Max for Cats OSCiLLOT – modularer Synthesizer für Ableton Live
Seit einigen Jahren erleben Modularsysteme wieder einen unglaublichen Boom. Schaut man zehn bis fünfzehn Jahre zurück, mag man dies kaum glauben. Was in Form von umfangreicher Hardware funktioniert und eine äußerst spannende und experimentelle Arbeitsweise ermöglicht, lässt sich mit Sicherheit auch virtuell abbilden.
Gänzlich neu ist das Konzept des OSCiLLOT nicht, immerhin steht mit Reaktor von Native Instruments schon seit einigen Jahren eine ausgereifte Lösung zur Realisierung eigener Klangerzeuger zur Verfügung. Trotz des großen Funktionsumfanges soll der Vorteil der kürzlich vom Entwickler Max for Cats vorgestellten Lösung in der einfachen Bedienung liegen. Für den Betrieb des OSCiLLOT benötigt man das in der Ableton Live 9 Suite bereits enthaltene Max for Live.
Um die eigene Vorstellungf eines Modularsystems umzusetzen, stehen unter anderem Oszillatoren, Filter, Mixer, Modulatoren, Signalverstärker und Sequencer parat. Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits über 100 verschiedene Module verfügbar! Mithilfe dieser Module sollen sowohl additive und subtraktive, aber auch mit Frequenzmodulation (FM) arbeitende Synthesizer realisierbar sein. Dabei existiert allerdings keinesfalls eine Beschränkung auf reine Klangerzeuger, auch Resonatoren, Filter, Faltungshall, Frequency Shifter, Kompressoren etc. sind machbar.
Während man bei einem echten Modularsystem zwangsweise irgendwann an physische Grenzen stößt, besteht diese Beschränkung beim virtuellen Modularsystem nicht. Hier kann man sich also, zumindest theoretisch, nach Belieben austoben. Ein in Hardware realisiertes Modularsystem ist oftmals lediglich monophon spielbar. Laut dem Entwickler existiert diese Beschränkung beim OSCiLLOT nicht; Grundsätzlich soll eine bis zu sechsstimmige Polyphonie möglich sein.
Mithilfe der vorgefertigten Instrumente und Effekte ist es möglich, schnell einen Einstieg in die Arbeitsweise des virtuellen Klangbaukastens zu finden. Zu jedem verfügbaren Modul gibt es dabei eine detaillierte Beschreibung, welche bei Bedarf über einen Info-Button aufgerufen werden kann. Somit muss man nicht bei jeder auftretenden Frage das Handbuch konsultieren.
Sogar eine Integration in eine echte CV/Gate basierte Modular-Umgebung soll möglich sein: Hierzu wird laut Entwickler ein gleichspannungsgekoppeltes Audiointerface benötigt. Eine Übersicht der gängigsten am Markt verfügbaren Interfaces mit einer entsprechenden Eignung war nicht zu finden, wäre jedoch in diesem Kontext recht hilfreich.
Um den Überblick über ein erstelltes Instrument zu behalten ist es möglich, eigene Beschriftungen oder Anmerkungen zu verfassen. Beim Verlegen der virtuellen Patchkabel kann man zwischen geraden oder geschwungenen Strippen wählen, viel praktischer noch ist allerdings eine Funktion, die alle gepatchten Kabel für eine bessere Übersicht bedarfsweise ein- oder ausblendet.
Alles in allem sieht der OSCiLLOT nach einer wahren Spielwiese für Tüftler aus. Der Einstieg wird hier sicherlich schnell gelingen, da keine Programmierkenntnisse erforderlich sind. Aber auch dahingehend sind keine Grenzen gesetzt: Wer Lust hat, tiefer in die Materie einzusteigen und eigene Module zu entwickeln, der kann dies mit dem kürzlich vorgestellten Software Development Kit (SDK) tun. Nicht zuletzt ist das Konzept des OSCiLLOT natürlich auch für Schulungs- und Unterrichtszwecke interessant.
OSCiLLOT von Max for Cats ist bereits als Download zum Preis von 79 Euro inkl. Mehrwertsteuer über die Website von Ableton erhältlich. Auch ein Blick auf die Website des Entwicklers Max for Cats lohnt sich, im dort befindlichen Forum findet bereits ein reger Austausch statt.
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Eine Antwort zu “Max for Cats OSCiLLOT – modularer Synthesizer für Ableton Live”
Das is ma geil!!!!! Und mit 79 Tacken garnicht mal teuer :)