Hainbach und die klaviergroße Filterbank: Synthesizer-Journal
Was passiert, wenn Hainbach und Look Mum No Computer zusammen eine klaviergroße Filterbank antesten? Sie wird zur experimentellen Groovebox! Außerdem in dieser Ausgabe des Synthesizer-Journals: Cyma Forma verrät neue Details zum Steckmatrix-Synthesizer ALT und Expressive E veröffentlicht mit Noisy 2 ein großes Update des Software-Synthesizers.
Hainbach macht Beats auf einer klaviergroßen Filterbank
Einmal mehr haben Hainbach und Look Mum No Computer ein Gerät ausgegraben, das es so wohl nur einmal auf der Welt gibt. Diese klaviergroße Filterbank wurde einst beim Lautsprecherhersteller Teufel für die Entwicklung von Frequenzweichen genutzt. Dort hat sie nun aber leider ihren Job verloren und wurde kurzerhand durch moderne digitale Simulationen ersetzt. Und wenn es darum geht, einzigartige Musikelektronik vor der Verschrottung zu retten und ihr vielleicht sogar ungeahnte Klänge zu entlocken, ist Hainbach bekanntlich ganz in seinem Element.
Nach dem strapaziösen Transport ins Studio von Hainbach müssen die beiden YouTuber und elektronischen Experimentierkünstler natürlich erstmal herausfinden, wie die monströse Konstruktion aus unzähligen patchbaren Kondensatoren und Spulen überhaupt funktioniert. Aber es wären nicht Hainbach und Look Mum No Computer, wenn sie es nicht bald schaffen würden, dem kommodengroßen Gerät brauchbare Sounds zu entlocken. Und so wird aus der Mega-Filterbank schon bald ein „analoger Drum-Designer“.
Wer es etwas kompakter mag – hier* sind ein paar Vorschläge für etwas handlichere Filterbänke:
Und die Plugins von Hainbach und Audiothing, die auf Basis einiger anderer elektronischer Skurillitäten aus Hainbachs Studio entstanden, findet ihr hier*. Wer weiß – vielleicht gibt es auch die klaviergroße Filterbank bald als Plugin?
Cyma Forma ALT: Neue Details und Demo-Video
Vor einigen Wochen berichteten wir erstmals über den Cyma Forma ALT, einen neuen experimentellen Synthesizer mit Steckmatrix aus Frankreich. Jetzt hat der junge Hersteller nicht nur weitere Details zum Synthesizer verraten, sondern auch ein Demo-Video veröffentlicht. Und das macht wirklich Appetit auf das Gerät!
Ich hatte hinter ALT zunächst einen typischen Drone-Synthesizer vermutet, aber diese Schublade wird ihm nicht gerecht. Die Klangwelten reichen von sphärischen Ambient-Texturen mit reichlich Modulation über hypnotische Rhythmen bis zu abgefahrenen Effekten. Die Steckmatrix ermöglicht eine extrem flexible Verknüpfung der drei Sektionen Voices, Alter und Movement. Die Stereo-Fähigkeiten, das vom MS20 inspirierte Filter, das Delay und natürlich die Modulationsmöglichkeiten gefallen mir besonders gut. Auch das integrierte Mikrofon mitsamt Envelope Follower, über das man mittels externer Geräusche oder Signale in das Geschehen eingreifen kann, ist eine tolle Idee.
ALT funktioniert hervorragend solo, lässt sich aber auch über MIDI und CV extern steuern. Alles in allem ist der Synthesizer deutlich vielseitiger, als ich zunächst dachte – wir sind gespannt auf die ersten Erfahrungsberichte von der Superbooth! Ihr findet den Hersteller am Stand H210.
Am 22. Mai soll die Kickstarter-Kampagne starten. Dann will Cyma Forma auch verraten, was ALT kosten wird.
Expressive E Noisy 2: Dank MPE jetzt noch expressiver
Mit Noisy 2 führt Expressive E das Konzept des innovativen Software-Synthesizers konsequent weiter. Die neue Version des Plugins ist ganz auf die expressive Steuerung über MPE ausgerichtet und eignet sich somit perfekt als Ergänzung für das nicht minder revolutionäre Osmose oder den Touché-Controller. Mit verschiedenen Trigger-Modi, die – einen entsprechenden Controller vorausgesetzt – durch Gesten gesteuert werden, soll Noisy 2 neue Ausdrucksmöglichkeiten bieten. Natürlich kann man den Software-Synthesizer aber auch mit allen anderen MPE- und MIDI-Controllern nutzen.
Wie schon bei der ersten Version basiert die Sound-Engine auf Rauschen, das bis zu drei Resonatoren gleichzeitig anregt. Neu bei Noisy 2 sind vier neue akustische Resonatortypen für noch mehr klangliche Möglichkeiten. Des Weiteren steht ein PWM-Resonator zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die neue Version vier zusätzliche Filter-Emulationen und einen verbesserten Soft-Clipper.
Expressive E Noisy 2 läuft auf macOS 11 oder höher und Windows 10 oder höher in den Formaten VST, VST3 und AU. Zur Aktivierung benötigt ihr außerdem einen kostenlosen iLok-Account.
Expressive E Osmose und die beiden Touché-Controller bekommt ihr hier bei Thomann*.
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