stand von vielen kleinen Synthherstellern als Superbooth. Und jetzt als eigenständige Messe.
Das Interessante wird bestimmt zur Superbooth kommen.