von Lasse Eilers | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Mateo Mena Hypercubes

Hypercubes: Würfel-Modularsystem von Mateo Mena  ·  Quelle: Rebe Campo

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Mateo Mena baut einzigartige elektronische Instrumente, die man so noch nicht gesehen hat. Von den modularen Hypercubes über Serinette bis hin zu Medusa: Seine Kreationen sind nicht nur technisch interessant, sondern auch optisch und haptisch ein Genuss.

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Mateo Mena

Kreative Bastelprojekte rund um Synthesizer und elektronische Musik gibt es viele. Die Instrumente von Mateo Mena aus Spanien, auf die der Künstler und Erfinder uns vor Kurzem per E-Mail aufmerksam machte, haben wir so jedoch noch nicht gesehen. Technisch höchst kreativ, liebevoll bis ins Detail verarbeitet und wunderschön: Das sind Hypercubes, Serinette und Medusa. Nicht umsonst bezeichnet Mateo Mena sich selbst als „elektronischen Geigenbauer“.

Hypercubes

Mit den Hypercubes entwickelte Mateo Mena bereits 2014 ein modulares System, dessen verschiedene Komponenten in transparenten Würfeln stecken. Statt mit Patchkabeln werden die Würfel einfach zusammengesteckt und ergeben so einen modularen Synthesizer. Kleine Steckverbinder übernehmen die elektrische Verbindung; Magnete halten die Würfel zusammen. Sofort musste ich bei den Hypercubes an andere Stecksysteme wie Korg littleBits denken. Das System von Mateo Mena ist jedoch deutlich umfangreicher und flexibler.

Mateo Mena Hypercubes

Jeder Würfel steht für ein Syntheseelement (Fotos: Rebe Campo) · Quelle: Rebe Campo

Die kleinen Würfel sind jeweils für eine bestimmte Aufgabe innerhalb des Systems vorgesehen. Genau wie bei einem herkömmlichen Modularsystem gibt es Generatoren (verschiedene Schwingungsformen, Rauschen), Module zur Klangformung (Filter, Distortion, EQ, Delay, etc.) und Modulatoren wie Hüllkurven. Sogar einen Arpeggiator und Sequencer kann man mit dem Hypercubes-System realisieren. Dabei werden die einzelnen Steps jeweils durch eigene Blöcke repräsentiert.

Mateo Mena Hypercubes

Die Schaltungen sind modifizierbar (Fotos: Rebe Campo) · Quelle: Rebe Campo

Durch Zusammenstecken können beliebig komplexe Systeme entstehen. Zudem sind die Schaltungen der einzelnen Würfel auf Breadboard-Basis aufgebaut, sodass man auf Wunsch auch direkt mit den Schaltkreisen experimentieren und beispielsweise einzelne Bauteile austauschen kann. Indem man jede Komponente des Signalwegs direkt anfassen kann, erlauben die Hypercubes eine direkte, physische Interaktion mit der Musik – noch ein Stück greifbarer, als es bei herkömmlichen Modularsystemen der Fall ist.

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Mateo Mena Serinette

Serinette (Foto: Tamara Abalde) · Quelle: Tamara Abalde

Serinette

Ein völlig anderes Konzept liegt der 2020 entstandenen Serinette zu Grunde, die von einem mechanischen Instrument aus dem 18. Jahrhundert inspiriert ist. Das Instrument im schmucken Holzkästchen enthält einen Sequencer mit acht Schritten. Die Hüllkurve des Klangs sowie das Tempo, die Lautstärke und natürlich die Tonhöhe jedes Steps sind regelbar.

Mateo Mena Serinette

Serinette (Foto: Tamara Abalde) · Quelle: Tamara Abalde

Laut Mateo Mena ist jede Serinette ein Einzelstück, das aus Kastanien- oder Eichenholz gefertigt wird. Die Knöpfe bestehen aus Oliven- oder Buchsbaumholz, die Inlays aus Messing.

Wer eine Serinette sein Eigen nennen möchte, kann eines dieser exklusiven Einzelstücke erwerben. Bestellen könnt ihr die Serinette entweder über Powzoo oder direkt per Nachricht an Mateo Mena auf Instagram. Ein Exemplar des handgefertigten Instruments kostet 850 Euro.

Mateo Mena Serinette

Kunstvolle Messing-Inlays (Foto: Rebe Campo) · Quelle: Rebe Campo

Mateo Mena Medusa

Medusa (Foto: Rebe Campo) · Quelle: Rebe Campo

Medusa

Auch das Holzgehäuse des neuesten Instruments Medusa (2021) ist eine echte Augenweide. Hierfür ließ Mateo Mena sich vom Leuchten bestimmter Plankton-Organismen inspirieren. Das Instrument verfügt über ein berührungsempfindliches Interface aus Messing. Mit einer analogen Klangerzeugung auf handgefertigten Platinen entstehen Sequenzen aus Ton und Licht.

Mateo Mena Medusa

Medusa (Foto: Rebe Campo) · Quelle: Rebe Campo

Mateo Mena hat uns außerdem verraten, dass er zurzeit an einem weiteren Instrument arbeitet, das Designelemente von Medusa aufgreift. Zusätzlich soll Amoeba aber aus gläsernen Elementen bestehen. Die Klangerzeugung soll eine analoge Reproduktion des Klangs von Wassertropfen sein.

Auch ein zweites neues Instrument wurde angekündigt, das wohl noch keinen Namen hat. Hierbei soll es sich um ein Instrument aus Holz und Messing handeln, das mittels zweier Ladder-Filter perkussive Klänge erzeugt. Zudem soll die Möglichkeit bestehen, organische Rhythmen und Loops zu kreieren. Wir sind sehr gespannt!

Workshops

Mateo Mena tourt regelmäßig durch Europa und hält zweitägige Workshops, in denen verschiedene elektronische Instrumente entstehen. Zuletzt mussten die Workshops natürlich pandemiebedingt ausfallen, aber für die Zukunft sind weitere Touren geplant. Wenn ihr daran Interesse habt oder sogar Gastgeber eines solchen Workshops sein möchtet, könnt ihr euch über Instagram an Mateo Mena wenden.

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