Kilpatrick Audio CARBON Sequencer – Kickstarter Kampagne gestartet
Das in Toronto, Kanada, ansässige Unternehmen Kilpatrick Audio hat sich bereits mit einigen Produkten – hauptsächlich aus dem Bereich modularer Klangerzeuger – einen Namen gemacht. Eines davon ist der bereits im Jahr 2010 vorgestellte Eurorack-kompatible Pattern Generator mit dem schlichten Namen K4815. Das Konzept, das diesem Modul zugrunde liegt, wurde nun mit dem CARBON getauften Step-Sequencer konsequent weiter gedacht.
Schaut man sich den CARBON genauer an, wird schnell klar, dass Firmengründer Andrew Kilpatrick mit diesem Gerät ziemlich ehrgeizige Ziele verfolgt. Die seit dem 5. November laufende Kickstarter Kampagne zeigt das ebenfalls: Das angestrebte Finanzierungsziel liegt bei insgesamt 68.000 US Dollar, aber bereits jetzt sind über 18.000 USD zusammen gekommen. Alle Early Bird Angebote zum Erwerb des CARBON – erfolgreiche Finanzierung vorausgesetzt – sind bereits vergriffen. Wohlgemerkt läuft die Kampagne noch bis zum 28.11 dieses Jahres, die Chancen auf Erfolg stehen also nicht schlecht.
Der Aufbau dieses Sequencers klingt für mich recht vielversprechend. Interessant ist allerdings die Tatsache, dass man sich seitens Kilpatrick Audio dazu entschlossen hat, den CARBON nicht als Eurorack-Modul, sondern als kompaktes Desktop Gerät auszuführen. Die aktuell gezeigte Bauform könnte sich möglicherweise aber noch ein wenig ändern, denn aktuell handelt es sich ja noch um einen Prototypen.
Auffällig ist auf jeden Fall das prominent platzierte Farbdisplay, das der Visualisierung der Steps und der Eingabe von Parametern dient. Insgesamt verfügt der Pattern-basierte Sequencer über sechs Spuren mit einzeln zuweisbaren Ausgängen. Jede dieser Spuren kann – laut den Angaben auf der Website – insgesamt 64 Steps enthalten. Diese Aussage kommt mir allerdings etwas seltsam vor: Vermutlich kann jedes Pattern diese besagten 64 Steps enthalten, das würde sich nämlich auch eher mit der im Video gezeigten Step-Darstellung auf dem Display decken. Jeder Step kann einzeln editiert, via MIDI-Eingabe aufgenommen oder auch zufällig generiert werden. Damit nicht genug; auch Polyphonie oder MIDI CC-Parameter werden mit aufgezeichnet. Die einzelnen Patterns lassen sich wiederum in Scenes organisieren. Das eröffnet die Möglichkeit, ganze Song-Arrangements anzulegen oder auch komplexere Live-Performances zu realisieren.
Zur Steuerung aller Funktionen dienen 6 Dreh-Encoder sowie 19 Buttons. Was ich allerdings auf den ersten Blick vermisst habe, sind Knöpfe zur intuitiven und direkten (Lauflicht-artigen) Step-Eingabe am Gerät selbst. Möchte man seine Patterns also nicht mühevoll von Hand anlegen, ist man auf eine externe MIDI-Eingabe angewiesen. Zum Anschluss an die Außenwelt verfügt der CARBON über einen MIDI-In sowie zweimal MIDI-Out. Auf der analogen Seite gibt es je vier CV- und Gate-Buchsen sowie einmal Reset und Clock. Aber auch die Anbindung an eine DAW ist dank des USB-Ports möglich. Das hat den weiteren Vorteil, dass der CARBON auch als Konverter von (USB)-MIDI zu CV-Signalen genutzt werden kann.
Insgesamt wirkt der CARBON bereits jetzt recht ausgefuchst und verspricht eine Menge an Möglichkeiten. Laut Angaben von Andrew Kilpatrick ist die Entwicklung jedoch längst nicht abgeschlossen, aber bis zur geplanten Auslieferung der ersten Geräte im 2. Quartal 2016 ist es ja auch noch eine Weile hin. Der avisierte Preis für Vorbesteller liegt übrigens bei umgerechnet knapp 650 Euro. Nicht schlecht, bedenkt man die Preispolitik der Mitbewerber im aktuell wieder aufkeimenden Markt der Hardware-Sequencer. Wer Interesse an diesem außergewöhnlichen Gerät hat, findet alle weiteren Informationen hier.
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