MOTU Digital Performer 11: Nanosampler 2, MPE, Apple Silicon Support
MOTU veröffentlicht das nächste Major-Update der hauseigenen DAW. Digital Performer 11 bringt eine ganze Reihe von neuen Features und Verbesserungen mit. Dazu gehören der neue Nanosampler 2.0, MPE-Unterstützung oder der Support für die neuen Apple Silicon Prozessoren. Außerdem gibt es einige neue Funktionen für einen schnelleren Workflow.
Articulation Maps und MPE-Support
Schauen wir uns zunächst mal die Sachen an, die den Workflow auf Trab bringen. Dazu gehören die Articulation Maps, mit denen ihr heutige (Orchester-) Sound-Librarys von Herstellern wie VSL, East West, Spitfire oder Cinesamples noch expressiver in der DAW benutzen könnt. Diese Maps lassen sich importieren und dann zu dynamischen Instrumenten und Ensembles zusammenstellen. Artikulationen können auf Symbole bis hin zu Textanweisungen im QuickScribe-Fenster gemappt werden. „What you see is what you hear“ verspricht MOTU und sagt, dass ihr so noch realistischer klingende Arrangements und Performances erstellen könnt. Daran zeigt sich auch deutlich, an welche Kundengruppe sich eine DAW wie Digital Performer richtet, PreSonus geht mit Studio One in eine ähnliche Richtung.
MIDI Polyphonic Expression – kurz MPE – unterstützt Digital Performer 11 ebenso wie MIDI CCs für eine einzelne Note. Davon profitieren nicht nur User, die zum Beispiel ein Roli Seaboard benutzen – die Funktionen nutzt ihr ebenfalls in dem Notendeditor, sprich der Pianorolle. Sehr gut! Ein neues Scale Tool gibt euch mehr Kontrolle über die Expressivität. MX4 und andere Synthesizer-Plug-ins von Digital Performer unterstützen die MPE-Features.
Audio Retrospective Record und Nanosampler 2.0
Einen weiteren Gewinn für den Workflow stellt Audio Retrospective Record dar. Dieses Feature findet ihr mittlerweile immer mehr in DAWs – und das ist auch gut so! Die DAW hört sozusagen immer mit und merkt sich, was an den Eingängen für Audio und MIDI so passiert. Wenn etwas Geniales passiert, hat es Digital Performer quasi aufgezeichnet, auch ohne dass ihr vorher auf Record gedrückt habt.
Nanosampler 2.0 bringt ein Update für den Nanosampler. Packt ein Sample über Drag-and-drop hinein und schon könnt ihr Time-Stretches, Slices und viele andere Dinge damit anstellen. Auch Zufallsfunktionen, Repeater und Reverser gehören dazu. Drei Abspielmodi (Classic, One-Shot und Slice) stehen zur Verfügung, das Interface wurde außerdem komplett überarbeitet.
Support für macOS Big Sur, Apple Silicon und weitere neue Features
Das hört sich richtig gut an: Digital Performer 11 ist nicht nur mit macOS Big Sur kompatibel, sondern unterstützt auch nativ den neuen Apple Silicon Prozessor – Rosetta ist nicht notwendig! Die DAW ist für native Multi-Core-Performance optimiert, da sind wir mal auf erste Erfahrungsberichte gespannt.
Pad-Controller von Novation und Akai lassen sich im Clip-Fenster umfangreich konfigurieren, Digital Performer 11 soll damit zum neuen „Powerhouse“ für die Live-Performance werden (und nimmt sich in dieser Hinsicht einiges von Ableton Live an). Effekte werden im Live Performance Mode nun in Echtzeit berechnet.
MOTU denkt aber nicht nur an Pad-Controller, auch für die Komplete Kontrol Produkte von Native Instruments und iCON Control gibt es Unterstützung. Dafür ist das neue Control Surface Plug-in zuständig. Außerdem hat der Hersteller das EuCon Plug-in überarbeitet und Support für die Avid S6 Konsole integriert.
Was es sonst noch so Neues gibt, findet ihr im Detail auf der Website des Herstellers. Insgesamt hat MOTU hier durchaus abgeliefert.
Spezifikation und Preis
MOTU Digital Performer 11 läuft auf macOS (10.13 bis11.x) und Windows 10 (64 Bit).
Die Vollversion kostet 499 US-Dollar, Uprades sind ab 195 US-Dollar verfügbar – die individuellen Angebote findet ihr auf der Website des Herstellers. Auch bei Thomann bekommt ihr die DAW als Download*.
Weitere Infos über MOTU Digital Performer 11
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4 Antworten zu “MOTU Digital Performer 11: Nanosampler 2, MPE, Apple Silicon Support”
ist der simpler aus ableton live zu digital performer übergelaufen und hat sich in nanosampler 2.0 umbenannt?
Haha, ja das habe ich mir auch gedacht :D
@dflt: Da hast Du recht! :) Ich bin mit Ableton Live nicht so vertraut, aber guckt man sich beide, d.h .Simpler und Nanosampler 2.0, genauer an, ist anzunehmen, dass sich die Entwickler bei MOTU haben „stark inspirieren“ lassen. Das war ja bei der Einführung der CLIPS in Digital Performer auch schon der Fall, denke ich… :D
Ein tolles DP-Update, welches MOTU mit DP11 vorgestellt hat. Insbesondere die Integration von MPE, Articulation Maps sowie die überarbeitete Unterstützung von Hardware Controllern sind meine Favorites unter den vielen neuen Features. Ich bin (immer noch) der Meinung, dass DP eine der unterschätztesten DAWs am Markt ist, was einerseits historische Gründe hat, andererseits aber auch daran liegt, dass MOTU’s Marketing eher verhalten und weniger aggressiv agiert als dies bei der Konkurrenz der Fall ist. Dennoch, DP ist eine meiner beiden Lieblings-DAWs und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Die 195,- $ sind mir das Update allemal wert…