midiglue verbindet alle elektronischen Instrumente und kann noch mehr!
Eine Gruppe japanischer Studenten mit dem Projektnamen Sigboost präsentieren auf Kickstarter mit midiglue ein wirklich sehr interessantes Gadget für alle MIDI- und CV-Enthusiasten. Das kleine Kästchen ist nämlich ein Tausendsassa – zumindest was MIDI angeht. Ihr könnt damit eure Klangerzeuger, Effektgeräte, Modular-Systeme, Sequencer und mehr verbinden. Und es kann sogar als MIDI-Effektgerät, Arpeggiator und mehr eingesetzt werden.
midiglue ist ein MIDI-Meister
Bald ist die Finanzierungsperiode zu Ende. Aber die junge japanische Projektgruppe hat schon längst das Einnahmeziel um Längen überschritten. Das heißt bei Kickstarter: Champagner! Denn das Projekt midiglue ist geglückt und darf ab sofort vom Prototypen zum fertigen Produkt entwickelt werden. Sehr schön!
Die kleine Hardware berechnet und routet MIDI-Daten über einen FPGA-Prozessor, der das Ganze geschickt berechnet und direkt an die angeschlossenen Empfänger weiterleitet. Es verfügt über zwei MIDI-Eingänge und zwei MIDI-Ausgänge. Über einen USB-Anschluss könnt ihr es mit eurem Rechner verbinden. Dazu gibt es einen CV-Ein- und -Ausgang für Gate und einer zweiten Steuerspannung. Über den Footswitch-Eingang könnt ihr einen Fuß-Controller anschließen. Und das an der wirklich kleinen und formschönen Kiste.
Ein kleines Display zeigt die Modi, die ihr über einen Regler einstellen könnt. Funktional gibt es mehrere Möglichkeiten, midiglue zu nutzen. MIDI-Split, Routings von MIDI zu CV, von einem Controller mehrere MIDI-Empfänger ansteuern, hier gibt es kaum Grenzen. Aber es kann noch mehr. Denn in der Kiste schlummert ein MIDI-Effektgerät, das neben einem Arpeggiator, ein Noten-Delay, Pitch-Shifting und Quantizing beherrscht. Somit sind Chords, LFOs und kleine Sequenzen ein Kinderspiel für die Hardware.
Zur besseren Übersicht wird ein Software-Editor für die MIDI-Effekte mitgeliefert. Was braucht man mehr? Für Liveperformer und Studiomusiker eigentlich ein absolutes Muss.
Preis und Spezifikationen
Sigboost midiglue könnt ihr ab sofort und bis zum 21. August bei Kickstarter vorbestellen. Das Finanzierungsziel von 6329 Euro ist schon lange überschritten, so dass das Projekt definitiv produziert und ausgeliefert wird. Die Hardware, inklusive vier MIDI- und Patch-Kabel, kostet zwischen 131 Euro und 157 Euro zuzüglich Versandkosten (von Japan). Ausgeliefert wird voraussichtlich im März 2019.
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10 Antworten zu “midiglue verbindet alle elektronischen Instrumente und kann noch mehr!”
Hm – naja ;)
Die Idee dahinter ist gut, leider wird an der falschen Stelle gespart, an anderer Stelle mit Kanonen auf Spatzen geschossen:
Ein „Multifunktionstool“ für MIDI/ CV mit USB Anbindung ist immer praktisch – gerade für kleine Studios und Live-Performances und auch noch bezahlbar. Super:)
Und das dieses Teil USB Host und Device anbietet ist klasse – haben auch nicht alle Geräte am Start.
Aber warum ein FPGA(!) für MIDI verschwenden? Das ganze geht auch (in der hier genannten Ausführung) mit einem preiswerteren Mikroprozessor, z.B. ein STM32xx (die haben mehrere UARTs on Board (für MIDI), dazu ADCs/ DACs ( für CV IN/ OUT)+ USB in einem IC).
Gerade mit Blick auf die Modulare Welt sind jeweils 1 CV-In/ Out zu wenig (Pitch, Modulation, …). Beim Gate ist es ähnlich – so ein Gerät soll ja quasi das Herz des Setups sein – das sind ja gerne mal mehrere Maschinen am Start.
Genug gemault… :)
Naja, die wichtigste Information ist: Wird aus Japan versandt. Damit können wir schonmal Porto und Importzoll addieren und die Kiste kostet plötzlich nicht 150, sondern 350€.
Also generell steckt da durchaus auch noch ein cortex drin. Wozu der FPGA dient, erklaert die Projektseite. Der Artikel haette darauf aber vlt etwas besser eingehen koennen, denn das WarumFPGA? ist eigentlich ziemlich cool. Midiglue baut auf dem sigboost Projekt auf. Dieses Projekt stellt einen Cycling’74 MAX-to-FPGA bin Konverter bereit. Man bekommt also quasi eine FPGA Hardware Implementation seines MAX skripts. Das scheint schon etwas maechtiger zu sein, als die handelsuebliche, „programmierbare“ midi-to-cv Kiste.
BTW: gerade bei CV kann es ja nun von 0hz bis Wo-zieht-man-die-Grenze gehen. Grob ueberschlagen: angenommen bis Audio Bereich und 4 Zyklen (1-2 ops auf nem ARM) um den getasteten Wert der CPU zur Verfuegung zu stellen, dann bliebe ein delta von ca 900 Zyklen bei einer 160mhz STM32xx CPU. Das ist nicht grade viel, das war nur ein CV port und in diesen 900 Zyklen muss ein kompletter state berechnet und geroutet werden. Dat ward nix.
Nen FPGA bekommt man letztlich auch schon fuer 20$. Ist zwar immer noch teurer, aber den Baerenanteil wuerden eh die Entwicklungs- und nicht die Hardwarekosten machen, waeren diese kickstarter Leute nicht solche gnadenlosen Selbstausbeuter ;)
Danke für die weiteren Infos! Vielleicht wäre midiglue auch etwas für einen richtigen Testbericht auf unseren Partnerseiten „bonedo“ und Co. Es scheint weitaus mehr in der Kiste zu stecken…
Hab mir die Projekt seite mal angeschaut. Dort ist die Rede von einem „ARM Cortex M4″ – das ist kein FPGA, das ist ein Mikroprozessor von einem der vielen Hersteller, u.a. ST, Atmel/ Microchip. Ja ich weiß, in einigen FPGAs stecken zusätzlich noch ARM-Cores mit drin (z.B.“Xilinx – Zynq“), das ist aber eher Boliden vom Schlage eines „A9“, kein „lahmer alter“ M4 ;) )
Das „Sigboost“ Projekt, auf dass die Projektseite verlinkt verwendet sowas – und hier erscheint es auch durchaus sinnvoll.
Jetzt mal ehrlich: Du willst nicht wirklich sagen, dass ein „M4“ mit dem bissel CV-konvertieren überfordert ist?
Das ist definitiv kein Problem: MIDI mit seinen ~32kBit ist hier vieeel langsamer :)
Bitte nicht falsch verstehen: Das Projekt ist interessant – aber für Modular Heinis wie mir ist ein CV/ Gate-Out viel zu wenig.
marcus: gern geschehen. Es handelt sich, laut Aussage der Entwickler, wohl auch um so eine Art Kundenakzeptanztest. Daher wohl der niedrige Preis, der eigentlich nicht wirtschaftlich sein kann.
Jeltz: Hum, also zuerst einmal, natuerlich ist da auch ein Prozessor drin, wie in fast allen sinnvollen FPGA Setups. Ich schrieb gleich im ersten Satz, dass auch ein Cortex auf dem Board ist. Sigboost ist ja nicht hw-unabhaengig. Wenn gesagt wird midiglue basiert auf sigboost, dann bedeutet das IMA auch, dass irgendwo auf dem midiglue board ein FPGA und ein Cortex sitzen, die wie im Sigboost Projekt verschaltet sind.
Thema Prozessorleistung: Ich glaube, dass du die Problematik verkennst und vlt. auch Dinge vermischst. Der MIDI Standard definiert alle moeglichen Transportarten, MIDI 1.0 mit seinen 32kbit din-5, ist nur ein Teil des Standards.
Dennoch richtig, DIN5 MIDI ist die langsamste Schnittstelle. Es wird aber eh die schnellste gesucht, da hier das kleinste, zeitliche Delta zwischen zwei, zeitkritischen Signalen auftreten kann. Dieses Delta ist der Updatetakt, in ihm muss der neue Status komplett berechenbar sein. Eines der moeglichen Deltas waere z.B. die Samplefrequenz der CV ports, da CVin -> moduliert durch andere Quellen -> CVout eine moegliche Route in diesem Geraet waere.
Das ist eine deutlich hoehere Anforderung, als bei einfachem Sampling. Kaum Puffererungspotential, viel Abhaengigkeit zu anderer IO.
Was alles ueber CV geht, ist relativ undefiniert, aber Audio ueber CV ist ja nun nicht komplett esoterisch. In so einem Fall koennte man eine 44,1khz Abtastrate annehmen. Das ist, was ich im oberen Post tat. Der M4 taktet nun wohl bei 180mhz. 180mhz/44,1khz ergibt ca. 4000 Zyklen fuer einen Updatetakt und das waeren vlt 1500-2000 Instruktionen. Das waere zu wenig fuer Display, UI,USB-Host-IO und Signal-IO, Datenverwaltung, selbst mit FPGA.
Wuerde ich wetten, wuerde ich wetten, dass entweder sogar noch ne 2. cpu mitspielt, oder aber niedriger abgetastet wird als mit 44khz.
Hallo Roller,
Naja, von einem FPGA ist, wie ich ja bereits schrieb, im Zusammenhang mit „MIDIglue“ keine Rede – siehe Spezifikation auf der Projektseite von MIDIglue („Prozessor: ARM Cortex M4“). Es würde mich stark wundern, wenn hier auch noch ein FPGA verbaut wäre. Ich kann es natürlich nicht ausschließen (wäre aber schon interessant, den genauen µP Typ zu kennen).
Ich denke, Du siehst es ausschließlich von der „Worst Case“ Seite, es macht IMO hier keinen Sinn, CV mit 44kHz (da gehe ich mit Deiner Wette mit :) ) zu samplen, weil das wahrscheinlichere Szenario dürfte folgendes sein: CV to MIDI oder MIDI to CV Konvertierung. Und hier ist ja eben MIDI der Flaschenhals – Du kannst keine 44kHz in Echtzeit per MIDI übertragen.
BTW: Du kennst Mutable Instruments; Module wie „Braids“, „Clouds“ oder „Rings“?
Alles digitale Module mit FM (CV-Modulationen im Audio-Bereich) – basierend auf den STM32Fx Prozessoren! Kein FPGA nötig, aber recht komplexe digitale Signal-Verarbeitung…
Aber natürlich gibt es auch Module wie „Shapeshifter“, „Rainmaker“ (Intellijel), die verwenden tatsächlich FPGAs.
Nochmal BTW: Im „M4“ ist u.a. auch eine Display-Schnittstelle verbaut, d.h., der Prozessor muss lediglich einmal den Framebuffer aktualisieren, den Rest macht das LCD-Interface :)
Gruss
Ach verdammt: 44kHz Samplerate heisst natürlich nicht 44kHz Audiofrequenz :)
Ich denke, auch 10kHz (diese werden mit z.B. 44kHz abgetastet) sind per MIDI schon grenzwertigst, es sei denn, man braucht keine stabile MIDI-Clock ;)
Grüsse an die Herren Nyquist und Shannon ;)
Hallo Jeltz,
ich denke, dass wir einfach sehr unterschiedliche Auffassungen von den Anforderungen dieses Geraets haben, hehe. Wir koennten daher wahrscheinlich noch sehr lange weiter theoretisieren, ohne jemals zu einem Ergebnis zu kommen.
Und leider ist die japanisch/englisch kreuz und quer kickstarter Seite auch nicht unbedingt super-eindeutig, wie ich durchaus zugebe.
Vlt. schliessen wir daher hier einfach mal die Diskussion und schauen was beim Release nu‘ tatsaechlich bei rumkommt?
Bis dahin :)
Roller
Hallo Roller,
100%ige Zustimmung in allen Punkten :)
Gruss Jeltz
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