von Jan Rotring | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
Gitarren-Highlights der Woche

Gitarren-Highlights der Woche

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Die Sonne kommt raus, die Tage werden länger und ich darf meine Gitarren-Highlights der Woche mit euch teilen — mehr geht doch eigentlich nicht, oder? In dieser Ausgabe nehme ich euch mit in die englische Musikszene, teile meine aktuellen Gibson-Probleme mit euch und außerdem gibts eine kurze Übersicht zu neuen Tonabnehmern. Viel Spaß!

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Mein Gibson-Problem

Ich bin, die meisten haben es schon x-mal gelesen, ein bekennender Gibson-Fan und liebe meine Paulas. Klar, die eine oder andere Exkursion ins Fender-Lager habe ich auch schon hinter mir und außerdem stehen hier in meinem Proberaum/Studio noch etliche andere Instrumente, die nicht zu kurz kommen: Die Konkurrenz zwischen einzelnen Marken habe ich noch nie wirklich verstanden. Daher auch mein Artikel zum Thema Gibson oder Fender, den ich diese Woche veröffentlicht habe. 

Doch nun habe ich ein echtes Gibson-Problem an der Hand und muss in der nächsten Woche anfangen, mich darum zu kümmern. Hintergrund sind die Arbeiten an einer „befreundeten“ ES-335, die eine komplette Elektronik-Kur bekommen soll. Der Kollege, der mir das gute Stück aufs Auge gedrückt hat, vertraut mir sein gebrauchtes Schätzchen nur an, weil ich den Mund nicht halten konnte. Großspurig ließ ich verlauten, dass doch das ganze Thema mit der Elektronik in Semi-Hollow-Gitarren gar nicht so wild sei. „Ein bisschen Schnur und schon fertig.“

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Ich sag mal so: Ist doch mehr Arbeit als gedacht. Derzeit sieht mein Studio-Tisch aus, wie eine Mischung aus Angelshop und Katzen-Tagesstätte (Nylonsehnen gehen besser als Fäden, das habe ich zumindest schon herausgefunden. 1:0 für den Angelshop.), meine Hände krampfen und meine Familie macht einen großen Bogen um mich.

Wer also eine echte Lektion in Sachen Fingerfertigkeit, Geduld und Demut sucht, dem empfehle ich hiermit das komplette Austauschen der Elektronik in einer Semi-Hollow-Gitarre. Vielleicht sag ich ihm einfach, er soll sich eine meiner Paulas ausleihen?

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Gibson ES-335 Dot 60s Cherry
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(10)

Neue Tonabnehmer, Episode 119

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Gitarren-Highlights der Woche mit der Hagstrom Northen Swede
Gitarren-Highlights der Woche mit der Hagstrom Northen Swede · Quelle: Jan Rotring / Gearnews

Jupp, es ist mal wieder so weit: Neue Pickups braucht das Studio. Naja, brauchen ist ein großes Wort. Sagen wir mal, ich würde gern was testen. 

Kurz umrissen: Ich habe eine recht selten gespielte Hagstrom Swede aus der ehemals angebotenen Northen Series in meinem Arsenal und würde das Teil gern umbauen. Warum? Weil ich bemerkenswert wenig Erfahrung mit Seymour Duncan Pickups habe und mit dem Sound der aktuell verbauten Lundgren Humbuckern nicht zufrieden bin. Zu sehr Alnico 2, etwas zu weich ohne dabei den PAF-Sweet Spot zu treffen. 

Über gute Kontakte konnte ich mir eine ganze Reihe von Test-Sets organisieren und habe mich ans Werk gemacht. Dabei sei gesagt, dass diese Testreihe nicht wirklich in ein Gitarren-Highlights der Woche passt — eher „Gitarren-Highlights des laufenden Jahres“.

Ziel der ganze Aktion ist es übrigens, die Hagstrom für ein Punk-Projekt aus dem Bekanntenkreis fit zu machen. Ein kurzer Abriss zu den ersten drei Kandidaten:

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Hagstrom Swede Gold
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(3)

Seymour Duncan JB

Ein Name, der in Foren fast schon religiös verehrt wird – und irgendwie immer fällt, wenn jemand einen Allrounder mit Charakter sucht. Der JB ist kein braver PAF-Klon, sondern eher ein PAF auf Speed.

Was direkt auffällt: Output hat er. Und zwar reichlich. Die Mitten schieben in den Bereich zwischen rotzig und durchsetzungsfähig. Die Höhen glänzen, ohne zu nerven und die Bässe sind recht straff und wirken nicht schwammig.

In meiner Hagstrom macht der Pickup erstmal genau das, was ich mir erhofft habe: Er gibt den nötigen Biss, die Akkorde bleiben definiert und Powerchords knallen. Vor allem im Bandkontext funktioniert der JB richtig gut – er schneidet durch den Mix, ohne überpräsent zu wirken.

Seymour Duncan Custom — SH-5

Ein ganz anderer Kandidat ist der Seymour Duncan Custom – der eher selten genannte große Bruder des JB. Weniger bekannt, aber definitiv nicht weniger durchsetzungsstark:

Der Klang ist in der Hagstrom dichterkomprimierter und vor allem in den unteren Mitten nochmal eine Nummer massiver und wer Palm Mutes mag, wird hier glücklich. 

Im Direktvergleich wirkt der JB offener und aggressiver, während der Custom sich mehr auf Punch und Sättigung konzentriert. Für klassische Punk-Sounds à la NOFX oder Descendents finde ich den JB griffiger. Für moderne, fette Gitarrenproduktionen mit viel Gain, bei denen sich der Sound nicht aufdrängen, aber trotzdem behaupten soll, ist der SH-5 eine wirklich spannende Alternative.

Seymour Duncan Full Shred – SH-10

Der Seymour Duncan Full Shred klingt zwar nach Metal, entpuppt sich im Test aber als extrem präziser Allrounder – perfekt fürs moderne Punk-Board. Er sitzt tonal für mich zwischen JB und Custom, bietet dabei aber einen ganz eigenen Charakter: Strafferes Low-Endknackige Höhen und eine zurückgenommene Mitte, die im Bandmix richtig gut funktioniert. Beinahe ein Pickup-seitiger Mid-Scoop. 

In der Hagstrom macht der Full Shred genau das, was ich gesucht habe: definierte Powerchordstighte Palm Mutes und genug Klarheit, um auch mal (aber selten) aus dem Ramones-Raster auszubrechen. Trotz mittlerem Output klingt er dabei in meinen Ohren nie zu brav. Mein aktueller Favorit unter den Gitarren-Highlights der Woche, aber die Testreihe ist noch nicht beendet!

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Seymour Duncan SH-10B BLK
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Seymour Duncan SH-5 Duncan Custom WH
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Seymour Duncan SH-JB Hot Rodded Humbucker
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Inspiration in Live: The Reytons in Hamburg

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Nach länger als geplant anhaltender Pause habe ich die Woche genutzt, endlich mal wieder Live-Musik zu genießen. Diesmal ging es in erprobter Konzert-Besetzung in die Hamburger Markthalle zu den englischen DIY-Rockern von The Reytons.

Zunächst hatte ich die Jungs aus Rotherham in South Yorkshire nur am Rande wahrgenommen, der Song „Broke Boys Cartel“ hatte es mir eine Zeit lang echt angetan. Ein bisschen Arctic Monkey, ein bisschen Royal Republic, viel eigene Ideen — wie schön, dass man in einer großen Stadt wohnt und sich Gelegenheiten ergeben. 

Das Konzert war, auch dank der zahlreich mitgereisten englischen Fans, hervorragend: Gut besucht ist die Markthalle ja für gewöhnlich eh, die Stimmung beinahe kompromisslos gut (besonders für einen Montag) und der Sound klasse. Wer die Gelegenheit hat, sich die Jungs mal anzuhören, sollte das tun — unbedingte Konzert-Empfehlung mit einer ganzen Menge an britischer Arbeiterklassen-Attitüde. Es war ein Fest. 

Inspiration auf Vinyl: The Darkness

Les Paul - Auch für Justin Hawkins die Allzweckwaffe
Les Paul – Auch für Justin Hawkins die Allzweckwaffe · Quelle: Oriana Spadaro / Alamy Stock Foto

Beim letzten Gitarren-Higlights der Woche hazze ich es schon angekündigt und mich vorgefreut, nun ist es endlich da. Das neue Album der großartigen The Darkness, „Dreams on Toast“ ist erschienen und nicht nur der Titel ist grandios. 

Überbordend mit Stereotypen und einer Menge Selbstironie beginnt das Album mit einem wunderschön angezerrten Eröffnungsriff à la KISS auf „Rock and Roll Party Cowboy“

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33 Minuten, dann ist die Party schon wieder vorbei. Es sei einem jeden Fan ausgefallener Ideen und guter Laune empfohlen, da mal reinzuhören. Und ja, die Vorfreude auf die anstehende Tour ist weiter gestiegen!

Damit beende ich meine Gitarren-Highlights der Woche mal wieder mit Musik — ist doch ganz schön. Viellicht wird’s eine Tradition. Bis dahin!

Danach legen die, zugegeben recht extravaganten, Männer aus GB so richtig los: „I Hate Myself“ ist The Darkness pur, Falsett-Gesang und Arrangements, die an Cheap Trick erinnern. „Hot On My Tail“ bringt Country-Vibes mit, „Cold Hearted Woman“ ebenso.

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Eine Antwort zu “Meine Gitarren-Highlights der Woche: Neue Tonabnehmer, Gibson-Probleme und endlich wieder Live-Musik”

    Helmuth Lemme sagt:
    0

    Es gibt nicht nur zwei Gitarrenhersteller auf der Welt!!!

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