JHS Hard Drive: Endlich mal ein „neues“ Overdrive?
Hat Josh tatsächlich einen neuen Verzerrungstyp erfunden?
Das Overdrive-Rad quasi neu erfinden möchte JHS Hard Drive. Denn laut Josh Scott, der Mann hinter JHS Pedals, hat man sich hier ausnahmsweise mal nicht an den Screamer, Ratten oder Bluesdrivern orientiert. Aber ist da wirklich alles neu im Hard Drive?
Wie entstand der JHS Hard Drive?
JHS beschreibt das Pedal als eine einzigartige Mischung, die nicht auf einer einzigen Schaltung eines berühmten Pedals vor ihm basiert, sondern eine Mischung aus mehreren Verzerrerpedalen ist. Josh erwähnt als initiale Inspiration, die heute kaum noch in Erinnerung gebliebene Ibanez SM7 Smash Box – deren moderne Zerre gab ihm die Idee, sich auch einmal an einem „neuen“ Overdrive zu probieren.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass sich Josh hier etwas widerspricht. Einerseits soll das JHS Hard Drive ein komplett neuer Overdrive sein. Andererseits habe man bei der Entwicklung (Zitat) „unsere Version des SM7“ angestrebt. So oder so, das Hard Drive wurde federführend von Cliff Smith, dem ehemaligen Chefentwickler von JHS entworfen – die letzte Arbeit vor seinem viel zu frühen Tod 2021.
Jetzt übertreib mal nicht! Ein Overdrive mit vielen Facetten.
Das JHS Hard Drive verfügt über mehrere kaskadierte Gain-Stufen, eine Hard-Limiting-Schaltung und eine Class-AB-Verstärkersektion. Damit hat man rein von der Soundpalette her schon einmal einen ziemlich großen Bereich an möglichen Overdrive-Klängen abgedeckt. Laut Josh sollen mit wenigen Tweaks Sounds wie vom Marshall Shredmaster, vom ProCo Rat, aber auch High-Gain artige DS-1-Zerren möglich sein.
Bei den sechs Reglern des Hard Drive hat man neben den typischen Potis für Eingangs- (Drive) und Ausgangspegel (Volume) noch vier für einen 3-Band-EQ. Vier? Beim Mittenband bekommt ihr zum Gain-Regler auch noch einen Regler für den Frequenzbereich. Dazu hat man bei High- und Bass-Regler jeweils ein Bandaxall-Shelve-Filter zum Dämpfen oder Anheben integriert.
Brummfeinde dürfen sich über gepufferten Bypass freuen, genauso wie die leise Soft-Touch-Schaltung – ein zunehmender Trend, den ich als Feind des lauten KLACK sehr begrüße. Auch sind Ein- und Ausgang Pedalboard-freundlich oben am Pedal, ein zweiter Trend, von dem ich mir viele Nachahmer wünsche.
Was kostet das JHS Hard Drive?
Wie schon der KLON zum Selbstbauen NOTAKLÖN, ist auch das JHS Hard Drive nur auf der Website des Herstellers erhältlich in den Farben BLACK und TAN (beige/cremefarben). Dort bekommt ihr die Zerre für insgesamt 209,90 Euro (188,95 Euro plus 20,95 Euro Versand).