Künstliche Evolution mit Klangerzeugern, die der Midimutant nicht kennt
Wenn ein Gerät mit einem Synthesizer spricht, dessen Klangerzeugungsprinzip es nicht kennt und das mit Daten füttert, sodass der Klang langsam verändert wird – das ist Magie. Oder Midimutant.
Richtig, im Demovideo kann man hören, wie ein Klang leicht variiert wird. Man kann sich einen Sound entweder aussuchen oder einfach zuhören, wie ein Klang ohne große, aber angenehme Abweichungen langsam vor sich hin mutiert. Als Klangerzeuger wurde in diesem Fall ein TX7 verwendet.
Midimutant muss den Synthesizer nicht kennen
Das Erstaunliche ist, dass das per Raspberry PI betriebene Gerät mit Open-Source-Software schlicht den Klangerzeuger nicht kennen muss. Man kann also jeden Synthesizer anschließen. Das Gerät hat einen Audioeingang und hört sich quasi selbst zu, was es mit dem Synthesizer macht. So lassen sich gezielt radikale oder subtile Änderungen herstellen. Die Struktur der Synthese muss nicht bekannt sein. Daher müssen auch keine Treiber für bestimmte Synthesizer gesammelt oder angepasst werden.
Pate für diese Idee war offenbar Aphex Twin. Der Hersteller FoAM liefert einfach nur das Gerät, nämlich den Raspi und das Gehäuse. Die Software kann man selbst verändern, wenn man das möchte.
Sounds als Wunschkinder
Die Idee ist somit nicht sinnloses und beliebiges Herumfischen im Zufallswasser der Beliebigkeit, sondern eine klare und gezielte Evolution und Mutation. Die Software nennt das „Sex haben“ und damit lustige Kinder bekommen. Aber es sind Wunschkinder.
Die Technik, die dafür benutzt wird, nennt sich MFCC Analyse (Mel-frequency cepstral coefficients). Ein Verfahren, das offenbar für Sprachanalyse verwendet wird. Das Ergebnis sind Sets von Patches, die man mit diesem Verfahren erreichen kann.
Wunsch, Gefallen und eben auch gezielter „künstlicher“ Zufall. Eine gute Idee.
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