von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
musiclawyer KI sorgt für Klarheit in Musikverträgen - kostenlos!

musiclawyer KI sorgt für Klarheit in Musikverträgen - kostenlos!  ·  Quelle: tim wege / Alamy Stock Foto

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Das kostenlose Tool musiclawyer (eine Website) soll euch bei Missverständnissen in Aufnahme- und Tantiemenverträgen helfen und Probleme identifizieren. Daddy Kev (mit bürgerlichem Namen Kevin Moo), Gründer bei Low End Theory, hat eine neue, von KI (ChatGPT und Google Gemini) gesteuerte Website ins Leben gerufen, die Künstlern hilft, Aussagen von Plattenfirmen und Vertrieben zu entschlüsseln.

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Daddy Kev und musiclawyer: Hilfe für Musiker bei der Vertragsanalyse als Freeware

Diese Woche über die Social-Media-Plattform X angekündigt, befindet sich die neue KI musiclawyer noch in der BETA-Phase und ist für jeden kostenlos nutzbar. Ihr könnt eure Musikverträge hochladen oder einfach als Text in das vorgesehene Feld kopieren, also auf der Website direkt einfügen. Anschließend analysiert die angeschlossene KI euer Vertragsdokument auf Fehler oder Warnsignale, die ihr beachten solltet. Derzeit unterstützt die Website die Sprachen Englisch, Japanisch, Spanisch, vereinfachtes Chinesisch und Französisch. Bald wird die Seite einfache Verträge wie Split Sheets und Co-Produktionsvereinbarungen sogar erstellen können, wie Moo Resident Advisor mitteilte. Das klingt sehr vielversprechend.

Die Website nutzt zwei Formen der KI-Analyse: ChatGPT 3.5 und Google Gemini. Vor der Analyse müsst ihr euch für eine KI entscheiden. Gemini gilt mittlerweile als effektiver für längere Verträge. Im Gegensatz zu ChatGPT extrahiert musiclawyer Text “fehlerlos” aus Bildern oder gescannten Dokumenten mittels optischer Zeichenerkennung (OCR), wie Moo, selbst Musikproduzent, DJ und Plattenchef sowie Grammy-ausgezeichnet, auf X schrieb. Einfacher geht es nicht!

Die App ersetzt natürlich nicht den Rat eines Anwalts, sondern dient eher als „Werkzeug zur Klärung und eine Erklärung wichtiger Punkte”, warnte das Mastermind hinter dem Projekt. “Die meisten unabhängigen Künstler, die ich kenne, können sich keinen Anwalt leisten, daher hoffe ich, dass die App in Ermangelung anderer brauchbarer Optionen nützlich ist.” Und das kann ich bestätigen! Einige Tests an meinem Rechner zeigten mir schon jetzt mit der Beta-Version wirklich gute Insights zu meinen in Englisch geschriebenen Verträgen. Eine Version für deutschsprachige Verträge kommt sicherlich bald.

Wie musiclawyer Künstlern bald ebenso bei weiteren Problemen helfen soll

musiclawyer wird bald sogar helfen, Tantiemenabrechnungen zu interpretieren, diese Funktion ist zurzeit noch nicht verfügbar. Bei einem Testlauf mit einer aktuellen DistroKid-Abrechnung fand Moo „über 30 Probleme“, darunter fehlende ISRCs, fehlende Länderdaten und leere Felder. Das klingt sehr interessant! Und das sicherlich auch für kleine Labels zur Kontrolle der zu verschickenden Abrechnungen.

“In den meisten Tantiemenprüfungen ist die einzige Datenquelle die Abrechnung des Labels oder Verteilers, die oft fehlerhaft ist”, erklärte er auf X. Als Technik-Enthusiast, der ein Buch über Mixing und Mastering verfasst hat, kündigte Moo diese Woche eine weitere neue App an.

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musiclawyer und Spotstats sind wichtige Tools für Musiker

Spotstats, das nicht auf KI basiert und sich ebenfalls in der BETA-Phase befindet, ermöglicht es Künstlern, eine separate Prüfung ihrer Spotify for Artists-Daten durchzuführen. Es schätzt tägliche, monatliche und jährliche Streaming-Einnahmen mittels Statistikmodulen, die auf Python basieren und als APIs bereitgestellt werden. “Es ist vielleicht die erste (und einzige) öffentlich verfügbare Streaming-Vorhersage-App”, sagte Moo.

Spotstats wurde ursprünglich für den internen Gebrauch bei Alpha Pup entwickelt, um Katalogwerte schnell zu schätzen, hat jedoch offensichtlich „mehr Wert und nützliche Anwendung in den Händen der Künstler direkt”, sagte er auf X. Spotstats ist auch „eine der ersten/einzigen Apps, die Musik-Streaming-Daten in 3D visualisieren”, fügte er hinzu.

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Beide Tools, also musiclawyer und Spotstats, klingen sehr spannend und sind schon jetzt in der Beta-Version sehr hilfreich für alle Musiker, die mit Streaming und Musikverträgen zu tun haben. Ihr solltet die Websites definitiv einmal ausprobieren.

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