JamCorder, Befaco und die ultimative Liste aller Software-Synths: Synthesizer-Journal
JamCorder ist die Lösung für alle, die nie wieder vergessen wollen, was sie während einer Jam-Session gespielt haben. Außerdem in dieser Ausgabe des Synthesizer-Journals: die ultimative Liste aller Software-Synthesizer und fünf neue Utility-Module von Befaco.
Synthesizer-Journal
JamCorder: Nie wieder eine zündende Idee vergessen!
Wer kennt das nicht: Beim Improvisieren auf deinem Synthesizer oder Digitalpiano kommt dir auf einmal die Idee für einen neuen Track. Leider hast du vergessen, den Aufnahmeknopf zu drücken, und jetzt erinnerst du dich nicht mehr so genau, was du eigentlich gespielt hast. Frustrierend und schade um die Idee.
In DAWs wie Apple Logic Pro oder Ableton Live gibt es für solche Fälle schon länger Funktionen, die sozusagen permanent “mithören” und einen verloren geglaubten Take zurückbringen können, auch wenn man vorher nicht auf Record gedrückt hatte. Aber nicht jeder kann oder möchte immer die DAW geöffnet haben, wenn er auf seinen Hardware-Instrumenten spielt. Ich zum Beispiel ziehe es vor, beim Jammen auf meinen Hardware-Synthesizern und Pianos den Computer gar nicht erst einzuschalten.
Der JamCorder könnte die perfekte Lösung für solche Fälle sein. Das kleine Gerät wird einfach per DIN- oder USB-MIDI an einen Synthesizer oder ein Digitalpiano angeschlossen und zeichnet dann permanent alles auf, was du spielst. Bei drei Sekunden Inaktivität legt das Gerät automatisch eine Pause ein und startet die Aufnahme bei der nächsten Note genauso automatisch wieder.
Gespeichert wird auf einer 16 GB großen SD-Karte – da passen eine ganze Menge MIDI-Daten drauf! Der Hersteller behauptet, mann müsse drei Jahre lang ununterbrochen spielen, um den Speicher zu füllen, wobei das bei MIDI ja auch stark davon abhängt, wie viele Noten man spielt.
Möchte man nun an einen beliebigen Punkt in der Vergangenheit zurückreisen und die MIDI-Aufnahme für die Nachwelt retten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder steckt man die SD-Karte einfach in den Rechner. Oder man liest die Daten in der dazugehörigen App aus, mit der sich der JamCorder drahtlos über Bluetooth verbindet.
Dank MIDI Passthrough blockiert der JamCorder übrigens nicht den MIDI-Ausgang des Instruments, sondern leitet die Daten durch. Die Stromversorgung erfolgt über USB.
Wer gerne mit Hardware-Instrumenten arbeitet und sichergehen möchte, dass er nie wieder eine Performance vergisst, sollte sich den JamCorder definitiv einmal ansehen! Das Gerät ist direkt beim Hersteller erhältlich und kostet 99,- US-Dollar zzgl. Versand und Steuern/Zollgebühren.
Die ultimative Liste aller Software-Synthesizer?
Du suchst nach einer Software-Emulation eines bestimmten Synthesizers? Bei dem riesigen Angebot kann man leicht den Überblick verlieren – gerade bei Instrumenten etwas abseits des Mainstreams. Hat sich überhaupt schon jemand an eine Emulation gewagt oder gehört der Synthesizer zu denjenigen, die es aus unerfindlichen Gründen noch nicht als Plugin gibt? Und welche Hersteller abseits der üblichen Verdächtigen bieten Emulationen von Klassikern wie Jupiter, Prophet und CS-80 an?
Solche und andere Fragen hilft die Seite virtualsynthesizers.com zu beantworten. Einfach den gewünschten Synthesizer aus der Liste heraussuchen – die Filterfunktionen helfen bei der Auswahl – und du bekommst eine Liste der erhältlichen Software-Emulationen angezeigt, inklusive einiger Hintergrundinformationen zum jeweiligen Instrument.
Leider scheint die Liste noch etwas lückenhaft zu sein. Zum Beispiel tauchen die neuesten Releases von Cherry Audio (P-10, Atomika, Chroma) noch nicht auf. Trotzdem ist das schon sehr hilfreich, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Übrigens: Die Seite listet auch Emulationen von Drummachines, elektronischen Orgeln und sogar Sound-Chips aus Computern und Spielekonsolen. Diese findet ihr, wenn ihr auf der Startseite ganz nach unten scrollt.
5 neue Utility-Module von Befaco: A*B+C, Atte, Slew, Mixer, MuDi
Befaco hat seine Serie von Eurorack-Hilfsmodulen einem großen Update unterzogen. Gleich fünf neue bzw. überarbeitete Module kümmern sich um unscheinbare, aber unverzichtbare Aufgaben im Rack.
Mit A*B+C V2 zeigt Befaco eine neue Version des spannungsgesteuerten CV-Prozessors. Wie bisher bietet das Modul zwei Kanäle, die jeweils zwei Eingangssignale miteinander multiplizieren und dann ein drittes Signal hinzufügen. Das funktioniert mit Audio- und CV-Signalen, sodass sich das Modul vielseitig einsetzen lässt, unter anderem als linearer VCA, Mixer, CV-gesteuerter Abschwächer oder Inverter. Neu in V2 sind 3-Wege-Gain-Schalter pro Kanal und ein Schalter, der zwischen Multiplikation und Mixer-Funktionalität umschaltet.
Atte ist der Nachfolger des bisherigen Dual Attenuverters. Das Modul ist nicht nur schlanker geworden (4 HP), sondern bietet jetzt vier statt zwei Kanäle. Atte kann nicht nur abschwächen und invertieren, sondern eignet sich auch als Splitter und Offset Generator.
Slew wurde ebenfalls überarbeitet und misst nun 4 statt 6 HP. Das Modul ist ein spannungsgesteuerter Lag-Prozessor und Slope-Detector, der sich zum Beispiel dazu eignet, fließende Übergänge zwischen Noten zu schaffen. Außerdem kann Slew ein Gate-Signal in eine ASR-Hüllkurve verwandeln.
Auch den Befaco Mixer gibt es jetzt in einer neuen, schmaleren Version. Das jetzt 4 HP breite Modul ist ein 4-Kanal-Mixer für Audio und CV. Je nach Belegung der Ausgangsbuchsen arbeitet es in den Konfigurationen 1×4 oder 2×2.
Mit MuDi zeigt Befaco darüber hinaus ein nur 2 HP breites Modul, das auf kleinstem Raum viel Flexibilität zur Verteilung von Clock-Signalen bietet. Eine ankommende Clock wird auf sieben Ausgänge verteilt, wobei die ersten drei die Eingangsfrequenz beibehalten, während an den Ausgängen 4-7 die Teilungswerte 1/2, 1/4, 1/8 und 1/16 zur Verfügung stehen.
Die neuen Utility-Module von Befaco sind ab sofort erhältlich. Ihr bekommt sie bei Thomann*.
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