von Lasse Eilers | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Intellijel Cascadia

Intellijel Cascadia  ·  Quelle: Intellijel

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Intellijel überrascht mit Cascadia – einem analogen, semi-modularer Desktop-Synthesizer mit sehr weitreichenden Möglichkeiten. Cascadia verbindet Elemente der East-Coast- und West-Coast-Synthese mit vielen schlauen Ideen und einer optimalen Erweiterbarkeit.

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Intellijel Cascadia

Erst vor ein paar Tagen hatte ich einen Artikel über semi-modulare Synthesizer geschrieben – und nun kommt Intellijel und stellt alles auf den Kopf. Mit dem Cascadia präsentiert Intellijel einen der umfangreichsten semi-modularen Analogsynthesizer, die es derzeit überhaupt gibt. Cascadia ist ein bildhübscher Desktop-Synth, der optisch wie technisch einiges zu bieten hat.

Intellijel Cascadia

Cascadia · Quelle: Intellijel

Ein Blick auf das mit nicht weniger als 101 Patch-Buchsen und zahlreichen Schiebereglern übersäte Bedienfeld verrät, dass der Intellijel Cascadia eine Fülle an Möglichkeiten bietet. Einmal mehr hat Intellijel typische Elemente der East-Coast- und West-Coast-Syntheseformen miteinander verknüpft, was eine sehr große klangliche Bandbreite verspricht. Überhaupt sollten wir dieses East-West-Schubladendenken vielleicht mal hinter uns lassen – Intellijel nennt es einfach eine „moderne analoge Architektur“.

Zwei VCOs bilden die klangliche Basis. VCO 1 bietet unter anderem Thru-Zero-FM, einen Suboszillator, PWM und Soft-/Hard-Sync. Der etwas einfachere VCO 2 stellt die vier Grundschwingungsformen bereit (simultan abgreifbar) und lässt sich auch als LFO nutzen. In einem 6-Kanal-Mixer treffen die VCO-Schwingungsformen auf einen zusätzlichen Rauschgenerator mit mehreren Algorithmen.

Das Filter bietet nicht weniger als acht Modi. Für die Frequenz gibt es drei CV-Eingänge, für die Resonanz einen. Darüber hinaus steht über den Regler für den Eingangspegel eine Drive-Stufe zur Verfügung. Des Weiteren bietet der Intellijel Cascadia einen Wavefolder, der auf den Aux-Eingang des VCA normalisiert ist und sich somit parallel mit dem Filter verwenden lässt.

Zwei verschiedene Hüllkurven runden den semi-modularen Synthesizer ab. Und auch hier treffen wir auf typische East-Coast- und West-Coast-Formate. Während ENV A nach dem Schema ADSR / AHDSR arbeitet, ist ENV B ein komplexer Funktionsgenerator, der als AR, ASR, Cycling AR, Beat-synchronisierbarer LFO oder Burst-Generator genutzt werden kann.

Intellijel Cascadia

Auch bei den Anschlüssen gibt der Intellijel Cascadia sich professionell · Quelle: Intellijel

Semi-modular Deluxe

Das alles wirkt schon deutlich „modularer“ als die meisten semi-modularen Synthesizer. Dennoch kann man den Intellijel Cascadia ganz ohne Patch-Kabel spielen, denn viele Verbindungen sind vordefiniert. Dies wird durch hell hervorgehobene Beschriftungen auf dem Bedienfeld angezeigt. Überhaupt finde ich, dass es dem Hersteller gelungen ist, die vielen Funktionen recht übersichtlich unterzubringen.

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Die Mitte des Bedienfelds wird – ganz im Stil eines Intellijel-Cases mit 1U-Reihe – von einer Utility-Sektion eingenommen. Hier findet man viele Funktionen, die andere semi-modulare Synthesizer vermissen lassen, wie beispielsweise Sample&Hold, Slew/Envelope Follower, Attenuverter/Mixer, einen dreifachen LFO, Multiples, Inverter und noch einiges mehr. Damit bringt der Cascadia vieles von dem mit, wofür man sich sonst externe Module kaufen muss. Mit Line-Inputs, professionellen Audio-Ausgängen, einem Effekt-Loop für externe (Boden-)Effekte, MIDI In/Out/Thru, USB und Eurorack-kompatiblen Patch-Buchsen lässt er sich zudem bestens mit anderen Gerätschaften vernetzen.

Preis und Verfügbarkeit

Intellijel Cascadia ist jetzt zum Preis von 2379 Euro bestellbar*. Der Synthesizer soll innerhalb weniger Wochen ausgeliefert werden.

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13 Antworten zu “Intellijel Cascadia: Der ultimative semi-modulare Desktop-Synth?”

    Nixblix Malle sagt:
    -2

    Was sind denn bitte east Coast und West Coast Elemente? Und würde das Gerät in Deutschland gefertigt was ja utopisch wäre, würde man dann Nord und Ostsee Elemente sagen? Und was würde das dann bedeuten? Fragen über Fragen!

      NReutscheWelleTrottel sagt:
      -1

      VCA B / LPF (LPG) — Auxiliary VCA and 4-Pole Diode Ladder VCF combination for additional dynamics. ist wohl eastcoast cribs style, haut einem nicht gerade vom hocker. der preis ist sich fair, zumindest für den hersteller .D

      larifari sagt:
      0

      …autsch..

    NReutscheWelleTrottel sagt:
    3

    abschließend kann man sicher sagen, netter kleiner synth der in einzelmodulen von diesem hersteller uä. locker 4k kosten würde. nur grundsätzlich die frage, ist das noch zeitgemäss wenn man einen 2600er für 500 bekommt ?

    Tobias sagt:
    5

    Wenn schon semimodulare Kiste dann zusätzlich virtuelle Patchbay,
    programmierbar über Desktop oder USB mit Speicherfunktion, macht
    für Live mehr Sinn und man schenkt sich auf Abruf den Kabelsalat.

      Stefan sagt:
      0

      Grundsätzlich voll dafür.Gibt es sowas eigentlich schon? Ahja. Es nennt sich Patches und existiert in jedem Modernen Synth 🤣

        Tobias sagt:
        5

        Strikt Modular sind da nur wenige Anbieter die die Option anbieten,
        zumindest die letzt gesetzte Einstellung speicherbar abzulegen. Wäre
        auch eine Fummelei, es für jedes Modul tun zu müssen. Purismus ist
        per se nichts schlechtes, aber advanced, performance-oriented, find
        ich persönlich für Cascadia, zu hoch gegriffen.
        Nach Abfrage des Videos (nicht nur überfliegen des Artikels.;Z), läßt
        sich zumindest sagen, dass auch ohne ziehen von Strippen klanglich
        Ausbeute erzielt werden kann. Mein all zu oberflächlicher Fehler.
        Wer zum ausprobieren eine kostenlose patchbare Alternative sucht.;P

        Cardinal(VCV-Clone als VST):
        https://github.com/DISTRHO/Cardinal
        Hermann Seib (Vst-Host):
        https://www.hermannseib.com/english/vsthost.htm

    EinQuantumTrost sagt:
    2

    irgendwie ist das ding langweilig, sehe keine Innovationen, ein weiteter 2600 klon.

    donidiotis sagt:
    2

    witzig das der einzige Synth Highlight der Namm sein soll obwohl Intellijel gar nicht dort war. Die Namm wird wohl auch so enden wie die ehemalige Musikmesse Frankfurt

    Kai Herrmann sagt:
    -6

    finde die Zusammensetzung der Module gelungen: Thrue zero Osc, 8 verschiedene Filter, neuartiger digitaler Funktionsgenerator, Einbindungs-Optionen an externe Geräte, Midi-Interface..Und das in Zeiten, wo viele Pleite gehen. Respekt!

      Tobias sagt:
      2

      All deine Argumente sind treffend vorgebracht, versteh auch nicht die
      negative Bewertung.
      Deshalb von mir zusätzlich ein unbestritten positiver Aspekt:
      Wegen seiner internen Vorverknüpfung (bubbled text inputs are default
      assigned) bezeichnet Intellijel, Cascadia als advanced. Ähnlich wie bei
      Erica Synth`s Techno erspart man sich dabei zusätzliches vor verkabeln.
      Vorteil dabei ist, standardisierte Funktionen lassen sich über diese
      Anschlusspunkte erweitern. Bei Normalbetrieb (ohne Kabel) bleibt der Synth
      gleichermaßen ein „klassischer“ Synth, bietet dennoch gleichzeitig Option
      zu diverser Manipulation, hier laut Hersteller 101 Punkte.
      Gut das es ein Patch Sheet in PDF Format gibt.
      Trotz allem bietet Intellijel Cascadia aber nichts neues, da sich all
      diese Komponenten schon, mehr oder minder, in meinem Case befinden
      und Patch Sheets mach ich, wenn nötig, mit dem Smartphone.
      Anstatt im Forum von Modwiggler darüber spekulieren zu lassen, welche
      Features Intellijel wohl seinem neuen Desktop Synth verleihen wird,
      sollten eher mal die eigenen Nutzer dazu befragt werden, was denn nun
      wirklich gewollt wird. Stattdessen verliert man sich in konzeptionellem
      Klein Klein und verlässt sich dabei letztlich auf Leute vom Marketing.
      (…
      developed by a team of veteran synth aficionados to be the realization
      of their collective dream
      …)

    error404 sagt:
    0

    Tut mir leid das sagen zu müssen, aber im Endeffekt ist es nichts, was man als Eurorack Enthusiast nicht schon abgedeckt oder sich selbst zusammengelötet hat, no offense…

    Marko sagt:
    0

    Werbung für den 2600.

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