Ist der Mac Mini 2018 der perfekte Studio-Computer?
Im Teardown von ifixit wurde der neue Apple Mac Mini 2018 zerlegt. Die Profis zeigen, was alles geht. Und was nicht. Ich bin nicht überrascht, freue mich aber über die Entscheidung von Apple. Und ich ärgere mich gleichzeitig schon wieder darüber …
Mac Mini 2018
Kaum einen Computer habe ich so sehr erwartet wie den neuen Mac Mini. Seit ich 2012 meinen mit Quad Core gekauft hatte (auf Maximum ausgebaut und kurz vor Release des 2014ers dank falscher Hoffnungen weit unter Wert verkauft habe), bin ich Fan von der Serie. Ein kleiner Desktop-Rechner mit potenter Hardware und eigentlich allem, was man so braucht.
Auch 2018 macht Apple hier weitgehend keine Fehler. Die Anschlüsse werden nicht auf ein Minimum gekürzt, sondern sind vergleichsweise üppig, und es wird innen nichts verklebt. Auch die Prozessoren sind nach dem 2014er Dual-Core-Only Faux Pas wieder als Quad Core (i3) und sogar 6-Core (i5/i7) der 8. Generation erhältlich. Aber da ist noch die Sache mit der Nachrüstbarkeit, denn ab Werk ausbauen lassen, kostet bei Apple Mondpreise im Vergleich zu DIY.
Teardown
Ifixit ist seit Langem eine gute Adresse für alle, die ihre Fertigrechner bestimmter Marken gern mal auseinanderbauen und evtl. aufrüsten wollen. Und der Mac Mini 2018 wurde jetzt erstmals gut dokumentiert auseinandergebaut.
Die gute Nachricht: Es ist nichts verklebt, ist mit quasi-handelsüblichem Werkzeug machbar und der RAM ist ebenfalls als normaler DIM-Slot vorhanden und damit austauschbar. Zwei Slots können also so vom Nutzer selbst bestückt werden – sofern sie das Logic Board komplett aus dem Gehäuse ziehen können/wollen. Aber immerhin: Es geht. Anders als bei den Brüdern und Schwestern der Firma, wo eigentlich alles nicht mehr wechselbar ist. Und auch besser als bei den Microsoft Surfaces, wo sogar das Gehäuse nur einmal geöffnet werden kann und dann neu gekauft werden muss.
Die schlechte Nachricht: CPU und Festplatte sind fest verlötet. Beim CPU ist das ja fast schon klar, aber die Festplatte war bisher immer wenigstens als PCIe SSD mit 2,5“ HDD/SSD austauschbar. Ab Werk sind 128 bzw. 265 GB bei der großen Version dabei. Will man 1 TB einbauen, wird man schon mal mit 800 USD zur Kasse gebeten. Das ist nicht akzeptabel, wenn die 1 TB SSDs mit „alter SATA Bausweise“ bei unter 300 Euro liegen. Da lohnt sich das Update fast nicht, denn über die vier USB-C/Thunderbolt oder die zwei USB-A Anschlüsse kann man sich quasi alles Fehlende extern anschließen.
Ich freue mich wirklich, dass Apple hier etwas freie Hand lässt. Auf der anderen Seite frage ich mich direkt: Wie konnte es so weit kommen, dass ich frei bestückbare RAM-Slots als Vorteil werte, obwohl es das einzige, austauschbare Teil an dem Computer ist?!
Der perfekte Begleiter im Studio?
Und dann ist der Mac Mini auf der großen Ausbaustufe mit i7 6-core und 8 GB RAM (ab Werk, maximal 64 GB möglich) mit 1299 USD auf jeden Fall ein sehr interessantes Stück Hardware, das sicher aufgrund des Platzbedarfs und der gebotenen Leistung seinen Platz in den Studios finden wird. Und der RAM ist schnell getauscht. Wie es mit der Lautstärke aussieht, weiß aktuell noch keiner. Erfahrungsgemäß wird es unter Volllast ziemlich laut. Aber mit Audio kommt man da nur sehr selten ran, maximal im Mixdown. Den Rest der Zeit ist er eher unhörbar.
Ich glaube, Apple hat hier ein ziemlichen Renner in der Pipeline. Da bin sogar ich versucht, meinen vermutlich langsameren Hackintosh einzumotten. Aber dann kann ich wiederum nicht mit Windows spielen und Linux „spielen“.
Was meint ihr?
Mehr Infos
- Teardown bei ifixit
- Produktseite bei Apple
10 Antworten zu “Ist der Mac Mini 2018 der perfekte Studio-Computer?”
Hab auch n hacky. Überlege alles zu verticken bis auf die graka und in folge gibts dann n mini und ein externes gehäuse für die Karte. Dann ist auch wieder gaming drin :) find den kleinen auch richtig klasse!
Die externen Gehäuse sind aber so teuer. Hast du eine Empfehlung? Und hau bitte mal Blizzard an, dass die auch mal für macOS entwickeln sollen. ;)
Wer verteilt hier denn Minusse? Wegen hackys? Buhhh!
Finde den MacMini auch superinteressant. Allerdings schreckt mich das mit der verlöteten Platte total ab. Nicht wegen der Größe, sondern wegen der Haltbarkeit. Gerade auf Speichermedien jeglicher Art hab ich schon gerne die Möglichkeit des unkomplizierten Tauschens. Kann man denn die SSD nicht auslöten und irgendwie sockeln? ^^…
Das mit der Lautstärke bleibt abzuwarten. Ich hoffe doch sehr, dass sie das 2018 etwas besser im Griff haben.
Erweiterungsmöglichkeit ist Quatsch. Auch im Mini steckt der T2-Chip, der Reperaturen durch Nicht-Apple-Fachwerkstätten verhindert. Nach jedem Eingriff ist ein Freischalten des Chips notwendig. Apple schweigt sich zwar aus, welche Änderungen genau zu einer Sperre führen, aber Ausprobieren kann teuer werden.
https://t3n.de/news/apple-bestaetigt-t2-chip-blockiert-einige-reparaturen-neuer-macs-durch-drittanbieter-1124861/
Der Ram oder (eigentlich) die Festplatte werden es nicht sein. Eher werden die festgelöteten Bauteile ge-brickt sein. Wir werden künftig sicher noch mehr erfahren. Vielleicht ist der auch nur vorsorglich drin…
„Beim Macbook Pro (2018) würde das sogenannte Apple-Service-Toolkit für Reparaturen an Display, Logikplatine, Touch-ID und dem „Topcase“, das dem Dokument zufolge Tastatur, Batterie, Trackpad und Lautsprecher beinhaltet, erforderlich sein.“
Das wird beim MM und MBA recht ähnlich aussehen.
„Ich freue mich wirklich, dass Apple hier etwas freie Hand lässt. Auf der anderen Seite frage ich mich direkt: Wie konnte es so weit kommen, dass ich frei bestückbare RAM-Slots als Vorteil werte, obwohl es das einzige, austauschbare Teil an dem Computer ist?!“
Für die Selbstreflexion muss man dem Autor ja schon fast danken. ;-)
Eine andere berechtigte Frage wäre, wie es eine Firma schafft, immer mehr Geld für schlecht bis gar nicht aufrüstbare, abgeriegelte, anschlussarme, von Jony-‚form-follows-function‘-Ive kastrierte Hardware aufzurufen.
Aber gut, der Mac Mini wird sicherlich seine Abnehmer finden. Ich finde das Ding eigentlich eher zum Lachen, vor allem in der kleinsten Version.
Brauche mal eine Entscheidungshilfe.
MacBook Pro 16″ – 2,3 GHz 8Core i 9 – 32 GB RAM – AMD Radeon Pro 5500M mit 8 GB GDDR6
ODER
Mac Mini – 3,2 GhZ 6Core i 7 – 64 GB RAM – normale onBoard GraKa
Möchte Lightroom + Final Cut Pro nutzen. Glaubt ihr, dass der Mini Lightroom und Final Cut „ordentlich“ schafft (auch im 4K Bereich)? Habe halt die Hoffnung, dass die 64 GB RAM vielleicht was rausholen?
Entscheidend für viel Grafikarbeit ist da durchaus auch die Grafikkarte, da würde ich bei Planung mit FCP nicht sparen – zumal man sie nicht nachrüsten kann. Was allerdings geht ist eine externe GraKa zu verwenden.
4K braucht beides – RAM und Grafikkartenkraft und dessen RAM.
FCPX nutzt die Kerne recht gut, dh – der i9 ist schneller – für Audio ist allerdings der deutlich niedrigere Takt nicht optimal. Je höher der ist, desto besser – das Problem liegt in der Berechnung von Audio mit mehreren Kernen – das ist noch immer nicht optimal vertelt.
Du kannst bei Audio durchaus auf den Single-Core Score gucken auf (zB Geekbench, bei FCPX).
Das MBP boostet bis 4,8 – das ist schon ordentlich, der Mini ist etwas darunter – ich würde daher sagen – wenn es um Power geht, MBP nehmen, die Minis sind bewusst etwas sparsamer und der 8-Kern Aufwertung steht ein von Apple bisher eher spärlich gepflegter Mini.
RAM ist gut, aber die Rechengeschwindigkeit auch, ich würde sagen, dass das Book zu Beginn schneller sein wird, ob es drosselt wegen Hitze oder sowas nach einer Zeit, weiss ich nicht sicher.
Mehr Fragen? Dann am besten im Forum schauen http://www.sequencer.de/synthesizer im Mac Bereich..
Wow, danke dir!
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