Knochen, Glibber und Rasierklingen: was man alles in Schallplatten pressen kann …
Man sollte nicht immer so viel schwarzsehen. Beim DJ-Blick auf die Plattenteller ist dies aber wohl kaum zu vermeiden, denn was ein amtliches Vinyl sein will, ist schwarz und die Herstellung bunter Scheiben ist eher die rühmliche Ausnahme. Könnte man meinen.
Meine ersten Begegnungen mit den knallbunten „Sondereditionen stammen aus den late 70s und 80s – da gab’s das Color-Vinyl öfter mal in unterschiedlichsten Ausprägungen: mal transparent, mal uni, mal gesprenkelt, mal mit Bildmotiv oder auch mal in Form geschnitten. Aber das, was Romano Records aus Indianapolis machen, ist schon eine Klasse, ja Kunst für sich.
Nehmen wir zum Beispiel mal die Scheibe In Ya Neck v2 von Ghost Wolves aus Texas – gefüllt mit Rasierklingen und fließendem Schießpulver. Oder die limitierte „Brauerei-Edition“, gefüllt mit Korn. Selbst eine mit kleinen Dinosaurierknochen ist dabei. Es gibt auch Sand, Federn, et cetera.
In einem Interview mit Teamrock äußerte sich Romanus Records CEO Chris Banta wie folgt: „We are always trying to push the bounds of creativity of what can be put in a record. It’s such an open-ended artistic format, with endless possibilities.“
Liquid Filled Vinyl
Nicht weniger genial ist die Idee, Schallplatten mit Flüssigkeit zu füllen. Der auf 75 Stück limitierte Aliens Soundtrack beispielsweise sieht mit der giftgrünen Xenomorph-Flüssigkeit vom Liquid Fills Spezialisten Curtis Godino auf jeden Fall so aus, dass einem die Platte lieber nicht zerbrechen und der Inhalt über die Schuhe laufen sollte. Ein Interview dazu findet ihr auf mondotees in diesem Artikel.
Schön eklig auch ein Fund auf YouTube: Freitag, der 13. Dürfte aber eher Farbe sein als Blut.
Auf die Frage, ob es wohl auch Materialen gäbe, die quasi „unverarbeitbar“ wären, fielen Chris von Romanus Records übrigens gleich Insekten und Plazenta ein. Da hat er wohl recht.
Weniger eklig, aber nicht minder spektakulär: die DIY-Kopie – eine Schallplatte aus Eis – hier nachzulesen. Am besten baut man sich auch gleich den passenden Turntable dazu.
Das vollständige Teamrock Interview mit Chris von Romanus Records findet ihr auf hier.
Eine Antwort zu “Knochen, Glibber und Rasierklingen: was man alles in Schallplatten pressen kann …”
Das eiert doch