Gibson 1958 ES-335 Reissue: Semi-Hollow mit Retro-Flair
Kaum ein Jahrzehnt hat die Welt der elektrischen Gitarren so geprägt, wie die Fünfziger. Neben Teles, Strats und Les Pauls machte im Nachkriegsjahrzehnt auch die erste Semi-Hollowbody ihre Aufwartung: die Gibson ES-335. Nun gibt es mit der Gibson 1958 ES-335 eine Reissue, die sich sehr eng am knapp 70 Jahre alten Original orientiert. Preislich gibt man sich gewohnt selbstbewusst.
Gibson 1958 ES-335: dreilagiger Korpus, einlagiges Binding, eingeleimter Hals
Zu Ehren der ersten, in der McCarty-Ära (nicht zu verwechseln mit der McCarthy-Ära) veröffentlichten Semi-Hollow bringt der Les-Paul-Hersteller nun die Gibson 1958 ES-335 auf den Markt. Der damalige Gibson-Präsident Ted McCarty bezeichnete die ES-335 später als das Produkt, auf das er in seiner Zeit als CEO am stolzesten sei. Daher hat sich Gibson die Aufgabe gestellt, bei der Reissue möglichst nahe am Original zu bleiben.
Beim Holz setzt Gibson auf einen dreilagigen Korpus (Ahorn/Pappel/Ahorn), einen eingeleimten Hals (1958-Profil) aus Mahagoni und ein Griffbrett aus Palisander. Dürfte also ordentlich Sustain haben, das Teil. Seitens der Optik umrahmt ein einlagiges Binding den Korpus. Das Griffbrett in diesem Fall nicht – hier setzt Gibson auf das zu der Zeit populäre „unbound„-Griffbrett ohne Binding – ein Novum in der Geschichte der ES-335.
Dazu sitzen sogenannte „1958-Dots“ auf dem Hals zwischen den 22 Bünden. Drei Farben gibt es beim Reissue Gibson 1958 ES-335: Tri-Burst, Dirty Blonde und Faded Tobacco Burst. Bei Dirty Blonde und Faded Tobacco Burst legt Gibson preislich im Vergleich zu Tri-Burst noch mal eine ganze Schippe drauf, wohl, weil es sich hier um bisher nicht existierende Finishes handelt – alles im Murphy Lab entworfen.
Custombucker und „Kluson Single Line, Single Ring“-Mechaniken
Neben dem fünflagigen Schlagbrett sitzen in Steg- und in Halsposition zwei ungewachste Custombucker in klassischer PaF-Machart („Patent applied for“). Tendenziell geht das soundtechnisch in die Richtung von Burstbucker-3-Pickups, aber mit Alnico-III-Magneten. Passend zur Retro-Optik setzt Gibson bei den Gibson 1958 ES-335 bei den Pickup-Abdeckungen auf die Optik „Authentic Profile Nickel Silver“.
Für beide Custombucker ist jeweils ein separater Volume- und ein Tone-Regler verbaut. Hier setzt der Hersteller auf „CTS 500K Audio Taper Potentiometers“. Dazu schaltet ihr zwischen beiden Tonabnehmern mittels eines Drei-Wege-Schalters um. Seitens der Hardware kommen ein ABR-1-Steg und „Kluson Single Line, Single Ring“-Mechaniken zum Einsatz.
Preis und Verfügbarkeit der Gibson 1958 ES-335
Alle drei Modelle sind ab sofort bei Thomann erhältlich. Das Modell Gibson 1958 ES-335 Tri-Burst kostet dabei 6.499 Euro*. Die Modelle Dirty Blonde* und Faded Tobacco Blonde* kosten jeweils 7.999 Euro. Ein Koffer ist im Lieferumfang enthalten. Anlässlich des 130-jährigen Firmenjubiläums wird es von jedem Modell weltweit nur 130 Stück geben.
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