von stephan | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Gibson CEO James 'JC' Curleigh

 ·  Quelle: News Channel 5

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Update:

Gibson hat die ersten Partner angekündigt: Jimmy Wallace Guitars, Banker Custom Guitars und Echopark Guitars dürfen von nun an offiziell Gitarren im Stil der Les Paul, Explorer, ES-335, Flying V, Firebird bauen.

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Gibsons CEO James ‚JC‘ Curleigh wurde auf der Website von Nashvilles News Channel 5 interviewt. Während des Gesprächs kündigte er ein neues Programm an, um mit Gitarrenbauern der Boutique-Szene zusammenzuarbeiten. Außerdem wird das Hauptquartier nach Nashville verlegt. 

Gibson Authorised Partnership Program

Das Interview beginnt mit einem Kommentar zum berüchtigten Play Authentic-Video, in dem Mark Agnesi die Hersteller warnte Gibsons urheberrechtlich geschützte Designs und Marken fortan lieber nicht zu verwenden.

„Ton und Timing dieses Videos, klar … Lektionen, die gelernt werden müssen. Aber dennoch: Wir haben hunderte von Websites vom Netz genommen, tausende nachgeahmte Gitarren abgewehrt. Es hat einen Zweck erfüllt.“ James ‚JC‘ Curleigh, Präsident und CEO von Gibson

Weiterhin plant Gibson mit zunächst 3 bis 4 Herstellern der Boutique-Szene zusammenzuarbeiten. Die Firmen sollen bestätigen, dass sie markenrechtlich geschützte Korpusformen von Gibson verwenden.

Lizenzgebühren und Lizenzen

Möglicherweise können diese Hersteller nur eine bestimmte Anzahl dieser Gitarrenformen bauen und müssen eine Lizenzgebühr für dieses Privileg zahlen. Curleigh erklärt weiter, dass Gibson die Boutique-Bauer bei der Vermarktung unterstützen werde. Dies soll keine Einnahmequelle für Gibson sein, sondern ermöglichen die Gibson-Formen weiterhin in einem gemeinsam vereinbarten Rahmen zu verwenden.

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„Wir müssen unsere Marken bewahren und schützen. Aber ich denke, wir können es auf eine Weise tun, die nicht konfrontativ, sondern kollaborativ ist.

Der CEO erläutert anschließend seine Ansichten zur Markenverletzung und definiert den Unterschied zwischen Fälschern und den Boutique-Unternehmen, mit denen Gibson zusammenarbeiten will.

Es treten Überschneidungen auf. Das Spektrum ist breit, aber es kann eindeutig oder schwammig sein. Je nachdem, wie man es betrachtet. Die offensichtlichen Fälschungen sind der eindeutige Teil. Die sehen einen ikonischen Hersteller. Eine Firma mit Erfolg. Und sie wollen – offen gesagt – unrechtmäßigen Gewinn aus diesem Erfolg durch gefälschte Produkte ziehen. Man muss das hart anpacken. Man muss sie schnell stoppen, oder es gerät außer Kontrolle. Und ganz offen gesagt, es schadet unserer Marke.

Das andere Ende dieses Spektrums sind die wirklich erstaunlichen Boutique-Gitarrenbauer, die 10, 20, 50, 100 Gitarren bauen und sie bauen sie entweder für ihre Künstler oder ihr eigenes Geschäft.

Und das Zentrum bilden einige Marken, die einfach wissentlich die Formen ausnutzen, die wir geschaffen haben. Sie denken es wären ihre eigenen, weil sie sie schon lange verwenden.

Der letzte Satz ging wohl klar an Dean Guitars. Mutterkonzern Armadillo ging kürzlich zum Gegenangriff über.

Die Idee zur autorisierten Partnerschaft (Gibson Authorised Partnership Program) scheint allerdings nicht von Curleigh oder Gibson zu kommen. Auch die Details wirken bislang etwas schwammig:

Der ganze Lärm vor einem Monat über „oh, Gibson zieht vor Gericht“. Ich habe mir Noise-cancelling Kopfhörer aufgesetzt und gedacht: Wir werden uns auf die Zusammenarbeit konzentrieren.

In den letzten 4 Wochen haben wir also buchstäblich nicht nur mit dem Gespräch begonnen, wir haben Vereinbarungen mit Kooperationspartnern getroffen. Und dann haben wir gefragt: „Wie geht’s jetzt weiter?“ Wirklich! Ich habe eine E-Mail von einem von ihnen, in der steht: „Wäre es nicht cool, wenn wir einen Stempel mit unseren beiden Namen anbringen würden oder etwas, das bestätigt, dass das ein autorisierter Partner von Gibson ist? Und wir sagten: „Ja! Es ist noch nicht ganz durchdacht, aber Junge, es stecken gute Absichten dahinter.“ – JC Curleigh

Umzug nach Nashville

Im Channel 5-Interview wurde ebenfalls bekanntgegeben, dass Gibson sein Hauptquartier in das Zentrum von Nashville verlagert. Die neue Basis wird doppelt so groß wie das bisherige Hauptquartier am Rande der Stadt sein. Die Produktion von Hollow-Body Gitarren wird von Memphis nach Nashville verlagert, außerdem soll ein Museum oder ein Showroom eingerichtet werden.

Nach den vergangenen Wochen (mitsamt der Klage gegen Dean Guitars und dem verlorenen Prozess vor dem EU-Gericht zur Flying V) könnte 2019 das Jahr werden, in dem Gibsons Ruf entweder vollkommen den Bach runter geht oder tatsächlich gestärkt wird. Wir sind sehr auf eure Meinung gespannt!

Weitere Informationen

  • Den ganze News Channel 5-Artikel könnt ihr hier lesen: CLICK.
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5 Antworten zu “Update! Gibson-CEO James Curleigh kündigt autorisierte Partnerschaften an”

    Guitarhearts sagt:
    0

    Viel unsymphatischer kann sich Gibson gar nicht mehr machen. Wer hat bloß diesen Vogel eingestellt?
    Gab schon viele Gründe sich keine Gibson zu kaufen aber mittlerweile….

    Andreas sagt:
    0

    Gibson scheint wohl eingesehen zu haben, daß die Patentansprüche, sollten sie überhaupt jemals existiert haben, verjährt sind, weil den Patentverletzungen nicht nachgegangen wurde. Jetzt soll das Problem auf emotionaler Ebene angegangen werden.
    Allerdings sollte sich jeder, der beim Authorized Partnership Program mitmacht, darauf einstellen, vor Gericht gegen diejenigen aussagen zu müssen, die nicht mitmachen.

      Peer sagt:
      0

      Letztlich geht darum den Markenkern zu schützen. Das ist legitim und wichtig. Warum das aber Jahre / Jahrzehnte nach den definitiv vorhandenen Verletzungen passiert erschließt sich dem geneigten Beobachter nicht wirklich. Wenn schon, dann bitte auch richtig! Seht zu, liebe Gibson-Leute, dass ihr euch mit eurer Produktqualität genauso intensiv beschäftigt. Dann klappt’s auch mit dem Verkauf. Schwierig genug in Zeiten von Digitalisierung & Co.

    Ich finde Gibson hat Recht. Es sind ja vor allem Asiatische Billiganbieter die die ökonomische Formsprache der klassischen Instrumente von Gibson und auch Fender mit Billischrott fluten.
    Gibson hatte auch lange ein Qualitätsproblem aber die neuen 19er Serien bieten wieder das was man von Gibson erwartet.

    Das sollte natürlich ikonische und nicht ökonomische Formsprache heißen

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