Best of 2024: Mehr Pedale, mehr Gitarrennews und mehr Konzerte
Inklusive Vorhersagen auf 2025!
2024 ist fast geschafft! Kam euch dieses Jahr auch vor wie drei? So viel ist passiert, so viele Releases – können wir bitte 2025 etwas langsamer angehen? Für mich gab es ohne Ende Gitarrennews, das ein oder andere neue Pedal (und Plugin!) und endlich, endlich wieder mehr Konzerte. Mein Jahresrückblick!
2024 im Rückblick
Die Vorhersagen von 2024: Mehr KI, mehr Minipedale
Schauen wir vor den wichtigsten Gitarrennews kurz meine Vorhersagen zu 2024 an: was generative KI betrifft, zeigten uns Suno und Udio, wie weit man mittlerweile mit einem einzelnen Prompt kommt. Und (*seufz) prompt folgte dann auch die juristische Antwort der Plattenindustrie. Aber ich bleibe dabei, das KI-Ding ist aus der Tube. Das werden wir auch in der Musikproduktion nicht mehr so schnell los.
Aber in DAWs zog KI eher verhalten und im Hintergrund ein, hier scheint man sehr wachsam zu sein, was die Community betrifft. Meine zweite Vorhersage: ein Amp Modeller im Mini-Format. Ich sage nur, Tonex One. Auch bei Kemper, AxeFX und Neural DSP schrumpfte man sich glücklich.
Was neu als Effektkategorie Einzug erhielt in die Welt der Plugins waren Stimmveränderer, quasi Auto-Tune 2.0. Schief und ausdruckslos reingesungen, professionell wie ein Popstar klingend in die Welt geschickt. Aber auch hier gibt es lebhafte Debatten über den ethisch korrekten Umgang mit Trainingsmaterial, was Entlohnung und Beteiligung betrifft (Die GEMA hatte da jüngst einen Vorschlag).
Gitarrennews: Pedale, wohin man sieht
Ich bin ehrlich, als jemand, der vor allem von wirklich neuen Entwicklungen angezogen wird, ist die Welt der Gitarren, egal ob akustisch oder elektrisch, eher eine, die ich so am Rande spannend finde. Und das muss nichts Schlechtes sein. Vielleicht ist das Instrument Gitarre (wie auch Klavier oder Schlagzeug) fertig erfunden? Und viel verbessern und verändern lässt sich da nicht?
Ganz anders im Pedalland. Wer heute noch meint, mit zentnerschweren Amps und Bass-Kühlschränken touren zu müssen, ist selbst Schuld. Das sage ich jetzt etwas überspitzt, aber was sich hier an Amp-Modelleren und Stompboxes mittlerweile tummelt, das dürfte sehr vielen Geschmäckern und Ansprüchen genügen. Nur als ein Beispiel: die deutsche Post-Rock-Größe The Ocean erzählten den Kollegen von MusicRadar in ihrem Rig Rundown, dass beide Gitarristen ZUSAMMEN einen Quad Cortex nutzen.
Wie vorhergesagt, habe ich nicht nur ohne Ende Gitarrennews geschriebeben, sondern bin endgültig ins Pedal-Loch gefallen. Neu eingezogen sind dieses Jahr Zoom MS-50G+, Hologram Microcosm, IK Multimedia ToneX One, Chase Bliss Habit, Gamechanger Audio Auto Delay, Boss SL-2 und seit Kurzem ein Morningstar ML10X. Denn mit diesem 10-in-10-out Loop Switcher mache ich mir das Leben leichter, was Effektketten betrifft. Endlich Pedalreihenfolgen ändern, ohne Kabelsalat! Wer weiß, vielleicht ist nächstes Jahr mal endlich Zeit für eine neue Gitarre…
Konzerte, Konzerte, Konzerte
Wo 2023 die Startrampe nach den Pandemiejahren war, gab es 2024 kein Halten mehr. Gerade im Frühjahr und Herbst gab es Wochen, wo ich teilweise auf drei, vier Konzerten war. Der Fluch der von allen Bands besuchten Hauptstadt. Aber das hat auch teilweise dramatisch gestiegene Ausgaben zur Folge.
Denn was selbst für hiesige Verhältnisse kleine Bands an Ticketpreise aufrufen, wo Debüt-Touren schon mit bei 40 Euro ansetzen, das schmerzt. Mein Fazit ist auf jeden Fall, was große Bands betrifft, dass man da regelrecht ein maximales Budget auf das Jahr verteilt vorplanen muss, um finanziell nicht komplett zu eskalieren. Ich meine 180 Euro für Pearl Jam?! Hallo?
Aber auch einige Shows mit meiner eigenen kleine Band habe ich gespielt, insgesamt fünf über das Jahr verteilt. Das mag nach nicht viel klingen, nachdem wir aber 2023 keine einzige Show spielten, war das bitter nötig. Und wenn man sich da mit anderen kleinen Bands spricht, sind die Aussichten nicht rosig. Abgesagte Touren aufgrund zu geringer Ticketverkäufe gehören in der Post-Corona-Zeit zum traurigen Alltag vieler Independent-Acts. Wer hier gegensteuern möchte: kauft, wenn irgendwie möglich, die Tickets für eure kleinen Lieblingsbands früh!
Top und Flop: Mein neues Studio
Im September erhielt ich die sehr erfreuliche Nachricht, dass ich nach langer Suche endlich ein Studio anmieten können würde, zu einem bezahlbaren Preis. Endlich nicht mehr am Küchentisch Gitarrennews schreiben, endlich Beats nicht mehr nur auf Kopfhörern produzieren… Endlich!
Gesagt, getan – im Oktober zog ich ein, stellte alles auf, verbrachte Stunden und Tage mit dem Verkabeln, der Raumakustik und vor allem mit lautem, hemmungslosem Musikproduzieren – unter anderem produzierte ich das Instrumental für den Song „Apologize“ für den Berliner Dark-Pop-Artists RØUKH.
Und dann die Hiobsbotschaft: im November kündigte der Berliner Senat drastische Kürzungen für den Haushalt 2025 an. Und das Arbeitsraumprogramm, in dessen Rahmen ich den Raum anmieten konnte, steht damit wohl vor dem Aus. Aber wie sagt man so schön: „… Krone richten, weitergehen“. Drückt mir die Daumen!
Meine Vorhersagen für Gitarrennews in 2025
Schauen wir tief in die Kristallkugel für meine Lieblingsthemen Gitarrennews, Pedalnews und Musikproduktion. Was könnte 2025 bringen? Mich würde es nicht wundern, wenn das, was bei Stimmeffekten schon begonnen hat, die Stimmveränderer, auch bei Gitarren Einzug erhalten würde. Da wird dann einfach ein kompletter Hendrix-Sound oder ein Hetfield-Black-Album-Sound in einem KI-Pedal verpackt. Klampfe dran, die KI kurz das Ausgangssignal analysieren lassen, fertig ist der Legendensound.
Ich bin zwar Fan von Tonex One, aber was die Software betrifft, überhaupt das System, wo es eben auch noch Amplitube gibt – da gibt es gewaltig Potential zum Verbessern für IK Multimedia. Mal sehen, an welcher Schraube sie drehen, oder ob der Erfolg von Tonex One hier Prioritäten verschoben hat. Fender dürfte über kurz oder lang hier auch eine kleine Version ihres Tone Master Pro nachschieben, das Teil scheint ja, wenn man die Thomann-Verkaufschafts ansieht, ziemlich gut zu laufen.
Mich würde es auch nicht wundern, wenn das Verschmelzen von Plugin und Pedal, wie man es bei Chase Bliss Lossy oder Quad Cortex seit dem Update im Frühjahr gesehen hat, Schule machen würde. Man stelle sich vor, einer der Soundtoys-Effekte oder auch Arturia als eigenes Pedal? Man darf gespannt sein, ob nicht schon zur bald anstehenden NAMM 2025 da etwas kommt…
Infos zu Gitarrennews
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