KIT Plugins Core Compressor: Ein Kompressor mit Crush und Body
KIT Plugins macht Plug-ins und startet eine neue Reihe, die sich Core nennt und zumindest dem Namen nach Tools verspricht, die sich auf das Wesentliche konzentrieren. Das gilt jedenfalls für den Core Compressor, das erste Produkt aus der Serie. Ihr bekommt keine ausufernden Features, sondern primär die wichtigsten Bestandteile eines Kompressors. Mit dem Crush-Button und dem Body-Regler gibt es dann aber doch zwei kleine Extras.
KIT Plugins Core Compressor
Das Plug-in bleibt wirklich sehr überschaubar. Ihr findet Fader für die Ein- und Ausgangslautstärke, Regler für den Threshold sowie Attack und Release. So weit, so normal. Mittlerweile gehört ein Mix-Regler eigentlich zum Standard bei Kompressoren – egal ob als Hard- oder Software. Denn parallele Kompression lässt sich so ganz schnell ohne Aufwand realisieren.
Attack und Release stellt ihr von „Fast“ bis „Slow“ ein, ihr müsst hier also mit eurem Gehör arbeiten und sollt euch nicht nach Zeitangaben orientieren. Eine Art LED-Meter zeigt die Gain-Reduction an, die Fader für die Lautstärke (In/Out) werden von ähnlichen Pegelanzeigen begleitet.
Ein Switch schaltet das Plug-in ein und aus, dessen Interface so ein bisschen im Hardware-Look gestaltet wurde. Erinnert das Design an irgendein bekanntes Gerät? Wenn ihr da etwas wiedererkennt, dann bitte einfach mal kommentieren! Bei dem BB N105 (V2) war ja Neve das Vorbild, KIT Plugins hat sich bestimmt auch bei dem Kompressor irgendwo die Inspiration abgeholt.
Bis jetzt sieht Core Compressor nach einem ziemlich „gewöhnlichen“ Plug-in aus, das mit den bisher genannten Features nicht unbedingt einen großen Kaufanreiz schafft – der Kompressor verzichtet sogar auf ein Feature wie Sidechaining.
Mit dem Crush-Button und dem Body-Regler gibt es aber doch noch zwei spannende Funktionen. Crush aktiviert feste Zeiten für Attack (schnell) und Release (langsam). Body eignet sich für die tonale Balance nach der Kompression und steuert ein Low-Shelf-Filter bei 250 Hz. Mit diesen beiden Funktionen färbt ihr das Signal also noch ein bisschen, der Code des Plug-ins modelliert übrigens eine auf Übertrager basierende Schaltung, die Transienten bei der Kompression etwas „zähmt“.
Auf der Website des Herstellers findet ihr ein paar Audiobeispiele, die euch bei der Entscheidung helfen, ob ihr Core Compressor in den virtuellen Einkaufswagen packt. Der Preis ist jedenfalls ansprechend.
Spezifikation und Preis
KIT Plugins Core Compressor läuft als VST3, AU und AAX auf macOS (10.11 oder neuer – Apple Silicon wird noch nicht nativ unterstützt) sowie Windows (7 bis 10). Das Plug-in läuft ausschließlich in 64 Bit. Für die Aktivierung ist iLok notwendig, die kostenlose Cloud-Variante reicht dafür vollkommen aus. Eine kostenlose Demoversion bekommt ihr über die Website des Herstellers. Der Preis beträgt 29 US-Dollar.