Darum ist Linux besser als Windows und macOS!
Ich habe den Schritt gewagt: Mein neues Produktiv- und Audiosystem ist Linux. Dafür habe ich macOS und Windows den Rücken gekehrt, nachdem ich Linux viele Jahre parallel installiert hatte und zwischen Frustration und Freude schwankte. Und da wir viele Linux-Fans unter den Gearnews-Leser_innen haben, berichte ich heute von meinem Umstieg.
Windows und macOS
Gleich vorab: Ich mag macOS, ich mag Windows. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Beide funktionieren bei mir tadellos im Alltag und natürlich auch im Audiobereich – und dann und wann daddel ich auch mal ein paar Spiele.
Windows ist sehr verbreitet, es gibt fast alle Programme dafür, ist beim Datenschutz oder konsistenten Nutzeroberfläche aber ein Debakel. Dafür läuft es sehr stabil und ist selbst auf alter Hardware performant.
macOS sieht einfach nur elegant für mich aus und kommt ohne Schnickschnack-GUI aus. Allerdings ist die Apple-Hardware einfach nur frech bepreist. Es gibt zwar den Hackintosh, aber man muss sich dafür etwas tiefer mit der Materie beschäftigen und manche Funktionen gehen je nach Hardware nicht oder nach einem Update kann „alles kaputt“ sein. Als Produktivsystem hat es mich zu viele graue Nerven gekostet. Für Audio war der Mac aber bisher meine erste Wahl, denn CoreAudio ist klasse und die Auswahl an DAWs und Plug-ins ist fast so umfangreich wie mit Windows.
Daher verurteile ich beide Systeme nicht. Durch meine Experimente weiß ich aber, dass Linux und professionelles Audio keine Feinde (mehr) sind und wagte den Schritt in die Freiheit. Das Gute: Ich kann meine alte Hardware einfach weiter nutzen, inklusive meinem Class Compliant Interface.
Und um gleich mal Wind aus den Segeln zu nehmen: Linux ist natürlich nur besser, wenn es die Anforderungen besser erfüllt. Am Ende sind alle Systeme besser oder schlechter – wir wollten nur etwas triggern. :p
Linux
Das Betriebssystem funktioniert etwas anders, als du das als Anwender von Windows oder macOS gewöhnt bist. Linux, oder genauer GNU/Linux, ist eigentlich nur der Kernel, die unterste Ebene vom System, auf der alles Andere aufbaut.
Drumherum gibt es ein Desktop Environment (DE) inkl. Window Manager und eine Palette an Programmen, die sogenannte Distribution. Diese sind durch Entwickler oder Zielanwender auf verschiedene Vorlieben oder Wünsche angepasst. Im Prinzip kann sich jeder eine eigene Distribution bauen. Deswegen gibt es auch hunderte, wobei die meisten für die breite Masse unbrauchbar sind. Fast alle bauen auf einer anderen Distribution auf und passen nur Teile an. Das ist der Vorteil von freier Software: Jeder kann „alles“ damit anstellen, den Quellcode einsehen, verändern, adaptieren oder Fehler finden. Und die meisten Lizenzen von freier Software sind auch kostenlos, grundlegend geht es aber um Frei wie in Freiheit geht, nicht wie in Freibier.
Damit hast du als Anwender aber die Qual der Wahl.
Debian, Red Hat, Arch, Gentoo und Slackware heißen die großen Distributionen, jeweils mit mehr oder weniger eigenem Konzept und angepasstem Kernel. Auf den Grund-Distros bauen andere auf. Knoppix und Ubuntu auf Debian, Mint wiederum auf Ubuntu, Fedora auf Red Hat, das mittlerweile zu IBM gehört und trotz (oder wegen?) des Linux-Konzepts gut Geld abwirft. Die meisten Distributionen werden auf Spendenbasis verwaltet. Jetzt kennst du zumindest die großen Namen – das reicht erstmal. Am Ende entscheidet auch hier die Philosophie, was genutzt wird, die unterstützten Programme sind fast überall identisch. Übrigens ist auch Android ein GNU/Linux, eben speziell für Smartphones.
Wenn du kompletter Linux-Neuling bist, empfehle ich dir aus eigener Erfahrung Ubuntu, oder speziell für Ubuntu Studio, bei dem schon DAWs, Plug-ins, Werkzeuge (und Grafikprogramme, 3D-Kram und NLEs) oder eine andere Multimedia-Distribution. Kubuntu mit dem sogenannten KDE Desktop Environment für Windows-Umsteiger, Ubuntu mit GNOME3 (DE) für macOS-Umsteiger. Lass dich aber von den neuen Begriffen nicht verwirren. Namen von Desktop Environments sind Dinge, mit denen man als Anwender eigentlich wenig zu tun hat, es aber trotzdem gut ist, die Begriffe mal gehört zu haben. Das ist wie auf dem Mac mit VST oder AU, es ist eigentlich nicht wirklich relevant, solange es funktioniert (und natürlich deine DAW beides beherrscht).
Programmauswahl
So groß der Umfang der Distributionen ist, so klein ist der Anteil von Crossplattform-Programmen, die es auch für Windows oder macOS gibt. Wenn du also wirklich mit Programmen von Adobe oder verpflichtendem Pro Tools oder Nuendo wegen der teuren Zusatzhardwareanbindung oder teuer bezahlten Lizenzen dein Geld verdienst, dann ist Linux sicherlich nur als Blick über den Tellerrand interessant. Wer als Freelancer oder einfacher Hobby-Anwender aber freier ist bei der Auswahl, oder eine DAW nutzt, die eh Crossplattform ist, dann solltest du eigentlich wenig Probleme bekommen.
Dennoch solltest du nicht erwarten, dass es bekannte Programme auch für Linux gibt, die nicht eh wie Blender, GIMP oder LibreOffice eh ihren Ursprung da hatten. Das ist Vor- und Nachteil in der sich eh andauernd verändernden Computerwelt. Für dich als Anwender heißt das, wie bei einem DAW-Wechsel: Neu lernen. Aber es kann sich lohnen. Mit einem Haken für Umsteiger …
Linux-Audio
Um gleich die wichtigen Sachen abzustecken: Natürlich kann man auch als Audio-Engineer mit Linux arbeiten. Dazu haben wir für dich die besten Linux DAWs gesammelt – Spoiler: auch Bitwig und Reaper sind dabei. Außerdem habe ich den Selbsttest mit Ubuntu Studio 19.10 gewagt und darüber berichtet.
Wichtiger als die DAW (denn die sind alle auf hohem Niveau) finde ich die anderen Bezeichnungen der Audio Server und Plug-in Formate.
ASIO (Windows) und Core Audio (macOS) gibt es nicht. Dafür ALSA, Pulse Audio und JACK – die ersten beiden sind für alltägliche Sachen und müssen nicht beachtet werden. Für professionelleres Audio gibt es JACK, das nicht nur ein eigener Audio-Server ist, sondern auch freies Software-Routing unter allen kompatiblem Programmen erlaubt. Das Problem: JACK und Pulse Audio (inkl. ALSA) können nicht parallel laufen, womit Jammen zum YouTube-Video ohne eine Software-Bridge unmöglich ist. Dafür gibt es Anleitungen im Netz, bei Ubuntu Studio ist sie vorinstalliert – aber es birgt Frustpotenzial.
VST, AAX und AU sind auch Geschichte. Dafür sind für Linux-User LADSPA, LV2 und LinuxVST interessant. DAWs wie Reaper und Bitwig nehmen nur LinuxVST, Ardour und Mixbus auch das verbreitetere LV2. Das ist ungefähr wie unter macOS mit Logic Pro X oder Garage Band, die auch nur AU-Plug-ins wollen.
Und hier kommt der Haken: Wenn du nicht gerade mit U-HE Plug-ins deine Sounds erzeugst oder abmischst, musst du dich an neue Namen gewöhnen. Eigentlich gibt es keinen großen Hersteller, der seine Produkte parallel auch für Linux anbietet. Dafür eine Menge kleinerer, auch mal Ein-Mensch-Firmen. Eine gute Liste von Klangerzeugern und -veredlern gibt es bei Linuxmusic.rocks. Ich kann aus eigener Erfahrung das CALF-Paket, die virtuellen Synthesizer Helm und ZynAddSubFX mit kostenpflichtiger Fusion-GUI und als Gitarrenamp Guitarix. Das ist relativ alternativlos und am ehesten mit Native Instruments Guitar Rig zu vergleichen. Das benötigt etwas mehr Einarbeitungszeit und sieht nicht so gut aus, klingt aber auch richtig gut. Und kostet nichts. ;)
Just Do It!
Genug Infos für den Anfang? Ich hoffe, das war nicht zu viel Input, und wenn doch, dann wenigstens verständlich.
Ein so grundlegender Schritt muss gut überlegt sein. Deswegen empfehle ich dir: Lade dir Ubuntu, Kubuntu oder Ubuntu Studio (mit vorinstallierten Audioanwendungen) kostenlos herunter und ziehe es dir auf einen USB-Stick (zum Beispiel mit LiveLinuxUSB für Windows). Das kannst du direkt live vom Stick ohne Installation ausprobieren. Aber bedenke: Es ist nicht Windows oder macOS, sondern eine Distribution mit Linux.
Da die Frage kommen wird: Ich benutze ein Arch Linux, genauer die Manjaro Distribution, seit dem Antergos discontinued wurde. Das erleichtert die Installation beim doch sehr speziellen Arch erheblich – anders als bei Ubuntu muss man hier quasi nie eine neue Version installieren, sondern sie wird fortlaufend aktualisiert (Rolling Release). Der YouTuber Unfa hat dazu eine gute Anleitung zur Einrichtung. Ich verlinke es mit einem weiteren Video ganz unten.
Sonst bietet das Internet eine unübersichtliche Zahl an Hilfeseiten und YouTube-Videos, sogar Zeitungen widmen sich dem Thema Linux.
Ich bin seit ein paar Monaten komplett auf Linux und bereue den Schritt (bisher?) nicht. Nur alte Projekte kann ich nicht mehr öffnen. Das geht nur noch als Stem oder Mixdown – die Projekte sind zwar meist in Reaper, aber die Plug-ins sind nicht kompatibel.
Darum ist Linux besser
Ich bin auch noch eine Erklärung schuldig: Linux bedeutet für mich Freiheit von Microsoft oder Apple. Natürlich bin ich auf andere Entwickler angewiesen, ich denke aber, dass es durch die Open Source Philosophie zukünftig immer weiter gehen kann. Ich kann (und muss teilsweise) Linux an mich anpassen, genau das gleiche hatte ich Anfangs bei Reaper verurteilt (und verurteile immer noch: Tausend Möglichkeiten und Unübersichtlichkeit. Am Ende hat die Ideologie (und die Auswahl an Audio-Programmen) gewonnen. Reaper und Linux = Beste! Aber eben mit etwas Aufwand, den ich aber bereit bin, zu bringen.
Deine Erfahrung + Meinung
Du bist schon mit Linux unterwegs oder hast schon einen Blick gewagt? Dann schreib uns auf jeden Fall deine Erfahrung oder Meinung zu dem Thema. Ist dir was zu kurz gekommen oder sollen wir auf bestimmte Themen näher eingehen?
Videos
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53 Antworten zu “Darum ist Linux besser als Windows und macOS!”
Hehe, hat mich getriggert.:D Ich hatte Ubuntu Studio ausprobiert, war gut, aber JACK hat mich echt genervt, Sonst war die Einarbeitung in Linux nach 1 Woche Umlernen abgeschlossen. Schwer ist das nur für DAUs oder Faule. Ich bleibe aber bei Win10 mit parallel Linux. Schon krass, was da so geht mittlerweile.
Hmmm, hatte noch nie ein Linux, oder MacOS vor mir.
Ob das wirklich Vorteile gegenüber meinem Windows bringt ?
Die Liste mit den Dingen, die mit dem Umstieg auf Win10 nicht mehr funktionierten,
war schon sehr lang. Hab etwa 3 – 4 Monate gebraucht damit es wieder läuft.
Läuft denn Ableton 10 auf Linux ?
Die Vorteile, vor allem Freiheit wurden vom Autor gut aufgezählt wie ich finde, ebenso die Nachteile. Windows VSTs laufen zwar, benötigen aber Erweiterungen wie Wine und/oder WineASIO jeweils für 32 und 64 Bit, was einen zusätzlichen Layer und damit auch zusätzliche Latenzen ins System bringt. Das geht zum Beispiel mit einem XLN Audio „Addictive Keys“ Studio Grand das bei meinem Focusrite Interface als Goodie mitkam, ebenso geht das für die Focusrite Red Plugins. Bei kopiergeschützten Dingen wie zum Beispiel PositiveGrid – ebenfalls grad kostenlos für Besitzer von Focusrite-Interfaces – kann man’s vergessen, das hab ich daher auf Ardour auf Windows ausprobiert: https://wolfgang.lonien.de/2020/06/funky-monday-and-about-making-music-on-windows/ – das ich ansonsten nur noch benutze wenn ich muß (zum Beispiel mit Software die auf Linux nicht läuft).
Ableton läuft nicht auf Linux (hab’s jedenfalls noch nicht ausprobiert, aber mit Wine wär’s eh ein Krampf), aber in der c’t von vor 2 Wochen wurde Bitwig als Ableton’s jüngere Schwester (die mit den bunten Haaren) bezeichnet, das wär also eine vielleicht gute (wenn auch teure wie ich finde) Alternative?
Linux ist vor allem am Anfang ein „Gefrickel“ wie anderswo (oben verlinkt) geschrieben wurde, aber wenn’s erstmal läuft ist es einfach nur klasse. Hab selbst grad Updates für Carla und ein paar Software-Synths bekommen, das ist halt die Power so genannter Repositories – was Windows-Benutzer bisher nicht kennen, da darf man sich Updates überall selbst zusammensuchen.
Und der Kernel – also Alsa im Kernel – hat wie CoreAudio auf dem Mac alles Wichtige bereits eingebaut wie zum Beispiel die im Artikel erwähnten Treiber für class compliant USB Geräte (zum Beispiel mein Interface oder das des Autors). Ist also wie beim Mac eher Plug & Play als Windows es jemals war.
Hoffe das hilft?
Gruß,
Wolfgang
Bitwig Studio ist ein Top Ersatz für Ableton Live.
Ich würde für eine Produktivumgebung kein WINE in meiner DAW nutzen, das hat mich sehr viele graue Haare gekostet. Ich vermisse allerdings Plug-ins von Voxengo und Klanghelm, die ich eigentlich in jedem Projekt genutzt hatte.
Das Problem bei ALSA ist oft, dass es als Class Compliant Fallback nur den 44.1/16 Modus hat – immerhin, aber manchmal nicht genug. Da muss man sich vorher informieren, welches Interface von ALSA komplett unterstützt wird. RME Support vom Hersteller wäre genial, die Treiber sind einfach nur erste Sahne.
Warum sollte man eine DAW erstezen, wenn man mit Ihr super zufrieden ist ?
Tatsächlich wird genau diese Frage oben im Artikel beantwortet. – Sonst müsste ja man auch fragen, warum man damals die Windows-Server, auf denen viele Websites gehostet wurden, ziemlich schnell wieder abgeschafft hat.
Musst du nicht. Für mich als Reaperianer ist der Schritt viel einfacher. Einige sind auf Bitwig unterwegs, also warum nicht. Niemand zwingt dich, eine neue DAW zu kaufen (zumal Ardour auch kostenlos verfügbar wäre, wenn du selbst den code kompilieren möchtest) oder das System zu wechseln. Es sind meine Erfahrungen und ein paar Ausführungen.
Man muss also, um die Freiheit von Linux nutzen zu können,
eine zusätzliche DAW kaufen ? Sorry, ich komme mit Bitwig nicht klar.
Und ich bin mit Ableton sehr zufrieden! Ehrlich gesagt fühle ich mich
nicht „gefangen“ mit meinem System. Sondern eher „freier“ als ich es mit den viel Hürden werden könnte, die mit Linux und Bitwig erstmal überwunden werden müssen. Nein das ist keine Lösung für mich. Und da hilft Deine Wall of Text auch nicht, die man erstmal bewältigen muss. Ja lesen fällt mir auch wegen meiner Behinderung schon schwer. Und leisten kann ich mir eine zusätzliche DAW auch nicht. Habe mein Win 10 mit O&O shutup angepasst.
Ja, Ableton läuft. Allerdings gibt es leider keinen nativen Installer. Du kannst aber Mithilfe von wine oder noch besser playonlinux das Programm relativ problemlos installieren. Standard mäßig ist kein asio installiert, was die Latenz noch ein bisschen verbessert. Falls du es aber unbedingt brauchen solltest gibt es bei playonlinux noch die Erweiterung wineasio. Bei mir hat es leider nicht funktioniert aber ich hatte auch keinen Bedarf die Latenz zu reduzieren, da ich kein Instrument live einspielen musste sondern alles im Interface zusammengeklickt habe.
Nein. Aber das war ja im Artikel genau beschrieben.. Aber es gibt eine Fülle an Alternativen zu allem.. Und einiges ist Müll. Wie auf win auch. Dafür sind andere sooo gut.atören dich nicht gewisse Kleinigkeiten in Programmen die du benutzt? Wäre cool wenn das noch deine lieblingsootion nutzen könnte.. Aber den hersteller interessiert ess nicht… Auf Linus kannst du. Das alles auf dich und deine Wünsche umprogrammieren.
.
Jack und die im Artikel erwähnten Bridges werden mit Cadence (aus den KXStudio Repositories, geht leider nur mit Debian/Ubuntu(Studio)) zum Kinderspiel. Ich hab mir mit Cadence, Claudia und Carla ein quasi systemweites Sonarworks selbst zusammengestrickt, das es sonst nur für Windows und Mac gibt – Anleitung in https://wolfgang.lonien.de/2020/05/how-to-make-a-systemwide-sonarworks-on-linux-the-easy-way/
Das geht im Prinzip auch auf dem Manjaro des Autors, dann aber mit Hilfe der „No-“ Plugins (NoMachine, NoMixer etc.)
In Ardour hab ich mir Sonarworks allerdings jetzt auf den Monitorkanal gelegt, Anleitung dazu bei Robert aka AdmiralBumbleBee in http://admiralbumblebee.com/music/2020/02/25/20-Mixbus-Features.html (Punkt 1 seiner sehr interessanten Liste).
Was man in dessen Screenshots auch schön sieht ist daß man mit Ardour/Harrison eine einmal ausgewählte „Lautstärke“ beim Mastering – bei mir -16LUFS – quasi auf Knopfdruck bekommt. Da kann man noch nachfeilen was ich manchmal tue, aber gerade wenn man mehrere Songs für ein Album zusammenmischen will spart das echt Zeit ein.
Hoffe das hilft,
Wolfgang
Danke für deinen Input. An meinem Laptop hatte ich mit Cadence lustiger weise einige Probleme,am Desktoprechner überhaupt nicht. Ich bin weiterhin Fan von qjackctl mit manuell eingehackten Scripten, gibt mir mehr potenzielle (gefühlte) Befehlsgewalt. Die No-Plug-ins kenne ich noch gar nicht, da shcau ich mir das doch gern mal an.
Auch Lustig: Die Liste hatte ich im Zuge meiner Ardour-Recherche letztens mal gefunden. Absolut richtig. Es gibt aber auch Sachen, die Wünsche ich mir für Ardour. Etwa Reapers On the Fly Resamling oder eine modernere GUI, die nicht zwingend Mixbus heißt, Drag’n’Drop Routing, schnelleres Bussing … alles Workflow-Sachen, die mich immer wieder von Ardour abwenden lassen.
„Jack und die im Artikel erwähnten Bridges werden mit Cadence (aus den KXStudio Repositories, geht leider nur mit Debian/Ubuntu(Studio)) zum Kinderspiel.“
Läuft bei mir auch auf Arch.. :)
AUR machts möglich. ;)
Auch ohne AUR! Aus dem AUR kommt nur Bitwig. Die Bridge ist ohne realisierbar.
Du hast Recht, liegt im Community-Repo, hatte es vielleicht deswegen als AUR wahrgenommen. Danke fürs Hinweisen.
Ich hab unfas Video erst danach gesehen und hab meine Manjaro-Installation (in einer VirtualBox) leider nicht mehr, also wußte ich das bis vorhin nicht. Cool, wieder was gelernt – danke :)
Mit Jack-Routing und PureData lässt sich auch sehr gut Max4Live simulieren
Problem ist, dass ich in Mac-Plugins schon echt viel Geld investiert habe. Und die Sample-Bibliothek ist natürlich entsprechend groß. Großprojekte müsste ich alle als Stems exportieren ohne die Plugins mitzunehmen. Puh. Linux ansonsten hier als Ideenschleuder auf nem alten Inspiron 1545 mit Ardour als 4-Track Ersatz.
Verstehe ich sehr gut, ich musste auch teuer gekaufte Mac-Software hinter mir lassen. Ich hoffe, ich finde für alles einen probaten Ersatz.
Oftmals gibt es die Plugins doch auch als Windowsversion und die können dann zum Teil mit WINE unter Linux verwendet werden. Da gibt es ja hier geteilt Meinungen, ich habe bisher (wenn die VSTs grundsätzlich liefen, Kopierschutz etc.) keine Nachteile festgestellt.
Ich hatte bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht. Hatte Tests mit Voxengo, Klanghelm, Brainworx etc. gemacht, leider immer mit einem Defizit zu viel, als das es in mein Produktivsystem dürfte.
Da tut sich gerade viel. Ich hatte ja schon mal yabridge empfohlen (das ist alles was ich nutze, mit platzsparenden softlinks zu den .dlls) das aktiv und zeitnah auf userfeedback reagiert, LinVST on crack. Aber ich bin auch nur Hobbymusiker.
Danke für den Tipp. Für alle: -> https://github.com/robbert-vdh/yabridge
Leider ist da das von mir in vielen Versuchen am Ende doch verhasste WINE im Spiel. Vielleicht probiere ich es trotzdem mal aus, einige Plug-ins vermisse ich doch stark…und das reine symlinking klingt doch nicht ganz schlecht.
Schöner Artikel. Ein paar zusätzliche Links mit Hilfen gerade für Anfänger wären vielleicht noch gut, sponatn fallen mir ein:
https://libremusicproduction.com/ (wird leider mangels Manpower nicht mehr weiterentwickelt, kann andererseits von Interessierten gerne übernommen werden) oder
https://linuxmusicians.com/index.php (quasi das internationale Forum für Linux Musiker, wie der Name sagt)
Danke, das Forum ist echt gut. LMP hatte ich in der Gründung mit Input mitbegleitet, leider durch die 1-Mensch-Philosophie eben nicht mehr aktuell.
Hier noch ein paar Videos von Holger von Südwestlicht – die sind schon ein paar Jahre alt, aber immer wieder schön:
https://www.youtube.com/watch?v=JYLnIo2pgks
https://www.youtube.com/watch?v=qFDa-_6dUOU
Holger ist auch im LinuxMusicians Forum aktiv und kennt sich mit dem System wesentlich besser aus als ich…
Letztendlich klingt das alles nach einer Machbarkeitsstudie. Ich hab 1998 das erste mal gehört, dass Linux bald voll abgeht im Audiobereich. In den über 20 Jahren hat sich in meinen Augen gefühlt fast nichts getan, was einen professionellen Einsatz von Linux gerechtfertigen würde. Klar, zum einfachen Tracken von Gitarre, Gesang und Co. und etwas Mastering reichts, zu viel mehr aber auch leider nicht, insofern man denn einen funktionierenden Audiotreiber für sein Interface bekommt. Bitwig ist ein Lichtblick, das wäre für Elektro Produzenten auch das einzige flexible Werkzeug. Insofern teile ich die Headline des Artikels mal so gar nicht.
Danke für deinen Input. :)
Was wäre denn für dich professioneller Einsatz? Mit den Interfaces ist tatsächlich ein Problem, aber die Auswahl ist auhc nicht zu klein. Externes DSP wird dann schon schwieriger (quasi unmöglich), aber prefessionell kann auch Outboard ohne Ende sein. Mir ist auch ein Zuarbeiter für den DLF bekannt, der mit Ardour und Linux seine Beiträge macht. Ist für mich professionell, wenn auch in kleinem Rahmen.
Meinst du aus deiner Erfahrung, professionelles Arbeiten / produzieren ist mit Linux möglich? So dass man auch Projekte untereinander austauschen kann oder scheitert man hierbei?
Gruß
Schwer zu sagen. Auf einem komplett anderen System (als das Gewohnte), vielleicht noch in einer anderen DAW zu produzieren, ist sicher eine ziemliche Hürde. Kleine Schritte sind da meiner Meinung nach am besten. Also mal parallel installieren, auf einer alten Festplatte zum Umstecken oder direkt vom USB-Stick (was erstaunlich gut geht) nutzen.
Projekte austauschen geht auf jeden Fall (mehrmals mi ARdour und sogar Crossplattform mit Reaper gemacht), eine Garantie würde ich aber nicht aussprechen, es kommt immer auf die DAW oder die genutzten Plug-ins an. Hier hat Linux mit dem (meist kostenlosen) Open Source Plug-ins sogar noch die Nase vorn, da jeder eigentlich alles ohne großen Aufwand installieren kann.
Einfach testen, und wenns nix ist, dann vielleicht später oder nie. Die Tür schließt sich ja nicht, sondern ist vermutlich leichter als die von Win/Mac zu öffnen, da die virtuellen Datenträger (ISOs) frei im Netz verfügbar sind.
Hi! Dank einer Linux Zertifizierung weiß ich warum ich kein Linux benutze. Ist auch nur interessant für Leute, die sich wichtig machen müssen: „Ich bin root, ich darf das.“
Wer ein funktionierendes Windows System hat, der sollte eigentlich keinen Sinn darin sehen umzusteigen. Mit allen,im Forum schon erwähnten, Nachteilen.
Bleibt gesund und macht lieber Musik!
gruß
Tom
Wer mit „Ich root, du nix“ auf mich zukommt hat verloren.
Wichtig ist mir, dass Menschen erkennen, dass es möglich ist, vor allem für alltägliche Dinge. Zum Musizieren ist Windows oder macOS stressfreier und es gibt mehr (kommerzielles) Angebot an DAWs, virtuellen Klangerzeugern und Plug-ins. Linux ist durch den FOSS-Ansatz stark ideologisch aufgeladen und bringt, je nach Sichtweise, Nachteile mit.
Wenn ich Linux mit „damals“ (Mitte der 2000er) und jetzt vergleiche, dann ist das System immens nutzerfreundlicher geworden. Und überhaupt, dieses Jahr ist das Jahr, in dem Linux groß rauskommt… ;p
Ich nutze jetzt auch seit 2 Jahren Linux mit der distro zorin os, die mir den Umstieg von Windows sehr erleichtert hat. Habe auch mit anderen daw’s am Anfang ein wenig gestruggled, da ich als alter Ableton fan meine gewohnte Umgebung nicht verlassen wollte. Habe dann den Umstieg auf ardour gewagt und nutze calf und zynadsubfx. Es hat mir am Anfang echt viele Probleme bereitet, vor allem das Routing mit Jack. Aber nach all den Strapazen muss ich sagen, ich habe es nie bereut. Ich habe mittlerweile echt super viel Spaß mit den Programmen und auch das Interface ist mittlerweile kein Problem mehr. Ich finde diese Unabhängigkeit unglaublich erstrebenswert und kann die DAW sogar auf einem Raspberry Pi benutzen. Die Musik ist bei mir nur Hobby und die daw brauche ich für den Multimedia Einsatz hauptsächlich für meine Video Produktion. Weiterhin nutze ich den Olive Video Editor, Davinci Resolve, OBS, Natron, Blender, Inkscape, Krita, opentoonz und Lutris für Games. Für mich war es eine große Befreiung da sich fast alle Programme über das Software Center installieren lassen und ich kaum Geld am Anfang meiner Selbstständigkeit besitze. Ich Spende hin und wieder Geld an die Entwickler, wenn ich es mir leisten kann und bin so unglaublich dankbar für die Entwickler und die Erfindung von Freeware und Open Source, das ich es nie wieder her geben möchte. Habe vorher mit Cinema 4D und den Adobe Programmen gearbeitet und der Umstieg ist mit nicht schwer gefallen.
Davinci Resolve gibt es für Linux? Das ist mal amtlich, denn das Programm ist nicht nur (quasi) kostenlos und umfangreich, sondern auch echt quaslitativ hochwertig. Ich hatte auf Media Composer das Schneiden gelernt (damals noch mit echt teurem Pflicht-Outboard), später dann Final Cut Studio selbst erlernt und gekauft. Horrende Preise und schnell outdated, FCPX ist da echt ein Segen, Davinci kam für mich zu spät und Premiere wollte ich wegen dem Abomodell nicht, bzw. hatte ich zur Zeit der CS-Versionen schon auf FCP Studio aufgebaut.
Aber du hast komplett Recht: Der Anfang raubt nerven und man muss verstehen wollen. Hat man das einmal, ist es nicht umständlicher als Win oder Mac.
Wenn du willst, verlink gern mal ein paar Projekte von dir (oder schicks unter Verschluss per Mail), würde mir gern ansehen, was du so damit anstellst. :)
Ja, das war für mich einer der wichtigsten Gründe um auf Linux wechseln zu können. Es gab leider lange Zeit kein so umfangreiches Schnitt und Colorgrading/Compositing Programm für Linux. Der einzige Haken ist, das es unter Linux keine H.264 Codec Unterstützung in der free Version gibt. Für mich stellt das allerdings keinen Nachteil dar, da ich meistens mit anderen Formaten arbeite, aber es ist natürlich eine unschöne Einschränkung. Ich habe den wechsel auf DaVinci aber grundsätzlich als sehr positiv und Einsteiger freundlich empfunden und bin auch sehr glücklich damit. Ich nutze es mittlerweile seit 2017 und will auch nicht wieder zu Premiere zurück. Olive hat allerdings für Premiere umsteiger ein sehr ähnliches Konzept und Interface, ist Open Source und unglaublich schnell. Gerade auch auf älterer Hardware fällt der Unterschied zu DaVinci deutlich auf. Leider hat Olive nicht den vollen Funktionsumfang den ich benötige, aber es befindet sich gerade auch noch in einer alpha Version und ist jetzt schon unglaublich toll für sehr viele Projekte mehr als ausreichend.
Danke für die ungeschönte Einsicht in Linux Audio, aber bei DAWs ein Betriebsystem zur Glaubensfrage zu machen, finde ich ein wenig fragwürdig. Ich wäre auch gerne unabhängig von den Launen oder der Politik von Apple oder Microsoft, aber am Ende sind es doch nur Werkzeuge, um Musik aufzunehmen. Apple ist ja besonders schlimm mit ihrer „Innovationsfreudigkeit“ und Sachen funktionieren dann ein Jahr später nicht mehr ohne einen Riesen Aufwand zu betreiben, bloß dann sollte man den Computer irgendwann wie eine Bandmaschine betrachten und vom Internet abklemmen, wenn man sich nicht mehr sicher fühlt.
Auf Low Latency Treiber, iLok plugins oder bestimmte Programme könnte ich aber wegen eines Betriebssystems nicht verzichten.
Seit ich frei von Donglelei bin, fühle ich mich sehr frei, auch wenn ich auf einen Teil der Auswahl verzichten muss. Nichts anderes ist das eigentlich bei der OS-Frage, für mich schon eine Frage der Einstellung und solange ich mit geringfügig mehr Aufwand ans gleiche Ziel komme, dann doch auch gern mit Linux.
Klar, jeder wie er es braucht. Wenn du mit der Linux Programmauswahl klar kommst, bin ich der Letzte, der was dagegen hat.
Ich nutze seit etwa 10 Jahren Linux. Damals auch lediglich Ubuntu weil es den Wubi-Installer hatte oder hat und sich somit einfach installieren und mit 2 Klicks wieder entfernen ließ. Ich stellte fest, das ich Windows damals beim booten kontinuierlich ignorierte und meine Hauptaufgaben unter Linux erledigte. Irgendwann sparte ich mir die für mich unnötige Platzverschwendung durch Windows, installierte Linux Mint und blieb dabei bis zum Ende des Supports von LM 17.3!
Mittlerweile nutze ich Solus und kann mit Reaper latenzfrei ohne Asio arbeiten. Läuft einfach alles so, wie ich es brauche. Bis auf meinen M-Audio Venom wird alles an Hardware erkannt und ganz schnuffig ins System eingebunden.
I made my Mode in Latein 2005 with Debian. I online Touch a Windows if really nieder…about eher 3 to 4 years. I User the cli a lot, as my first Linux hat no Desktop. I still do a lot of bash scripting on the command line. It Die help me to get the Boot Problem with a Windows machine Wirkung again.
Im Glas you made the move. Welcome to the Linux World! I hohe to Herr more froh you as your aquaintance wird Linux grows. Habe fun.
Schön provokanter Titel :-)!
Ich habe vor kurzem selbst einmal das Experiment gewagt, nachdem ich mich mehrere Monate mit Linux beschäftigt habe.
Ernsthafte Versuche habe ich dann mit Ubuntu Studio gewagt. Und was soll ich sagen: Da geht schon einiges.
Ardour fand ich ehrlich gesagt grausam, damit konnte ich mich unter Windows schon nicht anfreunden. Am besten (und passend für meine Musik/ Arbeitsweise) war Reaper geeignet. Waveform habe ich leider gar nicht zum laufen gebracht. Reaper lief soweit auch, konnte jedoch nicht alle Plugin-Arten; mit Carla konnte man sich aber helfen.
Am Anfang habe ich wirklich überhaupt nichts verstanden und war überfordert. Nach ca. einer Woche und einigen Tutorials hatte ich aber ein System welches funktioniert hat. Meine größten Hürden, sind die Linux-Eigenheiten, von denen ich (noch) zu wenig Ahnung habe.
Jack fand ich nach etwas Eingewöhnung richtig cool!
Was mir aber leider am meisten gefehlt hat war:
– Drumplugin wie z.Bsp. SSD5/ GGD
– Pitch-Bearbeitung wie Melodyne
– Weitere geliebte und teuer bezahlte Plugins (Omnisphere, Trilian, usw.)
Letzten Endes habe ich mich gegen das Linux-System entschieden, da mir doch zu viele Plugins fehlen und ich ohne Drumplugin keinen einzigen Song produzieren kann.
Wenn endlich mal entsprechende Hersteller ihre Produkte für Linux rausbringen würden, wäre ein Umstieg auf jeden Fall interessant.
By the way: Guitarix ist echt cool! Man muss sich damit beschäftigen, gute Ergebnisse sind auf jeden Fall möglich.
Welche Distribution empfiehlst du (ihr) für den Anfang zum Schnuppern? Habe eine leere SSD und würde mich gern mal angespornt von deinem Artikel damit versuchen.
Grundlegend ist es egal. Bei manchen sind Sachen vorinstalliert, es führen andere Wege zum Ziel.
Die Frage ist aber gut, ich denke, wir widmen dem Thema mal einen ganzen Artikel, du bist nicht der Einzige mit der Frage. :)
Zugegeben, die Headline wirkt auch bei mir und jetzt habe ich Sodbrennen ;-)
Bei aller Liebe, aber ich habe dieses Experiment nach einem Dutzend Distros und einigen Wochen Forschung wieder aufgegeben. Seit 1992 habe ich in der Rechnerwelt jedenfalls nichts traurigeres gesehen, als das Linux’sche »Audiosystem«.
Ohne Zweifel gibt es u.a. mit Ardour, Reaper und Bitwig großartige Anwendungen. Jedoch mit keiner der oben genannten Distros war ich am Ende in der Lage, eines meiner vier unterschiedlichen Interfaces halbwegs anzusteuern. Und ich gebe gerne zu, dass meine Motivation eine ganz ähnliche war, nämlich mehr Hardware fürs Geld zu bekommen und offene Lösungen zu unterstützen.
Sobald man allerdings einen Stundensatz > 5,– anlegt, kippt die vermeintlich clevere Kalkulation jedoch ganz schnell. (Anschaffungen mehr oder minder kompatibler Hardware noch gar nicht berücksichtigt.)
Mein Fazit: Für Servergebastel oder Hobbyadmins ist Linux auf jeden Fall eine feine Sache, für mehr oder minder kreative Aufgaben allerdings eine alberne Idee.
Ehrlich gesagt liest sich das für mich eher wie ein Artikel „Warum Linux schlechter ist“… Klingt für mich nach Frust. Und man beschäftigt sich mehr mit Audio Server, Bridges und fehlender VST Kompatibilität als mit dem Musikmachen. Das klingt mehr weniger nach mehr Freiheit sondern eher nach eingeschränkter Freiheit, wenn VSTs fehlen.
Man beschäftigt sich mehr mit technischen Sachen als mit Windows oder macOS, das ist korrekt. Das ist aber ein generelles Linux-Ding, dass man mehr am System machen kann – bei einigen Distributionen mehr als bnei anderen.
Audio und Linux passen dennoch gut zusammen und es bleibt die Frage, ob du wirklich nur Anwender sein willst, der auf Gedeih und Verderb auf die Entwickler angewiesen ist. Ich habe mein System lieber weitgehend selbst unter Kontrolle, die Lernkurve ist sehr steil und es ist eben individueller, wenn man sich beispielsweise ein Arch-Linux von Grund auf an seine Bedürfnisse anpasst. Aber Plug’n’play ist es mit JACK nicht, die andere DAW zähle ich mal nicht rein.
Es fehlen definitiv verfügbare VSTs als LinuxVST, gemessen an dem Umfang für Win/Mac. Das ist weiterhin ein Henne-Ei-Problem. Es gibt aber gerade im Effektbereich eine Menge Alternativen. Für mioch fühlte sich das Erkunden eher an wie der Umstieg von Mac auf Win „damals“, als es plötzlich meine Plug-ins nicht mehr als natives Format gab (VST statt AU und RTAS) und ich eben Alternativen finden musste. Damals fand ich das nervig, mittlerweile bin ich Dankbar für die Erfahrung, weil es mir gezeigt hat, dass es eben auch anders geht.
Freiheit hat nicht immer etwas mit der Auswahl an Möglichkeiten zu tun. Das ist nur eine sehr, ich sag mal vorsichtig, neoliberale Ansicht, die auch ich teils habe. :)
yo… ich habe seit Unzeiten Linux auf dem Rechner… möchte jetzt das Notebook zum reaper’n nutzen… UStudio (xfce) installiert, Impact GX49 angeschlossen, Reaper installiert (weil bekannt) und… bekomme mit QjackCtl, ALSA, jack und Carla nichts gebacken!
Jede der „Anleitungen“ erinnert mich an den Lehrer, der vor Grundschülern steht und erklärt dass der Unterricht eine Symbiose darstellt von welcher beide Parteien partipizieren. Kurz; Hä¿?
Einem Inder auf Youtube in englischer Sprache konnte ich soweit folgen dass zumindest einmal ein Ton erzeugt wurde… jippiee
Hallo zusammen,
vorab ein dickes Lob an den Autor für seinen Mut. Wenn ich hier die Kommentare so lese gewinne ich den Eindruck mancher hat nicht wirklich verstanden worum es geht. Kurz zu meiner Person:
ich bin unter anderem LPIC-1 und LPIC-2 zertifiziert. Das besagt einfach gesagt ich habe zumindest auf dem Papier Ahnung davon was in den Untiefen von GNU/Linux so vor sich geht etwas Ahnung unabhängig von der jeweiligen Distribution. Die Diskussion welches OS das Bessere sei halte ich für unsinnig. Ich selbst bin in allen drei Welten zu hause. Privat sage ich MacOS ganz klar für Leute die arbeiten wollen ohne sich überlegen zu müssen wie etwas funktioniert. Windoof für Leute die zocken wollen. und GNU/Linux für alle die Zeit, Blut und Schweiß investieren wollen um ein System nach ihren Vorgaben zu erhalten. Ubuntu Studio ist zum Beispiel beileibe nicht das einzige angepasste System in der Linux Welt welches für den Bereich Audio-Produktion erdacht worden ist. Ein Blick auf diese Seite lohnt sich also : https://distrowatch.com/ .
Was mich grundsätzlich stört ist die fehlende Interoperabilität. Und genau deswegen ist aus meiner Sicht GNU/Linux ganz klar zu bevorzugen. Es sollte keine Rolle spielen welches OS zu Einsatz kommt! Ein Beispiel dazu aus meiner Domäne als Netzwerkadmin: Cisco ist teuer das geht doch auch viel billiger …
Ja klar geht das aber Cisco gibt die Standards vor und die Hardware läuft über Jahrzehnte stabil. Dann gibt es aber auch Diskussionen was eigentlich ein VLAN ist. Leute von Cisco sehen das so und so und Leute von HP so. Glaubt mir das führt zu nichts. Ich sehe mein altes MacBook Pro (Mitte 2012) läuft bis auf ganz kleine und vermutlich selbst verschuldet (Tastatur) Macken tadellos. Ihr solltet auch nicht vergessen die Entwickler unter GNU/Linux machen ihre Arbeit (Ausnahmen RedHat, Ubuntu) in ihrer Freizeit auf eigene Kosten. Vorteil für Euch der Quelltext (sofern die GPL zum Einsatz kommt) ist für jeden einsehbar. Sprich Ihr könnt sehen wie etwas funktioniert. Und Ihr könnt es Euren Bedürfnissen anpassen. Nachteil ist Ihr müsst Zeit investieren und programmieren können. Aber und das möchte ich hier hervorheben Ihr könnt das jederzeit anpassen. Das habt Ihr weder unter MacOS noch unter Windoof. Und genau das nenne ich Freiheit! Denkt mal drüber nach. Und auch was Ubuntu Studio angeht ist es auch mit jeder anderen Distribution ohne weiteres möglich ein Komplettpaket bereit zu stellen. Letztlich geht es Euch um Latenzen. Das bedeutet ein Echtzeit-Kernel welcher keine Latenzen haben sollte. Kein Problem! Mein Tipp Debian ganz klar. Warum? Gesellschaftervertrag. Den passenden Echtzeitkernel zu bauen unabhängig der Distribution ist simpel. Die Software ist auf jeder Distribution zu haben.
Viele Grüße
Christian
Hey Christian,
danke für die netten Worte. Findest du, da gehört Mut dazu? Für mich war es neben bzw. nach der Erkenntnis der Machbarkeit eher eine ethische Sache. Programmieren möchte ich nicht (bzw. reichen meine C++ Kenntnisse dazu nicht aus), aber ich finde es gut, dass potenziell andere reinschauen können und es idR. auch tun.
Abgesehen von Red Hat und Canonical: Wären da nicht noch die Firmen hinter Elementary OS, Limux (haha), Zorin OS und Manjaro zu nennen, die es auch eher kommerziell angehen?
An Debian’esque Systeme komme ich irgendwie nicht mehr ran. Ich habe es mit Debian 11 wieder probiert und immer wieder schau ich mir Ubuntu bei neuen Versionen an – aber es ist tatsächlich neben dem Paketmanager das fehlende Rolling Release Modell bzw. veraltete Softwarepakete, die mich wieder zurück auf ein Arch-Derivat bringen.
Danke für deinen Kommentar. :)
Guter Artikel! Ich selbst bin vor 5 Jahren endlich komplett umgestiegen, da ich die Unfreiheit als Nutzer und natürlich die Datensammelei sowie die Anfälligkeit für Viren unter Windows nicht mehr tragen wollte. Mein Ubuntu läuft stabiler als ich es je bei Windows erlebt hätte. Im Übrigen laufen auch fast alle Windows Apps incl. der VSTs z.B. mit Crossover. Ich will nie wieder zurück. Ein bisschen Einarbeitung muss sein, aber die war auch bei jeder neuen Windows Version zu leisten. Linux ist mittlerweile ausgereift und die Programmvielfalt lässt kaum Wünsche offen. Selbst Steam läuft nativ! Soviel an die Gamer.
Ich sage nur, der Umstieg braucht etwas Zeit und Gehirnschmalz, da es ein komplett anderes OS ist, lohnt aber.
Danke! :)
Ich bin auch jeden Tag zufrieden.
Auch ich muss meinen Senf dazugeben, ich habe diesen Thread eben erst zufällig entdeckt. An anderer Stelle habe ich kurz geschrieben, dass bei mir Jack nun seit rund 15 Jahren im professionellen Einsatz ist, und somit auch Linux.
Ursprünglich war das ein System mit der Distribution Slackware (die würde ich aber keinem Anfänger empfehlen, ich war schon vorher Jahre mit Linux unterwegs).
Einmal eingerichtet, erhält man ein bombenrobustes System. Die Slackware hat mein Studio getragen, über mehrere verschiedene Hardwares. Mehrere Wechsel der kompletten Hardware eines Rechners war denkbar einfach: einfach alles unter / auf den neuen Rechner schaufeln (mit rsync), in /etc/fstab evtl die Systempartition anpassen (slackware benutzt von Haus aus sdaX, bei anderen steht da die ID der Partition), evtl lilo anpassen, lilo ausführen und schon war die komplette Installation direkt arbeitsfähig auf dem neuen Rechner (Konfigurationsaufwand: ca. 15 Min, alles Notwendige (rsync und Texteditor ist an Bord)). Über fünfzehn Jahre funktionierten auch Updates (von Slackware, ich glaube 8.0, bis nach 15.irgendwas und Software), ohne grossartig das System kaputt zu machen. Mit Distris wie Ubuntu geht das sicherlich auch. Mein System telefoniert nicht nach Hause, ich kann den Netzwerkstecker ziehen und alles läuft weiter. Ich muss mich nirgendwo registrieren. Ich muss keine überteuerten Preise für irgendwelche Lizenzen abdrücken, ich kann freiwillig einen Betrag spenden (was ich auch mache, schliesslich hatte ich seinerzeit ja auch für Windows bezahlt und damals auch für CoolEditPro irgendwas um die 400$ abgedrückt).
Ganz im Ernst: neben der fachlichen Seite (z.B. Meter, die Katz-Empfehlungen oder AES Standards umsetzen, Plugins, die nichts versprechen, was sie nicht halten können) habe ich *deutlich* weniger EInschränkungen durch irgendwelche Lizenzgeber, die mich ihrer Beutelschneiderei von meiner Arbeit abhalten.
Man darf aber nicht vergessen: es handelt sich bei der meisten Software im Bereich Linux-Audio um Expertensysteme. Dafür braucht man ein paar fachliche Grundlagen.
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