Hikari Duos Noise Synthesizer mit ansprechendem Wellenform-Design
Lange Waveform-Fader zieren den kleine Desktop Synthesizer von Hikari mit dem Namen Duos. Meine erste Assoziation mit dieser Optik ist eher „das könnte ein Granular-Synthesizer sein“. Es ist aber eine Noise- und Krachmaschine aus Japan.
Hikari Duos
Das Gerät arbeitet in stereo und deshalb mit zwei Low Pass Gates. Die eigentliche Geräuscherzeugung basiert auf Multi-Feedback-Loops und Schieberegistern. Es wird vermutet, dass das Gerät wie unsichtbare Eidechsen-Wesen klänge und dem großen Schrei nach dem großen Mutter-Computer.
Der große Knopf scheint eine regelbare Modulation zu sein und ist so ziemlich genau jenes Bedienelement, das zwischen dem „Mutter-Computer„-Such-Sound und der „Nullsichtbarkeit“ regelt. Auf der linken Seite sind die Schieberegister-Sounds, die eher nach 8-Bit, anderen Noises und Glitches klingen und eher puristisch sind. Die Waveform-Fader sind vermutlich gar nicht so falsch geraten, da es ja tatsächlich Loops sind, die damit durchfahren werden und man sich so ein Stückchen aussuchen kann.
Was passiert denn wirklich?
Technisch gesehen handelt es sich um zwei Oszillatoren, die jeweils unabhängig voneinander mit einem LPG ausgestattet sind. Dabei wird jeweils durch zwei LFOs eine Modulation erreicht, die durch den „Chaos-Generator“ gesteuert wird. Auf diese Weise können rythmische Modulationen entstehen und der große Knopf ist der Frequenz der Oszillatoren zugewiesen.
Der Ausgang des Oszillator-LPG-Paares steuert jeweils das andere Paar über dessen VCO. Damit ergibt sich eine Art Crossmodulation. Allerdings wirken Chaos und die beiden LFOs sowie die Oszillatoren selbst auf die Oszillatoren. Ebenso wirkt der Chaos-Generator auf die LPGs. Auch die Oszillatoren wirken auf die beiden LFOs. Deren Fader sind mit FM bezeichnet. Die Rate-Fader kümmern sich um das Tempo der LFOs. Die kleinen Mini-Potis oben sind Lautstärkeknöpfe für die VCO-LPF-Paare jeweils.
Die CV Eingänge können jeweils die beiden LFOs steuern. Die Oszillatoren sind somit eher als Modulatoren gedacht, aber auch deren Frequenz ist eher ein klangliches, als ein tonales Ereignis. Dennoch ist deren Frequenz per CV-Eingang zugänglich. Der Clock–Out Buchse kann man das Tempo des zweiten LFOs entnehmen. Technisch ist das Gerät also hochinteressant und ziemlich wild moduliert.
Übrigens wird nicht die Frequenz der LPGs in Form der „Res„-Fader nach außen gebracht, sondern deren Resonanz. Viele LPGs haben nicht einmal eine Resonanzoption. Es ist also Vieles ungewöhnlich im Duos. Du kannst hier dir einen Blockschaltplan ansehen.
Es gibt offenbar auch schon ein Modul, welches ein bisschen von Duos‘ Idee als Eurorack-Modul anbietet. Genau genommen handelt es sich um ein Ping-Filter und damit einem Teil der Idee hinter dem Duos.
Weitere Information über Hikari
Die Website gibt einige „Datenblätter“ über alle ihre Geräte bekannt. Dort gibt es auch eine Anleitung. Für Duos müssen 33.000 Yen den Besitzer wechseln. Das sind 254 Euro. Der Kauf kann über den eigenen Shop getätigt werden.
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