von Dirk | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Mixing-Tricks für einen besseren Mix

Mixing-Tricks für einen besseren Mix  ·  Quelle: Anutr Yossundara / Alamy Stock Foto

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Abmischen ist eine Kunst, die Wissen, Erfahrung und Kreativität erfordert. Und manchmal auch etwas überfordern kann. Mit diesen fünf Mixing-Tricks für einen besseren Mix wollen wir ein paar „Cheats“ zeigen und Tipps geben, die dir dabei helfen können, einen besseren Mix zu erstellen.

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Benutze einen Spectrum Analyzer

Gleich die ersten zwei Mixing-Tricks hier beschäftigen sich mit dem Hören beziehungsweise dem Nicht-Hören. Ein guter Mix soll möglichst ausgewogen und linear klingen, aber wie genau hört sich das denn an? Ein hilfreicher Tipp ist das Vergleichen mit einem Referenzstück, das ebenfalls in die DAW gezogen und mit ungefähr gleicher Lautstärke zum Vergleich herangezogen wird.

Aber trotzdem kann es mitunter schwerfallen, den eigenen Mix richtig zu beurteilen. Und auch wenn alle immer wieder sagen, dass man mit den Ohren mixen soll (grundsätzlich ein super Ratschlag), ist ein Spectrum Analyzer einfach ein praktisches visuelles Hilfsmittel.

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Mit einem Spectrum Analyzer siehst du nämlich, ob die Balance stimmig ist oder ein bestimmter Frequenzbereich zu sehr an die Decke geht beziehungsweise etwas zu schwach ausfällt. Und auch hier lohnt sich der Vergleich mit einem Referenzstück. Wie sieht es bei dem ausgewählten Song aus und wie bei deiner Abmischung?

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Vermutlich hat deine DAW einen Spectrum Analyzer integriert, ich empfehle aber zusätzliche Plugins wie den Klassiker Span oder meinen aktuellen Favoriten TDR Prism – beide sind kostenlos erhältlich! Es lohnt sich, hier mit den Einstellungen zu experimentieren und eigene Presets anzulegen. Beispielsweise kannst du den Analyzer etwas träger reagieren lassen oder die Kurve etwas glätten – so bekommst du vielleicht einen besseren Gesamteindruck ohne zu viel Details.

Selbstverständlich gibt es auch einige kommerzielle Software- und Hardware-Lösungen, in diesem Kaufberater findest du mehr Infos über das Thema.

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Nutze automatische Raumkorrektur

Um einen gut balancierten Mix zu erstellen, solltest du diesen auch so hören, dass du alles richtig beurteilen kannst. Gute Monitore helfen dabei natürlich, aber wie du sicherlich bestimmt schon mal irgendwo gehört oder gelesen hast, spielen ebenso die akustischen Eigenschaften des Raums eine wichtige Rolle. In eigentlich fast allen Räumen entstehen kleine oder größere Problemchen, die den Klang beeinflussen und möglicherweise zu falschen Entscheidungen beim Abmischen führen.

Profis beschäftigen sich aus diesem Grund eingehend mit der akustischen Optimierung des Studioraums – nicht wenige sind sogar der Meinung, dass dies essentiell ist. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du bereits einige Verbesserungen vornehmen und mit Elementen wie Absorbern oder Diffusoren die Akustik optimieren. Thomann führt zum Beispiel eine Reihe diverser Studio-Akustikelemente* und bietet sogar einen wirklich lesenswerten Ratgeber* zu dem Thema.

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Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass eine fachgerechte akustische Optimierung des Studioraums mit Know-how, Arbeit und Geld verbunden ist. So musst du mit einem Messmikrofon die Schwachstellen erfassen und dann genau zu wissen, wie diese effektiv behandelt werden.

Es gibt aber noch eine Möglichkeit, den Fallstricken der Raumakustik entgegenzuwirken. Und wie das bei Mixing-Tricks so der Fall ist, fühlt sich das manchmal ein bisschen wie Schummeln an. Das Zauberwort lautet „automatische Raumkorrektur“. Auch die erfordert eine Messung, allerdings verläuft diese mit einer Hilfestellung. Und anstatt den Raum daraufhin bearbeiten zu müssem, erzeugt die zugehörige Software stattdessen eine Korrektur der Frequenzkurve für das Abhören.

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Der Hersteller Sonarworks* hat sich auf eine Softwarelösung spezialisiert, die teilweise auch in einigen Hardware-Produkten implementiert ist. Mit ARC Studio* bietet IK Multimedia eine interessante Standalone-Korrektur für gängige Studiomonitore an – mein Kollege Marcus war davon sehr begeistert. Und mir haben iLoud MTM MKII* so gut gefallen, dass ich die Testexemplare übernommen habe – hier ist die Raumkorrektur direkt in den Monitoren eingebaut. Damit ist IK Multimedia übrigens nicht der einzige Hersteller, Neumann bietet diese Möglichkeit beispielsweise auch in einigen Monitoren wie KH 120 II* an.

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Setze „intelligente“ Plugins ein

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Durch immer mehr Processing-Power und Technologien wie maschinelles Lernen entwickeln sich Plugins stetig weiter und bringen Funktionen, die vor ein paar Jahren so noch nicht denkbar waren. Davon profitierst du! Denn es gibt heute Plugins, die viel mühsame Arbeit ersparen und quasi automatisch den Sound verbessern:

  • soothe2 von oeksound entfernt von alleine Resonanzen aus einzelnen Spuren oder dem Mix.
  • Smooth Operator* von Baby Audio korrigiert die spektrale Balance und unterdrückt ebenfalls Resonanzen.
  • bloom (ebenfalls von oeksound) lässt den Mix insgesamt wärmer und klarer klingen.
  • Neutron* von iZotope funktioniert wie ein Channelstrip-Plugin, das mehrere KI-basierte Assistenten für einen besseren Mix anbietet.
  • VocALign* von Synchro Arts „synchronisiert“ einzelne Spuren perfekt aufeinander – das ist besonders beim sogenannten „Doppeln“ von Gesang oder Gitarren praktisch.
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Mixe in einen Limiter

Dies ist natürlich einer dieser Mixing-Tricks, bei dem einige Pros bestimmt das Gesicht verziehen. Denn natürlich sollst du eigentlich nicht in einen aufgedrehten Limiter mixen!

Tatsache ist aber auch, dass beim Mastering von heutiger Musik so gut wie immer mit einem Limiter am Ende der Kette gearbeitet wird. Und weil wir es so gewohnt sind, gemasterte Musik zu hören, ist die Versuchung groß, mit einem Limiter auf der Masterspur schon einen kleinen Vorgeschmack auf den finalen Sound zu bekommen.

Wenn du mit einem Limiter auf der Masterspur abmischt und diesen „aufdrehst“, können dir mögliche Fehler eventuell schneller auffallen. Ein Plugin wie FabFilter Pro-L 2* bietet dir mit der Funktion „Audition Limiting“ sogar die Möglichkeit, den Unterschied zwischen ein- und ausgehendem Signal solo abzuhören und so zu prägnante Elemente im Mix ausfindig zu machen.

In diesem Video wird dir das Konzept recht gut erklärt:

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FabFilter Pro-L 2 Download
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Mit dem EQ absenken anstatt anzuheben

Jede DAW ist mit einem oder sogar mehreren Equalizern ausgestattet, dazu kommen endlos viele Plugins. Außerdem gibt‘s Mischpulte und Channelstrips mit EQ-Sektion sowie Hardware-EQs. Equalizer ohne Ende!

Ein guter EQ ist eines der wichtigsten Werkzeuge beim Abmischen. Und da es hier ja um Mixing-Tricks geht, darf demnach ein kleiner Tipp zum Thema EQ nicht fehlen. Vermutlich kennst du den bereits – trotzdem ist es immer gut, sich daran zu erinnern! Bei dieser Empfehlung geht es nämlich darum, mit dem EQ immer bevorzugt abzusenken, anstatt anzuheben.

Es gibt viele Gründe, warum du besser mit dem EQ absenken anstatt anheben sollst. Hier die wichtigsten Gründe in aller Kürze:

  • Durch das Absenken schaffst du Platz für Instrumente/Signale, die sich im gleichen Frequenzbereich bewegen.
  • Das Absenken von einzelnen Frequenzen klingt meist etwas natürlicher als das Anheben.
  • Mit dem Anheben von Frequenzen entstehen möglicherweise Verzerrungen oder Phasenprobleme.
  • Frequenz-Boosts werden oft als „besser“ empfunden und verleiten deshalb dazu, es ein bisschen zu übertreiben und den Mix im Ergebnis eher zu ruinieren.

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Und wie das mit Regeln so ist, solltest du diese auch das eine oder andere Mal brechen. Bei einer klanglichen Gestaltung kann ein Boost mit dem EQ nämlich auch das Salz in der Suppe sein, Details deutlicher nach vorne bringen oder etwas schwache Aufnahmen klanglich verbessern.

In diesem Kaufberater findest du ein paar Empfehlungen zu Equalizer-Plugins.

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FabFilter Pro-Q 3 Download
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