Wilde Maschinendämmerung: Synths für Drums und Drones
Synthesizer Journal
Diese Woche ist Maschinendämmerung angesagt. Es sind sehr unterschiedliche Geräte auf den Markt gekommen wie der Polyend Synth oder ebenso der Artemis von Dreadbox. Ich bespreche die Wochenneuheiten übrigens Dienstags live im SequencerTalk, wer eine lockere Zusammenfassung als Laberrunde möchte, kann sich diese auf YouTube ansehen.
Maschinendämmerung Synthesizer
Polychronopoulos & Anastasakis Nyfida
Diese kleine griechische Maschine kommt von Spyros Polychronopoulos und Jannis Anastasakis. Nyfidia ist eine Art spezielle Effektmaschine und dient als Looper und Effektbox für interne Sounds, denn es ist eigentlich eine originelle Art die Musik der Macher zu verarbeiten (Album, Live, Deepen- und Looper-Modus bringen entsprechende Funktionen ein). Damit kann man nicht die üblichen cheapen Drones, sondern eher Texturen erzeugen, die sich stimmen lassen.
Das ist deshalb so interessant, weil es ebenso das Album der beiden Musiker widerspiegelt! Keine Quietschkistenalgorithmen. Hier gibt es interessante Elemente wie kleine Klicks und Störungen, die aber nicht nach LoFi oder Spaß-Noise-Kiste klingen. Es sind vier Effekte vorgesehen, die erst einmal unspannend klingen (Tremolo, Chorus, Distortion und Hall). Das interessante sind die eigentlichen Sounds, die das Gerät generell erzeugt.
Es besitzt zwei „Tracks“, die alleine über die Einstellung krasse, kreischende, böse Effekte, bis stehende additiv und ruhig klingende Spektren, interessante Texturen oder dunkle Maschinenraum–Atmosphären erzeugen kann. Die Synthese wird nicht offengelegt, es geht eher um die Effekte und was dabei herauskommt. Und das ist genau der Grund, weshalb das Interesse daran steigt. Eine Maschinendämmerung. Hier unten der Videobeweis.
- Die Website erzählt noch mehr über Nyfida
- Kostet 200€ und enthält nebenbei als Audioplayer die Musik der beiden Erbauer. Es gibt nur 50 Stück.
(Recovery) Seven Sisters Percussion Synthesizer als Modul und Desktop
Dies ist ein Drum Synthesizer mit 6 Instrumenten im Syndrum/Syncussion-Stil, die über einfache Buttons oder Trigger-Eingänge abgespielt werden können. Ihre Parameter bestehen aus zwei bis drei Potis, die jeweils wie eine Art kleines Sternbild angeordnet sind. Das sieht tatsächlich ansprechend aus und klingt irgendwo zwar bekannt, aber nicht abgegriffen.
Die Hihat klingt nach der 6-Oszillatoren-Methode und somit in Richtung TR-606. Die Snare ist eher wavig und elektronisch-rauschig. Dazu sind bauchige Toms und Schnapp-Zapps dabei und sie alle sind ohne Frage elektronisch. Die Bassdrums sind zwischen Zapp und Pock eher trockener Natur. Mehr Kraftwerk als Techno. Das Gerät gibt es ebenso als Eurorack-Modul und ist jetzt gerade im Maschinendämmerung-Vorbestell-Prozess.
Als Eurorack-Modul kostet es 218,95 Euro. Das Desktop-Gerät kostet etwas mehr und wird in Kürze verfügbar sein.
- Mehr dazu findest du hier
Nachtrag M4 – Prozessoren-Einschätzung für DAWs
Übrigens gibt es endlich ein wirklich aussagekräftiges Video zu DAWs und Macs und verwendeten M-ARM-Prozessor-Kernen und Ergebnissen (zu meinem Artikel siehe hier) …