Musik entdecken – die besten Seiten gegen langweilige Songs
Die Qual der Wahl. Gigantische Songkataloge, Vinyl-Wellen und Kassetten-Trends, Algorithmusvorschläge und Newsletter – zu viel Musik, zu wenig Zeit! Wo findet man neue Musik, die zum eigenen Geschmack passt? Welche Seiten und Quellen bieten Tipps abseits des Mainstreams? Wir haben uns umgesehen und diese Tipps zum Musik entdecken.
Wo geht es für euch hin beim Musik entdecken?
Hoch her ging es vor Kurzem in der Gearnews-Redaktion. Leidenschaftlich wurde argumentiert, auf der einen Seite die Verfechter von analogen Medien und Subkultur, auf der anderen Anhänger von Algorithmen, Mainstream und sozialen Medien. Einig wurden wir uns nicht, aber klar wurde auch: hier prallen Welten aufeinander. Was wäre da naheliegender, als (zumindest grob) auszuloten, wo man denn stöbert, wenn man doch einmal über den musikalischen Tellerrand hören möchte. Denn der ist dieser Studie zufolge bei vielen ganz schön hoch!
Bevor wir uns mit dem Vorschlagshammer in die Welt von Blogs, Bandcamp und Beiträgen auf Social Media stürzen, geht aber erst einmal die Frage an euch, liebe Gearnews-Community: Wo findet ihr neue Musik? Welche Quellen nutzt ihr zum Stöbern in Bandkatalogen? Und wo bekommt ihr Infos über neueste Releases? Schreibt uns doch in den Kommentaren, wo es für euch hingeht, wollt ihr Musik entdecken.
Musik entdecken im Zeitalter von Spotify und Co.
Die meisten von uns hören heute Musik über einen Musik-Streaming-Service wie Spotify, Apple Music oder Deezer. Auch YouTube muss man fairerweise dazuzählen. Das sagt zumindest die Statistik. Und bei allen Streaming-Diensten sitzen im Hintergrund mächtige Algorithmen, die darauf trainiert sind, uns möglichst zu unseren Hörgewohnheiten passende Songs und Alben vorzuschlagen.
Wie gut das funktioniert, hängt stark von den Genres ab, in denen man sich bewegt. Hier gilt: Je mehr Mainstream, desto passender sind die Vorschläge. Und sobald man den Account nicht nur zum Musikhören, sondern auch für die Gutenachtgeschichte oder die Endlosschleife des aktuellen Lieblingslieds der Kleinen nutzt, kann man die Vorschläge in die Tonne treten. Als besonders unpassend oder geschmacklich besonders treffsicher hat sich hier bisher allerdings keiner der Algorithmen hervorgetan.
Anbetracht der Tatsache, dass fast 40 % aller Songs im Katalog von Spotify von über 100 Millionen vergangenes Jahr nicht ein einzigen Play vorweisen konnten und das bei anderen DSPs nicht anders sein wird, scheinen die Algorithmen hier aber auch tendenziell bei Vorschlägen in Richtung Mainstream zu tendieren. Als Hauptquelle für viele von uns, die trotz allem weiter auf Musik-Streaming setzen, sind vor allem Playlisten zu nennen.
Musik entdecken über redaktionelle Playlists und User-Playlists
Was früher das Mix-Tape oder die selbst zusammengestellte CD, ist heute die Playlist. Alle Streaming-Dienste bieten eine Vielzahl an Playlisten für unterschiedliche Genres, oft einzelne Bands und Künstler an. Große, redaktionell erstellte Playlisten wie „RapCaviar“ in den USA oder „Modus Mio“ in Deutschland haben Millionen an Followern. Und diese listen jede Woche zig neue Songs. Dazu bieten Spotify und Co. seit einiger Zeit auch die Möglichkeit, basierend auf einem Song, ganze Playlisten durch ihre Algorithmen zu erstellen.
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Auch in Spotify gibt es die Möglichkeit, eine selbsterstellte Playlist zur ergänzen. Über den gleichnamigen Button fügt der Streaming-Dienst Songs hinzu, von denen der Algorithmus glaubt, dass sie gut zur Liste passen. Dazu gibt es eine schier unendliche Menge an Playlisten, die andere Nutzer erstellt haben. Diese findet man am ehesten über die Suche seines Streaming-Dienstes. Hier sucht man nach einer Lieblingsband und schränkt die Suche nur auf Playlisten (nicht Künstler, Songs oder Alben) ein. Schon bekommt man zig, oft sogar hunderte User-generierter Listen vorgeschlagen.
Tik Tok, Instagram und Co. – Musik entdecken auf sozialen Medien
Gerade Tik Tok ist in den letzten Jahren zu DEM sozialen Medium für neue Bands geworden und hat Instagram vor allem für die Generation Z abgelöst. Viele der Kurzvideos sind mit Songs unterlegt. Geht ein Lied viral, gibt es Challenges und zahllose Remixes. Auch schneller oder langsamer laufende Versionen bekannter Songs (siehe „Bloody Mary“ von Lady Gaga in Netflix‘ Wednesday) sind verbreitet. Und auf Tik Tok wie auch Instagram ist Musik entdecken hauptsächlich ein Zufallsspiel.
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Denn hier geht es weniger um das bewusste Stöbern, sondern das zufällige Entdecken in einem Video auf Tik Tok oder eine Reel oder einer Story auf Instagram. Dafür „lernen“ die Algorithmen beider sozialer Medien oft so schnell und genau, dass man, falls man oft genug an Videos mit einer bestimmten Sorte Musik hängenbleibt, von diesen dann schnell noch mehr vorgeschlagen bekommt.
Soundcloud, Beatport und Bandcamp für unbekannte Genres und kleine Bands
Musik kaufen kann man auf allen drei Plattformen, auch direkt im Browser anhören. Allerdings ist der Fokus beim Musikentdecken bei allen Dreien unterschiedlich. Beatport hat dabei die höchsten „Auflagen“ und nicht alle Bands und Producer können hier Musik hochladen. Neben Verkaufscharts für über 30 elektronische Genres gibt es von Mitarbeitern erstellte Playlists, dazu Empfehlungen ähnlich wie bei Amazon („Kunden kauften außerdem…“) für zu einem Album passende Künstler und Labels.
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Bei Soundcloud findet das Stöbern und Musikentdecken hauptsächlich über Hashtags und die Suchfunktion statt. Dazu gibt es auf der Titelseite Empfehlungen für Playlists und Artist-Stations. Zwar ist Soundcloud ohne Einschränkung für alle Genres offen, der Schwerpunkt liegt hier aber eindeutig zwischen elektronischen Genres wie Hip Hop, Techno und Dubstep.
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Bei Bandcamp wiederum tummeln sich die ungewöhnlichsten Genres und Artists. Hier sind zwar auch Mainstream-Artists vertreten, der Schwerpunkt der Plattform liegt jedoch eindeutig auf Untergrund-Bands. Auf Bandcamp Musik entdecken ist ganz ohne jede Playlist-Funktion (CHECK) eher ein Glücksspiel. Hier hangelt man sich, nachdem man ein Album oder einen Song gefunden hat, am besten durch die von Bandcamp generierten Empfehlungen unten auf jeder Seite. Dazu gibt es mit „Bandcamp Daily“ einen täglich neu gefütterten, hauseigenen Blog, der immer wieder neue Bands und Acts aus unterschiedlichsten Genres präsentiert.
Newsletter und Magazine – Update aus der eigenen Szene
Ob es nun gedruckte Musikmagazine wie Rolling Stone, Musikexpress, Visions, Metal Hammer, Mint Magazin und Co. sind oder Online-Magazine wie Laut.de, Tonspion, Diffus, Pitchfork, The Quietus, Consequence of Sound, NPR oder Resident Advisor – für das eigene Genre gibt es immer das richtige Magazin. Bevor ihr auf die Barrikaden geht, wie wir DAS Magazin oder DEN Blog vergessen haben könnten, schreibt uns in den Kommentaren, warum dieses Magazin oder jener Blog einen Blick wert ist.
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Alle Medien eint, dass man hier einen Überblick über neue Veröffentlichungen oder Jubiläen alter Alben, die man nicht mehr auf dem Schirm hat, bekommen kann. Viele der Magazine und Blogs bieten außerdem kuratierte Playlisten auf den großen Streaming-Diensten an. Dazu gibt es von vielen Bands und Magazinen Newsletter. Diese bieten in regelmäßigen Abständen Updates über Neuveröffentlichungen.
Physische Medien in echten Geschäften – Musik entdecken beim Plattenstöbern
Vinyl überholt CD, Kassette kommt wieder – physische Medien erleben in den letzten Jahren eine echte Renaissance! Und da können Plattenbörsen, Plattenläden oder das unvermeidliche Discogs ganz neue alte Quellen zum Musik entdecken sein. Gerade bei Vinyl kann es bei einer Kiste voller Platten auch einfach das Cover sein, das zum Anhören einlädt. Oft kann auch ein Abend auf der weltweit größten Plattenbörse Discogs zum leerem Portemonnaie und vollerem Plattenschrank führen.
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Nicht zu vergessen sind die zwei analogsten Quellen für neue Musik: der Freundeskreis und das Radio. Falls die eigene Playlist langweilt, man auf dem Weg zur Arbeit dieselben fünf Songs hört oder das Hitradio anödet, kann ein kurzer Rundumschlag im Freundeskreis der schnellste Weg zu neuer Musik sein. Und neue Musik muss ja nicht heißen, neu veröffentlichte Musik! Genauso gut kann der beste Freund auf das eine Album hinweisen, das man immer schon hören wollte. Oder die Arbeitskollegin von einem Konzert schwärmen.
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Beim Radio kommt es sehr auf den eigenen Geschmack an, wenn es um Musik entdecken geht. Ist man sowieso eher auf Pop, Klassik oder Schlager gebürstet, gibt es hier genug Sender. Wird es etwas „spartiger“, also beispielsweise Death Metal, Deep House oder Drill, muss man gerade in der deutschen Radiolandschaft schon etwas suchen. Aber auch hier gibt es oft im Abend- oder Wochenendprogramm vieler Sender noch thematisch interessante Sendungen.
Fazit
Wer will, findet mit wenig Aufwand neue Musik. Ob das brandneue Songs oder unentdeckte Perlen aus den Tiefen eines Bandkatalogs sind, das bleibt allen selbst überlassen. Wir hoffen aber, dass wir mit dieser Auflistung etwas Inspiration für neue Quellen bieten konnten.
KI-generierte Musik wird sicher bald auch ihren Platz bekommen im Musikkosmos, ein erstes Beispiel gab es ja vor Kurzem. Vielleicht können bald ganze Songs, basierend auf einer Playlist, generiert werden? Oder was meint ihr?
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Eine Antwort zu “Musik entdecken – die besten Seiten gegen langweilige Songs”
Podcasts, wie „SUBROCK – NEUE BANDS“ auf Spotify sind auch eine gute Möglichkeit.