Mr. Hyde – das verwandelte Multimode-Filter
Wir haben ja schon berichtet und spekuliert, es handle sich bei Mr. Hyde um einen Ringmodulator. Jetzt wissen wir es genau: Mr. Hyde ist ein neues Filter-Effektgerät von Analogue Solutions.
Ja, man kann damit auch Dinge zerstören, jedoch stammen die metallischen Sounds nicht wie vermutet aus Ringmodulation, sondern einer Filter-FM. Das Gerät bietet Steuereingänge für das Filter und lässt sich mit einem Modularsystem oder eben autonom als Filterbox einsetzen.
Das Filter ist ein 12 dB/Oktave Multimodefilter mit Tief-, Hoch- und Bandpass-Filterungen sowie Notch. Die Filtertypen sind ineinander blendbar, so wie man das vom SEM kennt. Als reine Filterbox ist so etwas eher selten zu finden. Mir fällt auf Anhieb jedenfalls keine ein, die das bietet. Die Resonanz geht bis zur Selbstoszillation.
Intern findet sich zur Modulation ein offensichtlich schneller LFO, mit dem sich in Kombination mit hoher Resonanz metallische und experimentellere Klänge erzeugen lassen. Der LFO hat zwei Geschwindigkeitsbereiche und zwei Schwingungsformen, nämlich Rechteck und Dreieck. Beide können abgegriffen werden und andere Geräte versorgen. Vor dem Filter kann ein „Scream“-Schalter umgelegt werden. Damit wird der Sound böser, kann mehr kreischen und fauchen.
Neben dem naheliegenden Einsatz im Synthesizerverbund dürfte sich Mr. Hyde auch für Gitarristen, zur Vocal-Bearbeitung oder für Noisiges eignen. Solange man ihn nicht aufregt, ist er lieb und friedlich. Am meisten Spaß machen aber FM-Experimente.
Nicht viel größer als eine Handfläche findet Mr. Hyde problemlos Platz im Live-Set auf der Bühne. Gut, um vielleicht das eigene unglaublich langweilige Set mal ein bisschen interessant zu machen.