Kassettenspieler der Zukunft – Elbow
Erinnert sich noch jemand an Kassetten? Ich meine die MC alias Kompaktkassette? Die sind Ende der 1990er mehr oder weniger ausgestorben, rücken aber nun nach der Schallplatte (nicht nur für Nostalgiker) wieder ins Rampenlicht und der Markt belebt sich gefühlt wieder ein wenig. Elbow, eine Firma aus Island, macht sich das steigende Interesse zunutze und hat einen futuristisch anmutenden Player vorgestellt.
Klein, aber oho
Elbow, nicht zu verwechseln mit der britischen Band, heißt neben der Firma auch der „portable Musikabspieler“, der kleiner als die Kassette selbst ist. Es wird wie eine Klammer um das Kunststoffgehäuse gespannt – so dass der Lesekopf aufs Band zugreifen und ein Loch zum Antrieb genutzt werden kann. Absolut minimal. Erinnert mich an das Äquivalent bei den Schallplatten.
Neben dem obligatorischen Kopfhörerausgang befindet sich noch ein Mini-USB-Anschluss am Elbow. Gesteuert wird über ein Rad an der Seite (oder ist das die Front?), mit dem man vermutlich in Stufen die Geschwindigkeit einstellt, von Stop bis Spulen.
Ich fände es ziemlich cool, wenn über einen der Anschlüsse auch Audiodaten aufgenommen werden könnten. Dann einfach vom Mischpult/Audiointerface ins Elbow und mal schnell direkt auf Tape mitgeschnitten. Wenn die Qualität der Köpfe stimmt und ein entsprechend gutes Band verwendet wird, könnte das der Renner werden. Ist leider nur Wunschdenken, laut Konzept-PDF ist es aber zumindest ein interessanter und durchdachter Walkman … äh, ich meine Abspielgerät für Kompaktkassetten – für stilbewusste Hipster und ewig Gestrige mit Anspruch.
MC – dein Ernst?
Ich bin in der glücklichen Situation, mit Kompaktkassetten aufgewachsen zu sein. Das meine ich ganz ernst, ich mag das Medium, auch wenn man nicht viel Gutes drüber hört. Es ist linear, heißt, man wechselt nicht mal schnell den Song, weil man mit Spulen das Band beschädigen kann und man sich auch gern mal verspult und den Anfang des Songs verpasst. Ich finde dieses Feature in der heutigen schnelllebigen Zeit wichtiger denn je.
Bandsalat ist auch eine Sache für sich. Der eckige Bleistift war dein bester Freund. Leiern, brummen, rauschen, LoFi-Sättigung … gehörte alles dazu. Ich würde es als Charakter verbuchen – außerdem ist das alles nicht so schlimm, wie man sich dran erinnert. Aber, was viele vergessen: Es gibt z.B. Hi-Fi Kassetten mit Metallband oder Chrom oder Eisen – Qualität absteigend. Hier entschied neben dem Geldbeutel auch der Anspruch.
Bei mir steht ein Kassettendeck an der modularen Anlage im Wohnzimmer. Mangels Kassetten nicht all zu oft in Benutzung. Ich hoffe und glaube aber fest daran, dass die Kassette wie die Schallplatte eine zweite Renaissance haben wird. Elbow ist nur ein logischer Schritt in der Evolution. Go for it!
Preis
Der Preis steht noch nicht fest. Auch Marktstart oder überhaupt die finalen Specs sind noch in der Schwebe. Die Ankündigung ist schon von letztem Jahr, jetzt möchte die Firma aber von potenziellen Käufern und MC-Fans wissen, was in der heutigen Zeit an so einem Teil dran sein muss und was es kosten darf. Da mache ich doch gern bei der Umfrage mit. Und wer auch auf Kassetten steht, sollte das auch tun. Dann wird es vielleicht irgendwann wahr. Für 50 Euro würde ich einen kaufen.
Danke an Igor Vasiliev, der das schöne Teil über seine Facebook-Seite verlinkt hat.
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Video
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7 Antworten zu “Kassettenspieler der Zukunft – Elbow”
Ich hab noch eine ganze Kiste voller Mixtapes aus den 80er. Ja mit 50€ wäre ich auch dabei.
Die sollen doch Crowdfunding starten, ich wäre dabei!
Das wird so nicht funktionieren, bzw. Eiern beim abspielen. Es fehlt die capstan welle. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Capstan
Auf den Fotos im Artikel kann ich dieses Bauteil nicht erkennen bzw. Auch keinen platz wo dieses Element sein könnte. Auch hätte ich Sorgen wegen Staub.
Wusste gar nicht, dass die so wichtig ist. Staub hatte ich auch schon überlegt, aber die werden sich da sicher was einfallen lassen, schließlich sind 20 jahre vergangen. :-/
Möglich. Die wollen die Bandgeschwindigkeit messen. Wenn das genau genug ist kann man möglicherweise die Schwankungen rausrechnen.
Das Band braucht dann nicht gleichmässig laufen. Das Material Samplen und dann der jeweiligen gemessenen Geschwindigkeit anpassen. Dreh und Angelpunkt ist die Genauigkeit der Geschwindigkeitsmessung. Auch muss das Band immer am Kopf anliegen und darf nicht flattern.
Ansonsten. Es ist schon eine Tolle Idee. Stylisch. Ich bin gespannt ob die das hinbekommen.
A propos Geschwindigkeit… die müssen sie ja auch aufgrund der Bandmenge auf der Spule im Griff haben, sonst läuft das Material gegen Ende der Kassette ja viel schneller durch… Weiß nicht, wie das funktionieren soll :-/
Lässt sich doch bestimmt irgendwie digital taken. Ich meine, wir fliegen bald zum Mars, da wird das wohl drin sein. :D
Ich möchte so ein Gerät unbedingt kaufen. 50€ wäre es mir schon wert.
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