Gitarre Zerstören leicht gemacht: Ein Guide für angehende Rock-Stars
Mit dem richtigen Schwung auf den Rock-Olymp
Es gibt Dinge, die sind so alt wie die Rockmusik selbst: kreischende Fans, wilde Frisuren und natürlich das legendäre Gitarre Zerstören auf der Bühne. Während die meisten Musiker heutzutage mehr Zeit damit verbringen, ihre Social-Media-Profile zu pflegen, als ihre Instrumente zu malträtieren, stellt sich doch die drängende Frage: Hat das Demolieren von Equipment noch einen Platz in der modernen Musikszene?
Inhalt
Gitarre zerstören: Der Urknall
Will man alte Traditionen verstehen, muss man an den Anfang zurück, nicht? Beginnen wir also unsere Zeitreise in den 1960er Jahren, als ein gewisser Pete Townshend von The Who beschloss, seine SGs nicht nur zu spielen, sondern auch eine innige, emotionale Bindung zu ihnen einzugehen – meistens indem er sie gegen diverse Verstärker, Cabinets oder den Bühnenboden schlug. Townshend behauptete später, es sei eine künstlerische Ausdrucksform gewesen. Vielleicht war es aber auch einfach nur der teuerste Weg, um Feedback-Geräusche zu erzeugen.
Nicht zu vergessen auch Jimi Hendrix, der beim Monterey Pop Festival 1967 seine Gitarre nicht nur schnöde zerbrach, sondern sie öffentlichkeitswirksam in Brand setzte. Hendrix‘ pyromanische Performance wurde zum Symbol einer Ära, in der Musik und Rebellion Hand in Hand gingen. Geboren war das Gefühl von Gefahr, was heutigen Konzerten leider allzu oft abgeht.
Von Grunge bis Heute: Die Evolution des Bühnenchaos
In den 1990er Jahren führte Kurt Cobain von Nirvana das Gitarren-Schrotten in die Grunge-Szene und damit erneut in den Fokus der Öffentlichkeit ein. Seine Auftritte waren eine Mischung aus musikalischer Ekstase, instrumentellem Vandalismus und der perfekten Performance. Man könnte meinen, Cobain habe versucht, den Weltschmerz einer Generation durch das Zerlegen von Gitarren auszudrücken – oder er hatte einfach die Schnauze voll, immer wieder das Intro von Smells Like Teen Spirit zu spielen. Ich weiß es nicht.
Heutzutage sieht man seltener, dass Künstler ihre Instrumente zerstören. Gut, Billie Joe Armstrong übernimmt die Aufgabe das ein oder andere Mal gern und auch Paul Stanley wird seinem Ruf gerecht. Vielleicht liegt es aber daran, dass die Preise für Vintage-Gitarren in astronomische Höhen gestiegen sind. Oder daran, dass Nachhaltigkeit jetzt auch in der Musikbranche angekommen ist. So oder so, die Kunst der Equipment-Vernichtung gerät langsam in die Vergessenheit. Würde Ed Sheeran am Ende eines Konzerts seine neue Sheeran by Lowden Gitarre zerstören – die Fans würden eher einen Therapieplatz buchen, als zu jubeln. Allein: Wie macht man das eigentlich richtig? Gitarren zerstören, meine ich, nicht Therapieplätze für Ed Sheeran buchen.
Die ultimative Anleitung zum korrekten Gitarre Zerstören
Sollte trotz aller Nachhaltigkeits- und Verantwortungsgedanken der Wunsch aufkommen, die Tradition der Gitarren-Zerstörung fortzuführen, haben wir hier die offizielle Schritt-für-Schritt-Anleitung für den ultimativen Rockstar-Moment zusammengestellt:
- Die richtige Gitarre auswählen: Man nutze niemals das eigene Lieblingsinstrument, eine kostengünstige Variante ist vorzuziehen. Der Vintage-Schatz aus den 60ern darf auch bei den Großen dieser Welt sicher zu Hause bleiben – oder im Museum.
- Den passenden Moment abwarten: Timing ist alles. Unbedingt bis zum Höhepunkt des Konzerts oder (mindestens) des Songs warten, niemand mag voreiliges Zerdeppern und betretene Stille ist nicht der Effekt, den wir hier suchen.
- Sicherheitsvorkehrungen treffen: Auf gar keinen Fall. Wir sprachen bereits von Gefahr, oder?
- Die richtige Technik anwenden: Es gibt viele Optionen. Entscheiden wir uns für den Klassiker, heben wir die Gitarre dramatisch über den Kopf und schlagen sie mit Schwung auf den Bühnenboden. Wiederholen nach Bedarf. Für Fortgeschrittene: Ein Sprung in die Luft erhöht den Show-Effekt um mindestens 150 %. Wer Amp und Gitarre zeitgleich zerstören möchte, achte auf Rauchentwicklung (unbedingt gewünscht).
- Die Reaktion des Publikums genießen: Die Mischung aus Jubel, Schock und verwirrten Blicken des Publikums (so vorhanden) in sich aufnehmen. Dies ist ein Moment der Rock-’n‘-Roll-Unsterblichkeit.
- Aufräumen nicht vergessen: Lassen wir unbedingt jemand anderen erledigen. Schließlich bückt sich der Star des Abends nicht nach Splittern.
- Ersatz beschaffen: Es könnte sein, dass für den nächsten Song eine funktionierende Gitarre benötigt wird. Ein Ersatzinstrument in der Hinterhand zu haben, ist daher keine schlechte Idee. Empfehlungen zu allerhand Möglichkeiten finden sich hier auf der Seite.
Fazit: Nostalgie trifft auf neue Normen
Das Zerstören von Gitarren und Equipment ist zweifellos ein ikonischer Teil der Rockgeschichte. Es symbolisierte Rebellion, Leidenschaft und manchmal auch einfach nur jugendlichen Übermut. Doch Zerstörung ist nicht mehr das Nonplusultra des Ausdrucks, eher eine nostalgische Erinnerung an wilde Zeiten.
Vielleicht ist es auch besser so, die Vernunft hat längst Einzug gehalten im Rock-Zirkus. Und wer weiß, vielleicht erleben wir ja eines Tages ein Revival der Gitarren-Zerstörung?
Hinweis: Dieser Artikel enthält Werbelinks, die uns bei der Finanzierung unserer Seite helfen. Keine Sorge: Der Preis für euch bleibt immer gleich! Wenn ihr etwas über diese Links kauft, erhalten wir eine kleine Provision. Außerdem wurden weder für die Recherche zu diesem Thema, noch in irgendeinem anderen Zusammenhang Instrumente mutwillig zerstört. Ich persönlich habe weder die finanziellen Mittel, noch den inneren Antrieb, taugliche Musikinstrumente zu zerstören. Wer sich durch den Inhalt dieses Artikels dazu berufen fühlt, sich über die völlig offensichtliche Sinnlosigkeit von Gitarren-Zerstörungen zu empören, dem stehen die Kommentare selbstverständlich und jederzeit offen. Wer unsere Anleitung jedoch umsetzen möchte, nutze bitte einen entsprechenden Werbelink für die Ersatzbeschaffung des entsprechenden Instrumentes. Danke für eure Unterstützung!
4 Antworten zu “Gitarre Zerstören leicht gemacht: Ein Guide für angehende Rock-Stars”
bitte nochmal durch die Rechtschreibkorrektur jagen :)
Daneben habe ich auf Rockkonzerten auch schon erlebt, dass der Gitarrist beim letzten Stück selbst zu einem Gewaltausbruch nicht mehr in der Lage gewesen wäre .. bei einem Konzert hat der Bassist das Klinkenkabel des Gitarristen aus dem Amp gezogen … das war eine sehr effiziente „Gewalt“ gegen pentatoniksuchende „Musiker“! Das Publikum hats gedankt, der Gitarrist hats nicht (mehr) gemerkt … Für das letzte Stück könnte man hier noch die Preise der „preiswerteren“ Gitarren oder von Bausätzen bei Thomann aufführen. Gibt es schon Gitarren, die auf Knopfdruck auseinanderfallen können?
So schlimm ist die Rechtschreibung in deinem Kommentar doch garnicht ;-)
Das gute alte Klinkenkabel ist natürlich der Weg des denkenden Musikers, da hast du Recht. Mit dem Showeffekt ist’s da aber nicht weit her… Grüße!
Ich persönlich bin da eher bei Trent Reznor – Keyboards sind deutlich effektiver, da fliegt mehr durch die Gegend, und sie sind Stangenware, also ist auch die emotionale Bindung egal.
Ich bin nur wegen den Kommentaren hier aber ich möchte auch nochmal an die DIY Stangenware von thomann erinnern, die ist nicht teuer und da tuts auch nicht so weh. Wie schon in einem anderen Kommentar beschrieben.