von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Ghostwriter feat. Drake & The Weeknd: KI Song mit Rekordstart!

Ghostwriter feat. Drake & The Weeknd: KI Song mit Rekordstart!  ·  Quelle: SpotifyGhostwriter feat. Drake & The Weeknd: KI Song mit Rekordstart!

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Ghostwriter ist ein bis jetzt unbekannter Musikproduzent, der mittels Künstlicher Intelligenz Songs produziert. Sein aktuelles Werk heißt „Heart On My Sleeve“ und ist in Zusammenarbeit mit künstlichen Versionen von Drake und The Weeknd entstanden. Wie bitte? Ja! Text, Song und Gesang wurden durch KI Software online generiert und dann als Song zusammengesetzt. Die Play-Zahlen schießen nur so in die Höhe – auf allen Plattformen und bei Social Media. Ghostwriter sagt dazu: „Das war erst der Anfang!“

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Ghostwriter greift die weltweiten Charts mit KI-Musik an

Das genau so etwas kommen musste, war sicherlich jedem klar. Der Künstler Ghostwriter lässt seinen ersten Song „Heart On My Sleeve“ feat. Drake & The Weeknd von einer Künstlichen Intelligenz nach seinen Vorgaben generieren. Also Text, Melodien, Beats und am Ende noch den kompletten Gesang inklusive Stimmenimitation. Das Ergebnis kann sich definitiv hören lassen! Dieser Song wurde auf allen Streaming-Plattformen sowie via Social Media verbreitet und ist jetzt schon auf dem Weg, ein großer Hit zu werden. Mehrere hunderttausend Plays und Millionen Aufrufe bei TikTok sprechen nach so kurzer Zeit für sich.

https://www.youtube.com/watch?v=9AvU-r80fgI

Nachdem schon David Guetta vor ein paar Wochen einen seiner Songs (nur zum eigenen Gebrauch in seinen DJ-Sets) mit der KI-Stimme von Eminem unterlegt hatte und erfolgreich seinem Publikum vorspielte, zieht jetzt Ghostwriter nach. Wer hinter dem Projekt steckt ist nicht bekannt. Mit dem Benutzen der Stimmen dieser zwei internationalen Musikgrößen Drake und The Weeknd, klingt dieses Projekt definitiv nach einem Angriff auf die KI-Welt und die Musikindustrie. Große Labels zittern schon vor dem Schaden, der durch solchen „Missbrauch“ in nächster Zeit entstehen wird und gehen vor Gericht. Denn die rechtliche Lage ist gänzlich ungeklärt.

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Jetzt ist es definitiv an der Zeit, nach dieser Veröffentlichung von Ghostwriter klare Regeln zu schaffen, die entweder alles zulassen oder eben das Urheberrecht um einige Regeln verschärfen. Dann benötigen Vertriebe, Streaming-Plattformen, Social Media Websites und Apps besondere Tools, die einen Upload solcher „Plagiate“ verhindern (vielleicht mit einem digitalen Fingerabdruck der Originalkünstler?). Und das ist sicherlich nicht sehr einfach zu realisieren. Bis dahin müssen wir uns auf eine Flut an „unechten“ KI-gestützen Songs einstellen. Ich hoffe, dass die Zukunft der Musiker und Musikproduzenten nicht in den nächsten Jahren durch eine KI ersetzt wird. Denn mir macht das Arbeiten im Studio sehr viel Spaß. Und ich denke euch auch!

Update (18.04.2023)

Universal Music Group hat nun den KI-Song nun von allen Plattformen entfernen lassen. Siehe BBC News hier. Die Löschung aus Social Media ist eher nicht sehr einfach, sodass ihr sicher noch einige Zeit hier und da Fragmente des Songs von Ghostwriter finden werdet. Dazu sind schon neue KI-Produktionen durch den Produzenten angekündet.

Weitere Informationen zu dem Thema und der rechtlichen Lage

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15 Antworten zu “Ghostwriter feat. Drake & The Weeknd: KI Song legt Rekordstart hin!”

    Marc sagt:
    0

    Falls die Infos dieses Artikels tatsächlich stimmen, so frage ich mich an dieser Stelle, wie sich der Einsatz von A.I. auf andere Sparten innerhalb des Ton schaffenden Gewerbes auswirken wird, Sound Design für Film und Fernsehen beispielsweise. Wird die A.I. zeitnah in der Lage sein, die bewegten Bilder durch automatisches Erkennen des Inhaltes selbständig und geschmackvoll mit entsprechenden Atmos, Dialogen und Sound Effects zu ergänzen? Das kann ich mir aufgrund der hohen Komplexität visueller Informationen aktuell nicht vorstellen. Und wünschen tue ich mir jenes Szenario erst recht nicht.

      Marcus Schmahl sagt:
      0

      Die Infos stimmen. Und ich denke, dass eine KI bald nicht nur die Filmmusik schreiben, sondern auch den Film on top liefern wird! Das ist die Zukunft.

        Marc sagt:
        0

        Das Vorgehen beim Vertonen eines Films ist ein anderes als das Schreiben und Produzieren eines Songs aus einem inneren Gefühl heraus, was ich hier absolut wertungsfrei meine.

        Ein Beispiel – für sich genommen eine komplett langweilige, zweiminütige Realfilm-Szene (keine CGI) mit z.B. 12 Umschnitten/Perspektivwechseln: ein Traktor fährt auf einem Feld am Rande eines Waldes entlang. Marcus, was denkst Du, wieviele Möglichkeiten gibt es, um diese Szene zu analysieren und zu interpretieren? Ich bin mir sicher, dass eine A.I. das nicht glaubwürdig zielgerichtet und originell vertonen kann, mit Ausnahme der Stimme aus dem Off.

        Auch wenn ich Dir recht gebe, dass A.I. unsere Zukunft entscheidend prägen wird, bin ich im Fall des rein A.I. generierten Sound Designs für Film sehr skeptisch. Ich lasse mich prinzipiell gern vom Gegenteil überzeugen, in diesem konkreten Fall allerdings würde ich schon die Nase rümpfen, sollte ich mich irren.

          Larifari sagt:
          0

          Drehbücher und Produktion werden bereits durch AI unterstützt. Die Tanzszenen aus Megan oder Wednesday waren AI Vorschläge.

          Animes wo der Mensch bei der Produktion nur noch assistiert gibt es auch bereits.

            Marc sagt:
            0

            Genau darum geht es hier eben nicht, sondern um Sound Design. Ich stimme Dir ja zu, dass Drehbücher bereits mithilfe von A.I. geschrieben und/oder optimiert werden, also Text-Generierung. Allerdings, bei allem Respekt für die Entwickler der GPT-Technologie, hat dies nichtmal im Ansatz die Komplexität, die auftritt, wenn man ein in sich schon komplexes Medium (Sound) auf ein weiteres komplexes Medium (Realfilm) adaptiert. Dass wir jedoch dazu in der Lage sind, ist nämlich eine der Stärken von uns Menschen im Vergleich zur A.I.. die wiederum kann andere Dinge besser als wir. Sound Design für Realfilme gehört auf absehbare Zeit nicht dazu. Bei Computerspielen mag das anders sein, aber in jenem Segment kenne ich mich nicht so aus.

    Marcus Schmahl sagt:
    2

    Musikgeschmack ist eben subjektiv ;) Solche Beats und Melo-Linien gepaart mit so einem Rap und Gesang – das ist zurzeit der Mainstream Sound.

    Elias Marquard sagt:
    -1

    Für das bildungsdistanzierte Fußvolk reicht das doch in jedem Fall.

    Marc sagt:
    0

    Ich habe ca. 15 Sekunden durchgehalten, mir diesen Track anzuhören. Edgar, ich bin Deiner Meinung, dass hier nichts tolles geschaffen wurde…. lebloses „ich produziere das gleiche stumpfsinnige Loop-Gedudel mit denselben klischeehaften Sounds, wie schon 12.000 andere menschliche oder A.I.-getriebene HipPop-Trap-Producer vorher“.

    „Wir trampeln durch´s Getreide,
    wir trampeln durch die Saat,
    hurra wir verblödeln,
    für uns bezahlt der Staat.“

    Brösel (Rötger Feldmann) – Schöpfer der Comic-Figur Werner

    Schwitters´ Kurt sagt:
    3

    Das Musikbusiness hat kein Fettnäpfchen der letzten Jahrzehnte verpasst, da werden wir auch in dieses wieder voll reintreten. Als wäre das Internet, Downloads (legal wie illegal) und Streaming eine Überraschung gewesen. Auch die dazugehörigen Konsumgeräte, somit das Konsumverhalten, die Erwartungshaltung an, und der Stellenwert von Musik haben sich dadurch verändert. Was immer völlig hinterherhinkt ist die Selbstwahrnehmung von Musikern und die Urheber- und Verwertungsrechte. Ist die Kraftwerk/Pellham Zwistigkeit eigentlich endlich geklärt? Nach über 20 Jahren? Negativland 1979 haben Copyright Infringement sogar zum Konzept gemacht und wurden 1991 von U2 in Grund und Boden geklagt. Warum gibts die GEMA noch in der Form? Impressumspflicht in der Form? U- und E-Musik? … Milli Vanilli, Miku Hatsune… Fake, Betrug, Fortschritt?
    Was ich wesentlich bedenklicher finde als die finanzielle und rechtliche Problematik, ist die kulturelle. Man zahlt Geld für einen Aggregator, damit der einen auf einen Streaming-Dienst setzt. Der wiederum zahlt einem dann einen Bruchteil von einem Cent aus. Der Kram ist im Netz! Jemand, möglicherweise ohne Interesse an Musik, lässt Alles von Jedem durch eine Software laufen, die daraus den Durchschnitt errechnet (Musik ist auch nur Mathe) und platziert diesen Durchschnitt -der, wen wundert es, genau den Zeitgeist trifft- wieder auf dem Streaming-Dienst. Dann will wieder jeder so klingen wie dieser Hit, macht Ihn nach, stellt ihn ins Netz usw. Perpetuum Mobile, eine Blase entsteht. Kommunikologisch sehr fragwürdig. Wir haben uns schon an amerikanische Frikadellenbrötchen gewöhnt, wir werden uns auch noch daran gewöhnen, uns unseren eigenen Detritus reinzupfeifen. Erinnert mich an den Film Soylent Green von 1973. Wohl bekomms!

    Mick sagt:
    0

    Mich musste Musik immer emotional begleiten, an guten, wie an schlechten Tagen. Ich sehe immer das Gesamtbild des Songs, Musik und Text (auch wenn ich oft nicht verstehe, was da gesungen wird). Die Künstler die das am häufigsten können, deren Alben kaufe ich.
    Wer da genau hinter steht, ist mir egal, ich werde die Personen wohl nie persönlich kennen lernen und die Story hinter manchen, kann auch gefaked sein. Also wenn es in Zukunft KIs sind, dann ist mir das egal, wenn es mich tangiert…der Song hier ist leider nicht mein Fall! Aber das ist die ganze Ami-Mainstream-Mucke schon seit 20 Jahren nicht mehr, mit wenigen Ausnahmen.

    Andy sagt:
    0

    Es stellt sich eher die Frage, in welcher Form die Nutzung von KI in Zukunft politisch reguliert wird. Ich erinnere mich noch gut an die achtziger Jahre als viele Skeptiker sagten, dass sich dieses „Internet“ nicht massentauglich durchsetzen wird. Heute sieht die Welt dann doch schon ein wenig anders aus.

    Gast sagt:
    1

    Der Vergleich KI und Internet hinkt doch ein bisschen. Ändert die KI wirklich unseren Alltag in ganz praktischer Hinsicht? Ich sehe das noch nicht. Das Thema fasziniert und es wird ein bisschen damit herumgespielt. Aber mehr nicht. Würden wir z.B. KI-geschriebene Werbetexte wirklich einsetzen? Sind KI-geschriebene Songs wirklich gleichwertig zu menschlichen kreativen Leistungen? Man kann Fortschritt auch herbeireden, wenn man nicht sehen möchte, dass unsere wirklichen Probleme an ganz anderen Stellen liegen und die KI absolut nichts zu deren Lösung beiträgt.

    Gabberlein sagt:
    0

    Gestern im Radio gehört das man wegen KI wohl nun vorgehen will und Klagen kommen sollen, weil auch Recht an Stimme etc wenn man keine klare Gesetzte/Regeln macht wegen Urheberrechte usw. Finde sowas sollte man eher ganz Verbieten wir haben schon genug KI Schrott!

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