Looper für Gitarristen: Kaufberater
Neue Inspiration mit Loopern finden
Looper für Gitarristen sind mehr als nur Effektgeräte – sie sind kreative Werkzeuge, die Gitarristen völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Ob als Hilfsmittel für Songwriting, als Übungstool oder für beeindruckende Live-Performances – ein Looper für Gitarristen kann ein komplettes Klanguniversum erschaffen, das weit über das hinausgeht, was mit einer einzelnen Gitarre möglich wäre. Wir verraten in unserem Kaufberater, worauf es bei der Wahl des perfekten Loopers wirklich ankommt.
Looper für Gitarristen: Kaufberater
Vom einfachen Einsteiger-Looper mit wenigen Minuten Aufnahmezeit bis hin zu professionellen Loop-Workstations mit mehreren Spuren, MIDI-Synchronisation und erweiterten Effekten ist der Markt für Looper riesig. Doch welches Gerät ist das richtige für dich? Dieser Kaufberater hilft dir, einen Überblick über die Funktionen und Möglichkeiten von Loopern zu gewinnen. Außerdem zeigen wir dir, wie bekannte Musiker sie einsetzen und welche Aspekte du beim Kauf beachten solltest. Viel Spaß!
Was ist ein Looper und wie funktioniert er?
Zunächst einmal die Basics: Ein Looper ist ein Effektgerät, das gespielte Passagen aufnimmt und in einer Endlosschleife wieder abspielt. Das bedeutet, dass eine gespielte Akkordfolge oder Melodie automatisch wiederholt wird, bis sie manuell gestoppt oder durch eine neue Aufnahme ersetzt (überschrieben) wird. Die meisten Looper ermöglichen es, über die bestehende Schleife weitere Ebenen zu legen – ein Prinzip, das als Overdubbing bezeichnet wird.
Looper für Gitarristen unterscheiden sich in der Steuerung zu anderen Geräten, die als Looper eingesetzt werden können. Grundsätzlich steuert ein Gitarrist das Gerät nämlich über einen oder mehrere Fußschalter: Ein Tritt startet die Aufnahme, ein weiterer beendet sie und beginnt mit der Wiedergabe. Weitere Schalter, Trittfolgen oder Befehle ermöglichen es, Overdubs hinzuzufügen, Loops zu löschen oder zurückzuholen — Lernkurve ist das Stichwort, wie bei jedem Effektpedal auch.
Fortgeschrittene Looper für Gitarristen bieten darüber hinaus Funktionen wie beispielsweise Reverse-Playback, mit dem Loops rückwärts abgespielt werden können, oder die Möglichkeit, das Tempo des Loops zu beeinflussen. Auch Speicherplätze für häufig verwendete Loops, MIDI-Synchronisation und Mehrspur-Aufnahmen gehören zu den Features, die ambitionierte Musiker nutzen können. Und manchmal einfach wollen.
Looper für Gitarristen in der Praxis
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Dass Looper nicht nur eine Spielerei für Hobby-Gitarristen sind, beweisen zahlreiche renommierte Künstler, die das Gerät als essenziellen Bestandteil ihres Sounds etabliert haben.
Ed Sheeran ist wohl der bekannteste Vertreter der vergleichsweise jungen Looper-Generation — und damit der perfekte Cover-Artist für diesen Artikel. Mit Akustikgitarren, seiner Stimme und einem Looper baut er live komplette Songs auf, ohne eine Band zu benötigen. Was nach Zauberei und Studiotricks klingt, ist in Wirklichkeit das geschickte Aneinanderreihen verschiedener Spuren – von Rhythmus-Patterns über harmonische Flächen bis hin zu Gesangslinien. Sheerans früheres Standardgerät, der Boss RC-30, war ein wichtiger Bestandteil seines Sounds, bevor er später auf ein individuelles Custom-Looper-System umstieg.
Auch KT Tunstall setzte bereits früh auf Looper, etwa bei ihrem Song Black Horse and the Cherry Tree. Mit einem Pedal steuerte sie ihre Gitarre und Vocals, um eine dichte Klangtextur zu erzeugen, die dem Song eine markante Live-Dynamik verlieh.
Neben Singer-Songwritern haben sich Looper aber auch in der experimentellen Musikszene etabliert. Gitarristen wie David Torn oder Reeves Gabrels, bekannt für ihre Arbeiten mit David Bowie und The Cure, nutzen Looper für sphärische Soundscapes und Ambient-Klangflächen. In Kombination mit Delay- und Reverb-Effekten erschaffen sie dichte Klangwelten, die sich stetig weiterentwickeln.
Doch nicht nur Profis profitieren von Loopern. Auch im Bandkontext oder beim Üben oder Songwriting sind sie eine enorme Bereicherung: So lassen sich beispielsweise Akkordfolgen aufnehmen und anschließend Soli darüber spielen, um Improvisationen zu verbessern oder Soli zu entwickeln. Experimentieren, bitte.
Worauf sollte man beim Kauf eines Loopers achten?
Wer die Vorstellung des Loopens cool findet und sich einen Looper zulegen möchte, sollte sich zunächst überlegen, für welchen Zweck das Gerät hauptsächlich genutzt werden soll.
Für einfaches Üben und kleine Songideen genügt oft ein kompakter Looper mit wenigen Minuten Aufnahmezeit. Wer jedoch professionell auf der Bühne arbeitet oder im Studio mehrspurige Arrangements aufbauen will, benötigt ein leistungsfähigeres Modell mit erweiterten Funktionen. Oder gar eine entsprechende (meist mächtigere) Software-Lösung.
Aufnahmezeit
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Ein entscheidendes Kriterium ist die Aufnahmezeit. Während günstige Einsteigergeräte meist nur wenige Minuten aufnehmen können, bieten fortgeschrittene Looper für Gitarristen teils mehrere Stunden Speicherkapazität. Wer nur kurze Riffs oder Akkordfolgen aufnehmen möchte, kommt mit wenig Speicherplatz aus. Wer hingegen ganze Songs oder komplexe Arrangements loopen möchte, sollte auf ausreichend lange Aufnahmezeiten achten.
Auch die Bedienung spielt eine große Rolle. Ein Looper mit nur einem Fußschalter kann herausfordernd sein, da ein und derselbe Schalter für Aufnahme, Wiedergabe und Stopp zuständig ist. Hier ist eine gewisse Eingewöhnung notwendig, um das Timing exakt zu treffen. Geräte mit mehreren Fußschaltern bieten mehr Kontrolle, indem sie separate Tasten für verschiedene Funktionen haben, der notwendige Stepptanz muss aber ebenfalls gut einstudiert werden…
Anschlussmöglichkeiten und Funktionen
Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die Anschlussmöglichkeiten des Loopers und seine (zusätzlichen) Funktionen. Während viele Looper für Gitarristen lediglich einen Mono-Eingang für das Instrument bieten, gibt es auch Modelle mit Stereo-Anschlüssen, was besonders für experimentelle Musiker (oder Keyboarder) interessant ist. Wer Gesang loopen möchte, sollte auf einen Looper mit XLR-Eingang für Mikrofone achten. Für Live-Performer mit komplexen Setups kann auch eine MIDI-Schnittstelle entscheidend sein, da sie ermöglicht, Loops exakt mit anderen Geräten zu synchronisieren.
Viele Looper für Gitarristen bieten zudem erweiterte Funktionen, die je nach Anwendung sinnvoll sein können. Reverse-Playback erlaubt das rückwärts Abspielen von Loops, was zu spannenden Soundexperimenten führen kann. Die Half-Speed-Funktion halbiert das Tempo einer Schleife, was besonders in Ambient- und Drone-Musik interessante Möglichkeiten eröffnet. Manche Geräte enthalten außerdem integrierte Drum-Spuren, um das Üben und Jammen zu erleichtern.
Letztendlich hängt die Wahl des richtigen Loopers stark vom persönlichen Einsatzbereich ab. Einsteiger brauchen oft nicht mehr als eine einfache Loop-Funktion, während fortgeschrittene Musiker Wert auf Speicherplätze, Synchronisationsoptionen und Mehrspur-Funktionalität legen.
Kaufberater: 6 Looper für jedes Budget
Im Folgenden stellen wir euch 6 Looper für Gitarristen vor, die unseren Geschmack treffen. Dabei haben wir zwei Looper der Preisklasse unter 100 €, zwei der mittleren Preisklasse (bis 250 €) und zwei High-End Looper für Gitarristen ausgesucht.
Budgetklasse: Looper unter 100,- €
Hier gehts los — und das schon für unter 50,- €! Günstiger und gute Verarbeitungsqualität mit einer intuitiven Bedienung? Hier findet ihr meine beiden Empfehlungen für Looper in der Budgetklasse. Übrigens: Beide Teile liegen hier bei mir und sind, trotz Konkurrenz aus anderen Preisklassen, noch immer regelmäßig im Einsatz.
Harley Benton Mini Looper
Wie könnte es anders sein? Der absolute Preis-Leistungs-Supertipp kommt aus dem Hause Harley Benton. Die haben mit dem Mini Looper genau das vorgestellt, was ich mir gewünscht hätte, als ich mit dem Loopen angefangen habe:
Ein kleines, kompaktes und extrem simples Design macht den Einstieg in die Welt der Looper für Gitarristen extrem einfach:
Ein Schalter, der pro Betätigung einen Loop aufnimmt und dann wieder abspielt — so oft man möchte. Mit 10 Minuten Aufnahmezeit und True-Bypass bietet das kleine Teil erstmal alles, was wirklich notwendig ist.
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TC Electronic Ditto
Ein absoluter Klassiker ist die Ditto Serie schon seit vielen, vielen Jahren.
Dabei liefert der Ditto neben einem hervorragenden Design und einer einfachen Bedienung (analog zum HB Mini Looper) wirklich geniale Soundqualität: Unkomplizierte 24 Bit laufen aus dem kleinen Kasten und das für 5 Minuten Aufnahmezeit. Wer ihn gerade nicht braucht, nutzt den True-Bypass oder Analog-Dry-Through, um den Looper komplett aus dem Board zu nehmen.
Für nur 86,- € ein echtes Schnäppchen mit allem, was für Looper-Einsteiger wichtig ist!
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Mittelklasse: Looper für Gitarristen unter 200,- €
Preis-Leistungs-Verhältnis ist ein Thema für euch? Mit der Mittelklasse erhaltet ihr den perfekten Kompromiss aus erschwinglichem Kaufpreis und professionellen Features, ohne für den Looper einen eigenen Abendkurs belegen zu müssen.
Boss RC-1
Schon krass, dass man eine Liste der besten Looper für Gitarristen so lange führen kann, ohne Boss zu nennen, oder?
Aber jetzt ist Schluss mit lustig und der Platzhirsch kommt ins Spiel, denn wer Looper sagt, meint oft Boss.
Der Boss RC-1 ist dabei der kleinste Vertreter der RC-Serie und liefert dabei schon ein fettes Paket für fortgeschrittene Looper mit gehobenen Ansprüchen.
So liefert das rote Kraftpaket 12 Minuten Aufnahmezeit, Undo- und Redo-Funktion, eine übersichtliche LED-Anzeige für die aktuellen Modi und ist komplett auf Stereo-Betrieb ausgelegt. Gut für alle, die ein entsprechendes Board vor dem Looper betreiben.
Externe Fußschalter können ebenso ans Boss angeschlossen werden wie eine externe Stromversorgung — das RC-1 möchte also unbedingt auf dem Board Platz nehmen.
Für nur knapp über 100,- € hätte es sich sogar in den Bereich der Budget-Pedale geschlichen.
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tc electronic Ditto X2 Looper
Und wieder Ditto — wie passend für eine Bestenliste für Looper.
Anders als der kleine Bruder, liefert das X2 allerdings zusätzliche Stereo-Ein-und Ausgänge, Reverse- und Half-Speed-Effekte, kostenlose Backing-Tracks von JamTracksCentral und die Möglichkeit, Loops zu importieren oder zu exportieren.
Besonders die Import- und Export-Funktion ist für Songwriting eine unschätzbare Erleichterung (und Grund dafür, dass ich etwa 5000 unvollständige Loop-Ideen auf diversen Speichermedien besitze).
Durch die Möglichkeit, die Lautstärke der bereits aufgenommenen Loops über einen einfachen Drehregler zu manipulieren, ergeben sich weitere Optionen in der Zusammenarbeit mit dem X2.
Mit einem sparsamen Stromverbrauch von 100 mA lässt sich der X2 problemlos auf dem Otto-Normal-Pedalboard unterbringen. Solange noch Platz ist.
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High-End Looper für Gitarristen
Hier kommen die ganz großen Teile. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn unsere High-End-Empfehlungen werden nur in Ausnahmefällen auf eurem bestehenden Pedalboard Platz finden.
Boss RC-600 Loop Station
Ok, auch wenn es erstmal nicht danach aussieht: Man braucht kein Pilotenhandbuch, um das Teil zu erlernen. Eigentlich, und das meine ich wirklich ernst, ist’s fast (fast) selbsterklärend.
Was das RC-600 von anderen Loopern unterscheidet, ist nicht die Funktion des Loopens an sich. Klar, es bietet sechs Spuren und 13 Stunden (!) Aufnahmezeit. Aber im Grunde macht es eben Loops und das Arbeiten mit diesen sehr, sehr leicht.
Die Möglichkeiten des RC-600 gehen aber weit über das hinaus, was von einem „normalen“ Looper erwartet werden kann: Diverse Input- und Ontrack-Effekte, ein inkludierter Drumcomputer, mit 200 Rhythmus-Patterns, automatisch angepasste, zeitbasierte Effekte, grafisches Display und vieles, vieles mehr erwarten den anspruchsvollen und experimentierfreudigen Gitarristen.
Die Anschlussoptionen sind top: Vom USB-Anschluss für das Importieren und Exportieren von Loops und Rhythmus-Patterns über eine komplette MIDI-In/Out Schnittstelle bis zu zwei (2!) XLR-Eingängen ist alles dabei. Wirklich, alles.
Das Boss RC-600 ist das, was man als das komplette Looper-Paket bezeichnen kann — alles darüber hinaus ist ein Studio. Mehr hat Kollege Claudius seinerzeit geschrieben: Boss RC-600
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Strymon Timeline
Ich habe echt mit mir selbst gekämpft, ob ich das Strymon Timeline mit in die Liste nehmen soll. Das Timeline ist kein klassischer Looper für Gitarristen, aber es verfügt über eine durchaus brauchbare Looper-Funktion. Und nebenbei ist es auch das geilste, umfangreichste und detailreichste Delay-Pedal, das mir seit Langem über den Weg gelaufen ist. Oder auch: Eine echte Inspirationsmaschine.
Die 30 Sekunden Aufnahmezeit des Loopers erscheinen zunächst nicht besonders üppig, langen jedoch für die meisten Anwendungen dicke aus. Interessant wird es nämlich im Zusammenspiel mit den integrierten Delay- und Echoeffekten: Über 200 Presets erwarten euch schon zu Beginn und dank perfekter, Strymon-Typischer Konnektivität auch die Option, das Timeline noch weiter zu individualisieren.
Wenn ein Effektpedal dieser Güteklasse bereits seit über 14 Jahren am Markt erfolgreich ist, hat das was zu bedeuten — und beim Timeline ist Strymon ein echtes Wunderwerk gelungen. MIDI In/Out, Stereo-Eingang und Ausgang, LED-Display, unabhängige Delay- und Mix-Level-Regler, 12 Delay-Typen und eine sparsame Stromaufnahme von nur 300 mA machen das Timeline zu einem Dauergast auf meinem und jedem anderen Board, mit dem es in Berührung kommt. Versprochen.
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Fazit: Welcher Looper passt zu dir?
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Looper gehören zu den spannendsten Werkzeugen für Gitarristen, egal ob du deine ersten Schritte in der Welt der Live-Loops machst oder professionelle, mehrspurige Arrangements aufbauen willst. Die Wahl des richtigen Gerätes hängt stark von deinen individuellen Anforderungen ab:
Wenn du einen einfachen Looper für den Einstieg suchst, reicht ein kompaktes Pedal mit Grundfunktionen, wie wir es in unserer Budgetklasse vorgestellt haben. Für erste Songideen oder zum Improvisieren sind diese Teile perfekt. Besonders für Übungszwecke oder das spontane Jammen reicht oft ein Modell mit wenigen Minuten Aufnahmezeit und einer simplen Steuerung.
Wer als Singer-Songwriter oder Live-Performer unterwegs ist, sollte auf ein Modell mit mehreren Speicherplätzen, besserer Steuerung und eventuell sogar XLR-Eingängen für Vocals setzen. Ein zuverlässiges und intuitiv bedienbares Gerät kann hier den entscheidenden Unterschied machen.
Für experimentelle Musiker und Profis lohnt es sich, in einen leistungsstarken Looper mit MIDI-Sync, Stereo-Signalwegen und erweiterten Effektoptionen zu investieren. Die Möglichkeit, mehrere Spuren zu loopen und die Loops flexibel zu bearbeiten, eröffnet ein kreatives Spielfeld, das weit über einfache Begleitspuren hinausgeht.
Letztendlich ist ein Looper nicht nur ein Effektgerät, sondern ein echtes kreatives Instrument. Wer einmal das Potenzial entdeckt (und die steile Lernkurve gemeistert) hat, will meist nicht mehr darauf verzichten. Die beste Wahl hängt von deinem Budget, deinen Bedürfnissen und deinem musikalischen Stil ab – doch egal, für welches Gerät du dich entscheidest, ein Looper wird deine Spielweise nachhaltig bereichern.
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