von stephan | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
Die besten FRFR Boxen für Gitarre & Bass

Die besten FRFR Boxen für Gitarre & Bass  ·  Quelle: Headrush

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Wer in vielen Stunden liebevoll an seinem digitalen Verstärkerklang inklusive Amp, Box und Mikrofonierung schraubt, steht irgendwann vor der Frage, wie man diesen Klang auf die Bühne übertragen kann. Schließlich soll das Resultat in all seiner Dynamik und Bandbreite erklingen, was ein gewöhnlicher Gitarrenlautsprecher auf Grund seiner Eigenfärbung und begrenzten Frequenzwiedergabe schlichtweg nicht leisten kann. Die Antwort ist simpel, FRFR Boxen mit Full Range Flat Response müssen her. Hier kommen fünf tolle Exemplare für 2023.

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Full Range Flat Response – FRFR Boxen für Gitarre & Bass

FRFR ist die Abkürzung für Full Range Flat Response. Dabei handelt es sich um spezielle Gitarren-Boxen, deren Gehäuse und Treiber für eine komplett lineare Klangwiedergabe optimiert sind. Mit anderen Worten: Das zu verarbeitende Signal wird so sauber wie möglich mit allen Details abgebildet. Damit sind sogenannte FRFR-Boxen quasi das Gegenteil zu unseren über Jahrzehnte geschätzten und verwendeten „gewöhnlichen“ Gitarren-Lautsprechern.

Warum FRFR Boxen?

Im Gegensatz zum klassischen Röhrenverstärtker kann der gewünschte Klang in nahezu jeder leisen oder lauten Einstellung bei FRFR Boxen wiedergegeben werden, was natürlich enorme Vorteile bietet. Auch ist man komplett unabhängig und kann in Sekundenschnelle das Rig wechseln, beispielsweise von einem kleinen Fender mit 1×10 zum ausgewachsenen Marshall mit 4×12 Bestückung und eurer Lieblingsmikrofonierung. Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Vorüberlegungen

Bevor ihr euch für ein Exemplar an FRFR Boxen entscheidet, solltet ihr kurz in euch gehen und überlegen, wo ihr den Lautsprecher hauptsächlich einsetzen wollt. Sucht ihr eine Lösung für die heimischen vier Wände, weil euch vielleicht das Spiel über Kopfhörer nervt, reicht bestimmt auch ein leistungsschwächeres Exemplar mit einem kleineren Lautsprecher aus.

Sobald es allerdings auf die Bühne geht, solltet ihr mehr Membranfläche einkalkulieren und die Wattzahl noch oben anpeilen. Einige FRFR Boxen verfügen sogar über eine praktische Kippfunktion (wie bei einem Wedge) oder schleifen das Signal durch, sodass ihr es dort über XLR-Ausgänge an das Front of House weiterreichen könnt. Das kann sehr von Vorteil sein!

Ich selbst bin Vertreter eines modularen Setups. Ich habe gern mehrere FRFR Boxen, die ich einzeln leichter transportieren und falls es erfordert, zu einem Kraftpaket zusammenschließen kann. Auf diese Weise habe ich einen Speaker zu Hause, einen im Proberaum und bei Bedarf beide zusammen auf der größeren Bühne.

Außerdem kann es sein, dass euch die komplett lineare Wiedergabe des Signals am Ende doch ein wenig zu fad ist. Für diesen Fall bieten manche Hersteller die Möglichkeit, Profile guter alter Gitarrenspeaker auf das Signal zu legen. Das Beste aus beiden Welten quasi.

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Harley Benton G212A-FR Active Cabinet

Wie könnte es anders sein, einer der günstigsten Einstiege und dann gleich noch mit zwei Zwölfern kommt mal wieder von Harley Benton. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass diese Aktivbox auch in echtem Stereo mit 2x 100 Watt genutzt werden kann. Für zu Hause wahrscheinlich schon überdimensioniert, aber für die Bühne gut geeignet. Gegenüber den folgenden Empfehlungen kommt die HB nicht ganz so tief runter und gehört mit gut 22 kg und nur einem Tragegriff eher zu den sperrigen Varianten. Aber: Wer einen erschwinglichen Einstieg in die Materie der FRFR Boxen sucht, darf gern reinschnuppern.

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Harley Benton G212A-FR Active Cabinet
Harley Benton G212A-FR Active Cabinet
Kundenbewertung:
(35)

Headrush FRFR112

Weiter geht es mit einem absoluten Klassiker. Der FRFR112 von Headrush gehört zu den populärsten Vertretern seines Genres, was nicht zuletzt an seinem erschwinglichen Preis liegen dürfte. Mit einem Gewicht von 16,3 kg ist die Box relativ leicht, bietet dabei zugleich ordentlich Punch aus dem speziell abgestimmten 12″ Speaker. Der zusätzliche 1,4″ Neodymium Hochtöner sorgt für eine saubere Abbildung der Obertöne – ein gängiges Konzept, was wir bei allen folgenden Kandidaten finden werden.

Mir gefällt besonders gut, dass man den FRFR112 angeschrägt wie einen Bühnenmonitor auf dem Boden nutzen sowie normal stehend oder auf einem Boxenstativ in passender Höhe montieren kann. 5 Tragegriffe sorgen dafür, dass ihr den Lautsprecher stets richtig anpacken und gut transportieren könnt. Zwei getrennte XLR/Klinken-Kombieingänge, ein XLR-Ausgang, 2000 Watt Leistung und ein Contour-Schalter runden den positiven Gesamteindruck ab. Für mich der ideale Kandidat, um gleich zwei Stück zu verwenden. Tipp: Für die heimischen vier Wände wird oft der kleinere und günstigere FRFR108* empfohlen.

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Headrush FRFR-112 Active Monitor
Headrush FRFR-112 Active Monitor
Kundenbewertung:
(110)

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Line 6 Powercab 112 Plus

Selbstverständlich hat der Platzhirsch eigene FRFR Boxen im Angebot. Das Powercab 112 Plus dürfte wohl die ideale Ergänzung für das hauseigenen Helix sein. Doch auch Nutzer anderer Modeler und sogar analoger Amp-in-a-Box-Pedale könnten davon profititeren, denn die Box bietet bei Bedarf die Möglichkeit, sechs hauseigene sowie auch externe Impulse Responses zu nutzen.

Auch hier kommt ein 12″-Lautsprecher mit zusätzlichem 1″ Compression Driver zum Einsatz, die von einer 250 Watt starken Class-D-Endstufe angesteuert werden. Der Frequenzbereich ist mit 70 – 20000 Hz nach unten hin nicht ganz so weit offen wie die Konkurrenz von Headrush. Das könnte allerdings sogar von Vorteil sein, da so unnötiges Dröhnen eliminiert wird. Und mal ehrlich, alles unter 70 Hz ist Bass- und Kick Drum-Territorium. Aus diesem Grund gefällt mir auch das verbaute Hochpassfilter und die Option, einen zweiten Lautsprecher für echten Stereobetrieb verlinken zu können. Das Gehäuse wiegt nur 15,5 kg und lässt sich mittels zweier ausklappbarer Beinchen auf der Rückseite nach hinten kippen.

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Line6 Powercab 112 Plus
Line6 Powercab 112 Plus
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(41)

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Auch für Bass: Electro Voice ELX 115P

Kommen wir zu zwei Kandidaten, die streng genommen gar nicht als FRFR Boxen für Gitarre beworben werden. Der Electro Voice ELX 115P eignet sich ganz hervorragend für Bassisten oder Gitarristen, die sich in den Untiefen der Tunings tummeln. Der 15″-Lautsprecher liefert zufriedenstellende Bässe ohne zu dröhnen – und beeindruckende 134 dB max. dank 1000 Watt Class-D Power. Im amerikanischen Bassforum Talkbass wird der EV häufig als Empfehlung in Kombination mit Modelern ausgesprochen und auch in härteren Genres geben sich Gitarristen diesen Tipp. Nachteil: Mit 24,3 Kg ist dieser Speaker für Manche schon eher an der Gewichtsgrenze. Vorteil: Ihr könnt den Speaker auch zur Beschallung von Parties und für Vocals, Keyboards etc. nutzen.

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EV ELX 115P
EV ELX 115P
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(126)

QSC K 12.2

In die gleiche Kategorie wie der eben genannten EV fällt auch der QSC K 12.2. Der 12″-Lautsprecher ist sowohl für Gitarre als auch Bass geeignet und erzielt stets sehr gute Bewertungen. Auch er ist strenggenommen kein FRFR-Gitarren-Lautsprecher, aber wird oft dafür genutzt und klingt laut Aussagen der Spieler top.

Mit einem Gewicht von 17,4 kg lässt sich der 2-Wege-Fullrange-Aktivlautsprecher angenehm transportieren und kann sowohl als Wedge auf dem Boden sowie auf einem Stativ genutzt werde. Dank einer Szenenspeicherfunktion könnt ihr diverse User-EQ/Delay/Crossover und mehr für unterschiedliche Anwendungsszenarien speichern. So eignet sich der QSC auch hervorragend für Akustikgitarre, Vocals, Musikbeschallung etc. Ich mag es ja, wenn man Geräte für mehr als einen Einsatzzweck nutzen kann. Ein Hochleistungs-DSP korrigiert nichtlineare Verzerrungen

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QSC K 12.2
QSC K 12.2
Kundenbewertung:
(81)

Was? Keine FRFR Box von Kemper oder BlueAmps?

Eigentlich wollte ich euch auch die ausgezeichneten Produkte von Kemper oder BlueAmps ans Herz legen. Aber mir ist aufgefallen, dass überraschend viele Kandidaten aktuell gar nicht in den Stores gelistet werden. Vermutlich liegt das an der anhaltend schwierigen Liefersituation, trotzdem ist es bedauerlich. Wir behalten die Sache im Auge und zu aktualisieren den Artikel in der Zukunft immer wieder.

Habt ihr positive Erfahrungen mit bestimmten FRFR-Lautsprechern gemacht? Teilt euer Wissen gern mit unseren Lesern in den Kommentaren.

Weitere Informationen zu FRFR Boxen

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5 Antworten zu “Die besten FRFR Boxen für Gitarre & Bass 2023”

    Cross-over sagt:
    0

    Schön , dass die Modeler-Technologie nun auch Full-Range-(Flat-Response)-Lautsprecherboxen toleriert – ja, geradezu benötigt, um die Feinheiten moderner Effekt- und (Vor)Verstärker-Technik eben rüberzubringen.
    Damit sind wir wohl bei Kriterien wie im HiFi-Bereich: Frequenzgang so flach wie möglich – keine Peaks und keine Senken … somit das glatte Gegenteil der seit jeher bekannten typischen Gitarrenlautsprecher, die stets ihre (teils sehr) ‚eigenen‘ Charakter haben.
    Ein Problem bleibt dennoch: der ja in der Abstrahlcharakteristik eher enge Abstrahlwinkel bei insbesondere Gitarrenlautsprechern, der bei Gigs in kleinen Räumen viel Schalldruck direkt nach vorne produziert, aber die Zuhörer seitlich dieses engen Abstrahlkegels deutlich schlechter erreicht (so nicht über eine PA gefahren wird). Sind da nicht auch breit abstrahlende Linienstrahler (Bsp. the box Achat 804 – bis 150 Grad in der Breite abstrahlend) eine Alternative, zumindest für Gitarre ???
    Bass wird ja eher omnidirektional abgestrahlt – nur seine ‚oberen‘ Frequenzen erfordern ggf. eine Nachhilfe ‚in der Breite‘ … und die ggf. enorme Auslenkung bis runter auf 40 Hz schaffen Linienstrahler natürlich nicht ohne Subwoofer (also 2-Kanal-Technik mit aktiver Trennung).

      The Rob sagt:
      4

      @Cross-over
      Also diesen Text habe ich schon mal irgendwo gelesen…
      Was du da schreibst ist Hifi-technisch zwar korrekt aber nicht übertragbar oder gleichzusetzen und was sind bitte „Feinheiten“ moderner Effekttechnologie die 20-20.000Hz bei Modeler nötig machen?
      Warum ist eine Kegel- oder Kugelabstrahlungscharakteristik bei Cabs notwendig, sie haben die Aufgabe viel Schalldruck mit hohem Wirkungsgrad direkt nach vorne abzustrahlen, zumindest als Monitoring, die Gesamtbeschallung des „Hörraums“ wird von der PA übernommen, womit wir beim Thema sind, diese „Supertechnologie“ für Modeler sind nichts weiter als aktive PA-Speaker, also reine Geldmacherei.
      Die Entzerrung die für die lineare Wiedergabe eines Hifi-Lautsprechers notwendig ist klingt für Gitarren absolut langweilig, dieser benötigt bewusste Verfärbungen bzw. Betonungen im Frequenzgang.
      Ein 8″, 10″, 12″ Speaker kommt in Cabs quasi als ungefilteter Breitbandlautsprecher zum Einsatz, hier geht es um Timing und Impulstreue, je mehr Trennfrequenzen desto lahmer ist das Timing, je größer die Membranfläche desto früher setzt die Bündelung bzw. der Frequenzabfall ein.
      Phil Jones z.b. setzt viele kleinere Breitbänder ein um bewusst auf zusätzliche Hochtöner zu verzichten, das ist mit auch ein Grund warum ihre relativ kleinen Cabs so groß und „natürlich“ klingen, reine Physik.
      Kommt eine CabSim bei E-Gitarren zum Einsatz läuft die bis maximal bis 7000Hz, darüber wird es vor allem bei High-Gain unerträglich, für was brauche ich dann eine lineare Wiedergabe bis über 15.000Hz, das macht keinen Sinn.
      Tut mir leid wenn ich deine Aussagen etwas kritisiere, aber du hast dir da und viele andere einen Bären aufbinden lassen der einen überteuerten Kaufgrund liefern soll der nicht existiert.

    Jones sagt:
    2

    Warum die exl115p und nicht elx112p?
    Letztere Spiele ich seit Jahren (2 Stück) und finde sie optimal. Zumindest für mein AxeFX II 🤷‍♂️

    Roger sagt:
    2

    Kann die Headrush Speaker sehr empfehlen. Beim kleinen 108er sind die Bässe aber relativ ausgeprägt. Mit einem EQ pedal lassen sich die diese aber gut „bändigen“ ;)

    skinner sagt:
    0

    Wo ist denn die Laney Box geblieben?

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