J.ROCKETT AIRCHILD Six Sixty Compressor: Fairchild in a Box
Die Kompressor-Legende der 1960er-Jahre hört auf den Namen Fairchild 660 und ist bekannt von legendären Aufnahmen der Beatles, Mark Knopfler, Pink Floyd. Mit dem J.ROCKETT AIRCHILD Six Sixty Compressor holt ihr euch den Sound aufs Pedalboard.
Fairchild 660 – eine Legende
Der Fairchild-Kompressor kam in den späten 1950er-Jahren auf den Markt und ist für seine einzigartigen röhrenbasierten Kompressionseigenschaften bekannt. Sein warmer, weicher Klang und seine außergewöhnliche Dynamikkontrolle verliehen berühmten Studioaufnahmen (Beatles, Frank Sinatra, Pink Floyd uvm.) den berühmten „Glue“ im Mix.
Es gab eine Monoversion, den Fairchild 660, sowie eine Stereo-Ausführung, den Fairchild 670. Die Abbey Road Studios kauften gleich zwölf 660er, nachdem der Tontechniker Peter Bown sie bei einem Besuch bei Capitol Records in Amerika gehört hatte und setzten sie bei den Aufnahmen für die Beatles ein, zunächst hauptsächlich für den Gesang. Ab 1966 setzte Geoff Emerick die 660er für Ringos Drums sowie für Klavier- und Gitarrenspuren ein und prägte so einen völlig neuen Sound!
Gebrauchtexemplare können heutzutage astronomische Summen von bis zu 100000 US-Dollar erzielen. Selbst eine Neuauflage, die auf der NAMM 2024 angekündigt wurde, soll stattliche 25000 US-Dollar kosten. Autsch!
J.ROCKETT AIRCHILD Six Sixty Compressor
Die gute Nachricht vorab: Der AIRCHILD Six Sixty Compressor von J. Rockett Audio Designs liegt im unteren dreistelligen Betrag. Der Hersteller hat das Design speziell für Gitarristen aufgearbeitet und will euch so den legendären „660er Growl“ in einem „always on“ Pedal liefern. Die angestrebten Klangideale lagen hier bei den Slide-Sounds von Lowell George und den singenden Lead-/Rhythmus-Sounds von Mark Knopfler.
Über Threshold regelt ihr den Grad der Kompression. Dieser Regler ist quasi interaktiv mit dem Output-Regler. Je stärker die Kompression, desto mehr müsst ihr mit dem Output-Regler aufholen. Allerdings könnt ihr damit auch den Eingang eures Röhrenamps überfahren, also das Pedal auch als Boost nutzen.
Blend und Tone
Einer der größten Kritikpunkte an Kompressoren ist ihr Einfluss auf den Frequenzgang. So führt beispielsweise ein klassischer Dynacomp zu Rauschen und beeinflusst die Höhen auf unschöne Art und Weise. Der Tone-Regler des AIRCHILD agiert als Tilt-EQ. Dreht ihr den Regler gegen den Uhrzeigersinn, erhaltet ihr mehr Bässe und weniger Höhen und umgekehrt. So könnt ihr den Klang ideal auf euer Setup abstimmen. Das kennen wir bereits vom Diamond Compressor.
Mit dem Blend-Regler fügt ihr dem komprimierten Signal vom unbearbeiteten Direktsignal hinzu. Das führt zu schöner Parallelkompression und kann eventuell zu sehr beschnittene Transienten zurückbringen.
Einschätzung des J.ROCKETT AIRCHILD Six Sixty Compressor
Für mich hat dieser Kompressor genau den richtigen Funktionsumfang. Die Schaltung ist seit Dekaden beliebt, an komplizierte Attack-/Release-/Ratio-Settings braucht ihr keinen Gedanken zu verschwenden. Ohren auf und ab dafür. Der Markt ist dicht gefüllt, ständig schreiben wir über neue Comps. Ich bin sehr gespannt, wie der Kompressor bei Gitarristen und Bassisten aufgenommen wird.
Röhren, wie sie im Original Fairchild Design verwendet werden, sind zwar weit und breit nicht zu finden. Aber das den wohl den Preis, die Größe des Pedals und die Verlässlichkeit auf einem Pedalboard sehr beeinflusst.
Preis
Der J.ROCKETT AIRCHILD Six Sixty Compressor kostet 269 Euro*.
Weitere Informationen
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