Low Budget Producing: So produzierst du (fast) umsonst!
Große Sounds und Beats für kleines Geld!
Die fettesten Beats umsonst produzieren? Die Charts stürmen mit Low Budget Producing? Viral gehen, ohne fünfstellige Summen für Edel-Preamps, Mixing-Konsolen und Studioakustik auszugeben? Das ist heutzutage möglich! Wir haben die besten Tipps, um mit möglichst geringem finanziellen Aufwand professionelle Ergebnisse zu erreichen!
Low Budget Producing – So geht’s!
Low Budget Producing: Was ist möglich und was nicht?
Zwei Fragen gilt es zum Einstieg in Low Budget Producing zu klären: zum einen ist wichtig, welche Art von Musik du überhaupt produzieren willst? Denn ob das jetzt Hip Hop Beats, Techno Tracks, Folk Songs oder Hörspiele sind, entscheidet, um welches Equipment du nicht herumkommst. Und dann geht es auch darum, welche Vorerfahrungen du hast, mit welchem Know-how und Anspruch du also an das Produzieren gehst.
Denn wenn du erst einmal deine Nase ins Produzieren stecken, ein paar Sounds zusammenschieben, ein kleines Hörspiel für ein Geburtstagsgeschenk aufnehmen oder kurz eine Idee am Instrument mitschneiden willst, braucht es Equipment eben dafür. Im Vergleich sind andere Tools notwendig, wenn es ganze Beats, Songs oder größere Podcast-Recordings werden sollen. Grundsätzlich gilt: je kleiner der Anspruch, desto günstiger die Lösung.
Low Budget Producing – Nutz dein Smartphone!
Zwar ist professionelles Producing am Smartphone, vor allem in der Welt von iOS nie so durchgestartet, wie man es noch vor einigen Jahren dachte. Aber die Menge an Apps und Recording-Gear für mobiles Produzieren ist groß genug, dass du nicht sofort einen Laptop brauchst. Und die meisten von uns nutzen ein Android- oder Apple Devices als Smartphone im Alltag.
Und so gut wie jedes Smartphone bringt von Haus aus eine Sprachmemo App (manchmal auch Diktiergerät) kostenlos mit. Da die Mikrofone heutiger Smartphones selbst im Vergleich zur noch vor einigen Jahren eine ganze Ecke besser sind, hat es sich sogar unter großen Producern rumgesprochen. Und gerade wenn es um das Aufnehmen von kleinen Songideen geht, aber auch einzelnen Instrumenten wie akustischer Gitarre und (mit Einschränkungen) Gesang, kommt man mit Smartphone-Aufnahmen schon ziemlich weit.
Wichtigste Regel hier: Das Smartphone sollte unbedingt stationär liegen oder stehen, damit keine Geräusche oder Rascheln durch Finger am Mikrofon entstehen. Und je stiller der Ort ist, an dem ihr aufnehmt, im Sinne von rasenmähenden Nachbarn und piependen Müllabfuhren, desto besser sind eure Aufnahmen.
Field Recorder für Sounddesign, Demo Songs und kleine Podcasts
Wenn es nur darum geht, Vocals oder ein Instrument ungeschnitten aufzunehmen, es aber besser klingen soll als ein Smartphone-Mikrofon, dann ist ein kleiner Field-Recorder einen Blick wert. Selbst in Einsteigermodellen stecken meist deutlich bessere Mikrofone. Dazu zeichnen viele neue Modelle mit 32 Bit auf – damit entfallen endloses Einpegeln oder die Gefahr, dass es bei der Aufnahme übersteuert (vereinfacht gesagt).
Was die wenigsten Field-Recorder bieten, sind Möglichkeiten, die Aufnahme dann auch zu schneiden. Und dann kann es beim Low Budget Producing schnell etwas teurer werden, denn man benötigt als Grundlage hier entweder einen Laptop oder ein Tablet. Wer Zugriff auf einen Laptop hat und Aufnahmen nur etwas schneiden und bearbeiten möchte, sollte sich die kostenlose Software Audacity ansehen.
Eine vollausgestatte DAW ist das Programm nicht, virtuelle Instrumente und MIDI fehlen gänzlich. Aber wenn es um das Schneiden und Verbessern von Aufnahmen geht, ist Audacity eine ziemlich mächtige Software. Und gerade im Podcast-Bereich gibt es nicht wenige, die ihre Aufnahmen mit Audacity nachbearbeiten.
Low Budget Producing: Die besten günstigen und kostenlosen DAWs
Wenn es beim Low Budget Producing in Richtung Beats und Tracks geht, kommt man um eine DAW kaum herum – egal ob Mac, Windows, Linux, iOS oder Android. Kann man mit einem Mac arbeiten, ist die erste Empfehlung hier immer GarageBand, die hauseigene kostenlose DAW. In größeren Windows-Welt gibt es von einfachen Loop Apps wie Magix Music Maker bis zu kleinen Versionen großer DAWs wie Waveform Free, Studio One Prime, Pro Tools First oder UAD Luna eine Vielzahl an kostenlosen Lösungen.
Viele der DAWs bringen umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten für Audio, kleinere oder größere Sample-Librarys, verschiedenste virtuelle Instrumente und Werkzeuge zum Abmischen mit. Immer geht es auch darum, die größere Version, wo mehr Spuren, mehr Plugins und mehr Features integriert sind, anzuteasern. Aber oft reichen diese Einstiegsversionen schon, um kleine Projekte, wie die einfache Aufnahme und Abmischung eines Singer-Songwriter-Projektes umzusetzen.
Dazu gibt es eine wachsende Zahlt von Online-DAWs wie Bandlab oder Soundtrap, die alle im Browser geladen werden (oder in einer mobilen App). Diese bieten oft umfangreiche Sound-Librarys und einen sehr einfachen Workflow. Der Nachteil: Audio aufzunehmen, vor allem mehr als eine Quelle gleichzeitig, ist oft gar nicht oder wenn mit großen technischen Hürden möglich. Und dann wäre da natürlich noch Reaper – eine DAW für Windows, Mac und Linux. Vollumfänglich kostet Reaper 60 Dollar und bietet alles und noch viel mehr, was große DAWs auch bieten. Allerdings ist hier die Lernkurve ziemlich knackig, so viele Tutorials es auch geben mag.
Freeware, Freeware und noch mal Freeware
Du siehst es schon an unserem Freeware-Sonntag, der seit vielen Jahren kostenlose Plugins zum Produzieren, Mischen und Mastern vorstellt. Die Welt der kostenlosen virtuellen Instrumente und Effekte in der elektronischen Musikproduktion ist riesig. Von Emulation analoger Studiolegenden hin zu den abgefahrensten Instrumenten und Effekten ist die Qualität hier mittlerweile so gut geworden, dass es (neben dem moralischen Aspekt) wirklich kein Argument mehr gibt, sich irgendwie illegal geladene Musiksoftware zu installieren.
Ob Komplete Start von Native Instruments, Supermassive von Valhalla, dem Wavetable-Monster Vital, den vielen kostenlosen Sample LIbraries von Spitfire Labs und dem Decent Sampler, hin zu Mixing Tools wie Slate Digital Air oder TDR Nova, gibt es hier kostenlose Plugins, die mit selbst den teuersten Lösungen mithalten können.
Das beste Mic für Low Budget Producing
Auch wenn man vornehmlich Beats baut, vielleicht kommt ja mal eine Sängerin oder der rappende Kumpel vorbei und man möchte Vocals aufnehmen. Auch wenn man hauptsächlich virtuelle Instrumente nutzt und die in der Piano-Roll programmiert, hier mal einen Shaker aufnehmen, da mal Sounds von der Geige von Oma absamplen kann viele Tracks sofort interessanter machen.
In vielen Fällen reicht ein USB-Mikrofon. Denn kaufst du dir zum Low Budget Producing einfach nur ein Mikrofon, zum Beispiel das legendäre Shure SM-58 für Gesang, brauchst du dann immer noch ein Audiointerface, um die Aufnahme in den Rechner zu bekommen. Das ist in USB-Mikrofonen schon integriert.
Und hier gilt: je teurer, desto rauschärmer. Denn das ist der größte Faktor. Dazu sind bessere Modelle intern besser abgeschirmt, denn eine USB-Verbindung direkt neben einem Signalfluss ist eine häufige Quelle für Störgeräusche! Aber schon Modelle unter 100 Euro können für viele Zwecke reichen. Die eigene Stimme aufgenommen zu hören, ist nämlich für viele ein so großer Schock, dass ein teures USB-Mikrofon hier vielleicht etwas zu viel wäre. Hat Sängerin oder Rapper eine vernünftige Atem- und Mikrofontechnik verinnerlicht, hat man vor der Gitarrenaufnahme lang genug geübt, dass es nicht schnarrt und alles sauber klingt, können schon günstige Mikrofone vollkommen ausreichen.
Kopfhörer: Wichtigste Hardware zum Produzieren
Sind ein Rechner und eine DAW zum Low Budget Producing vorhanden, ist das erste wichtige zusätzliche Tool zum Produzieren ein Paar Kopfhörer. Willst du nichts aufnehmen, also nie mit einem Mikrofon arbeiten, aber auch nicht mit einem MIDI-Controller Melodien oder Beats einspielen, kannst du theoretisch sogar mit Bluetooth-Kopfhörern produzieren. Sobald es aber um das Abhören beim Aufnehmen geht, das sogenannte Monitoring, kommst du um eine kabelgebundene Lösung nicht herum.
Denn die Latenz, also die Verzögerung zwischen Gesagten oder Gespielten und dem Moment, wo es auf den Kopfhörern landet, ist selbst bei teuersten Modellen immer noch viel zu hoch. Arbeitest du aber vor allem mit Loops und in der Piano-Roll, dürfte dich das nicht weiter stören. So oder so, da du auch beim Low Budget Producing wahrscheinlich stunden-, tage- und wochenlang deine Tracks in Endlosschleife hörst, sind gute Kopfhörer das Erste, was du als Hardware zum Produzieren dazu anschaffen solltest.
Hier gilt es vor allem darauf zu achten, dass du keine HiFi-, sondern Studio-Kopfhörer mit möglichst neutralem Klangbild kaufst. Und dann geht es um die Bequemlichkeit. Und welcher Kopfhörer sich auf deinem Kopf auch nach vielen Stunden noch gut anfühlt, das kann dir kein Guide der Welt beantworten. Bestellst du dir also ein Modell, wo all deine Freunde sagen, es sei da „Beste“ und es drückt und zwickt einfach zu sehr, mach dir nichts draus! Jeder Kopf ist anders!
Low Budget Producing: Audiointerface und MIDI-Controller
Wir haben es schon erwähnt, ein Audiointerface ist früher oder später eine sinnvolle Anschaffung, auch beim Low Budget Producing. Nicht nur klingen deine Aufnahmen besser und du hörst deine Tracks beim Produzieren feiner aufgelöst, auch entlasten Audiointerfaces dein System bei der Audioverarbeitung und es kommt nicht so schnell zu CPU-Überlastung.
Hier kann ein einfaches Interface mit einem Eingang, einem Kopfhörerausgang und einem Stereopaar Klinkeausgängen schon für viele Jahre reichen. Es kann sinnvoll sein, bei verschiedenen Einstiegsmodellen zu vergleichen, welche Zusatzsoftware und Plugins jeweils beiliegen, denn qualitativ geben diese sich oft wenig!
Will man außerdem auch virtuelle Instrumente und Drums einspielen, nicht nur in der Piano-Roll programmieren, benötigst du einen MIDI-Controller. Hier gibt es viele verschiedenen Größen und Ausstattungen. Je teurer, desto feiner aufgelöst sind die Klaviertasten, Pads und Potis und desto länger halten sie. Aber gerade zum Einstieg reichen kleine Controller unter 100 Euro vollkommen aus.
Fazit zum Thema Low Budget Producing
Es braucht nicht viel, um Beats und Tracks zu produzieren. Low Budget Producing ist in vielen Bereichen soweit möglich, dass man, wenn man etwas Arbeit, Geduld und Zeit investiert, hier schon durchaus professionell klingende Resultate erzeugen kann.
Infos über die Hersteller
*Hinweis: Dieser Artikel enthält Widgets und Werbelinks, die uns bei der Finanzierung unserer Seite helfen. Keine Sorge: Der Preis für euch bleibt immer gleich! Wenn ihr etwas über diese Links kauft, erhalten wir eine kleine Provision. Danke für eure Unterstützung!