von Dirk | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Giorgio Sancristoforo Creature from the ID

Giorgio Sancristoforo Creature from the ID  ·  Quelle: Giorgio Sancristoforo

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Giorgio Sancristoforo Creature from the ID ist ein neuer experimenteller Software-Synthesizer, dessen Prinzip stark von der Arbeit von Bebe und Louis Barron beeinflusst wird. Die beiden gelten als Pioniere der elektronischen Musik und haben sich mit dem Soundtrack für Forbidden Planet – aka Alarm im Weltall – ein Denkmal gesetzt. Wenn du genau solche Klänge schon immer machen wolltest, dürfte Creature from the ID genau dein Ding sein!

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Giorgio Sancristoforo Creature from the ID

Der Künstler und Entwickler Giorgio Sancristoforo ist für seine außergewöhnlichen Projekte bekannt. Unter dem Namen Gleetchlab veröffentlicht der Italiener regelmäßig experimentelle Synthesizer und andersartige Musiksoftware, jetzt gibt es mit Creature from the ID wieder eine aufregende Neuheit. Dabei dreht sich diesmal alles um sich selbst generierende Klänge, die durch verschiedene elektronische Schaltkreise und ein Tonband entstehen.

Das Werk von Bebe und Louis Barron ist bei Creature from the ID der entscheidende Ideengeber. Das Ehepaar experimentierte mit Tonbändern und den von Louis Barron entwickelten Schaltkreisen – auch ein Ringmodulator gehörte bereits dazu. Diese Schaltungen erzeugten Klänge, die auf Band aufgenommen und mit weiterem Equipment verfremdet wurden. Letztendlich nutzen die beiden diese Technik, um die Musik für den Film Forbidden Planet zu machen – die zu der Veröffentlichung im Jahr 1956 übrigens NICHT als Musik, sondern lediglich als „elektronische Töne“ wahrgenommen wurde. Ansonsten hätte es vielleicht einen Oscar gegeben.

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Experimentierbaukasten für fantastische Science-Fiction-Sounds

Creature from the ID simuliert im Prinzip die Produktionsumgebung, die den Barrons in den 1950ern zur Verfügung stand. Wobei Giorgio Sancristoforo in der Anleitung deutlich macht, dass dies nur seine persönliche „Interpretation“ ist, denn der Entwickler hatte keinen Zugang zu Archiven und Schaltplänen der Barrons. Eine Art Reverse-Engineering war also nicht möglich. Über seinen Ansatz bei der Entwicklung findest du hier mehr Informationen.

Den Kern bilden hier zwei identische Soundgeneratoren, die mit Delay und Sättigung ergänzt werden. Tonhöhe und Timbre lassen sich für jeden Oszillator regeln, mit einem Switch wechselst du die Schwingungsform zwischen Sinus und Sägezahn. Frquenzmodulation wird ebenfalls unterstützt. Mit den zwei Reglern ID und MOD änderst du die „Stabilität“ der Schaltkreise und hauchst dem Synthesizer mehr Leben ein. Und auch Panorama und Lautstärke kannst du hier ändern.

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Eine wichtige Rolle in Creature from the ID nimmt außerdem die Clock ein, mit der sozusagen das Pulsieren der Soundgeneratoren bestimmt wird. Dazu kommen Hoch- und Tiefpassfilter, die hier interessanterweise nicht die Klangfarbe beeinflussen, sondern stattdessen mehr wie eine Hüllkurve funktionieren! Denn heutige Filter gab es in den 1950ern noch nicht!

Zusätzlich ist (wie eigentlich immer bei den Entwicklungen von Giorgio Sancristoforo) ein virtueller Tape-Recorder dabei, den du in einem eigenen Bildschirm öffnest. Auch dafür stehen verschiedene Parameter bereit. Die Soundexperimente nimmst du bei CFTI nämlich grundsätzlich hiermit auf und exportierst diese dann als Audiofile. Da es sich bei Creature from the ID um eine Standalone-App handelt und nicht um ein Plugin, musst du Audio mit Tools wie Blackhole oder Loopback in die DAW routen – falls du die Aufnahmen darin machen willst.

Creature from the ID ist eine fantastische Software. Die trifft bestimmt nicht jeden Geschmack, aber Fans von Science-Fiction-Filmen und Sounddesigner bekommen eine wahre Fundgrube für ergiebige Klangexperimente!

Spezifikation und Preis

Giorgio Sancristoforo Creature from the ID läuft standalone auf macOS 10.11.6 oder neuer und kostet 19,50 Euro. Eine Windows-Version folgt zu einem späteren Zeitpunkt.

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