Gemeinsam jammen unter Quarantäne: unsere Ideen zu virtuellen Meetings
Zusammenarbeiten, Band Meetings und Online Studios in den Zeiten des Coronavirus
Ja ich weiß: Coronavirus ist in aller Munde, alle Messen wurden bis auf Weiteres abgesagt und ihr wollt nicht auch hier ständig an dieses Thema erinnert werden. Aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen, ein paar Ideen zum gemeinsamen Musizieren trotz COVID-19 und Quarantäne zusammenzutragen. So bleibt ihr mit euren Bandkollegen in Kontakt, könnt euch mehr als ablenken und den „Lagerkoller“ ein wenig verdrängen. Kopf hoch und ab ins Studio!
Das virtuelle Leben eines Musikers trotz Quarantäne
Das kennen wir Musiker doch eigentlich nur von Facebook, Instagram und Co. Virtuelles Leben, pah! In der Musik zählt eigentlich das „Face-to-face“ Prinzip. Und vor allem entstehen kreative Ideen durch gemeinsames Jammen in einem Raum. Aber das ist zur Zeit durch die aktuelle internationale Lage nicht möglich, teilweise sogar verboten und untersagt. Dazu kommt, dass wir den die Spitze des Eisbergs noch lange nicht erreicht haben.
Aber was machen wir jetzt? Klar, wir können uns alleine in unser Heimstudio oder den Keller zurückziehen, um Musik zu machen. Oder unsere Videotelefonie-Software und Screensharing Tools anwerfen, wie Teamviewer (zur Zeit kostenlos nutzbar), Skype oder Apple Nachrichten. Manche berichten sogar von Musikunterricht via Smartphone und WhatsApp. Aber es gibt weitaus mehr Möglichkeiten der musikalischen Zusammenarbeit über das Internet. Einige wollen wir euch hier zusammentragen.
Steinberg Cubase 10.5
Jetzt habt ihr die Zeit, euch auch mit Funktionen auseinanderzusetzen, die ihr vielleicht noch gar nicht kennengelernt habt. Cubase besitzt nämlich schon seit etlichen Jahren die Möglichkeit, online über VST Connect und VST Transit virtuell mit anderen an Songs zu arbeiten. Es ist quasi egal, wo sich der andere auf der Welt befindet. Eine sehr gute Idee, den Song jetzt doch fertigzustellen! Das Ganze funktioniert recht gut und sogar mit Video-Chat.
BandLab
Eine kostenlose Alternative ist die Online DAW BandLab. Hiermit könnt ihr ohne Einschränkungen und in Quarantäne mit eurem Musikpartner zusammen an einem Track arbeiten. Und das sogar auf Mac OSX, Windows, iOS, Android und allen möglichen Tablets und Chromebook. Ein Austauschen von Song-Ideen ist hier sogar erwünscht. Mit dabei sind virtuelle Instrumente, Effekte und sogar Mix- und Mastering-Tools. Eine sehr schöne Idee für die ruhigen Stunden.
Bounce Boss
Wer ausschließlich mit Audiodaten und Stems arbeitet, sollte sich vielleicht einmal die Plattform Bounce Boss anschauen. Die ermöglicht euch nämlich das komfortable Austauschen von Audioaufnahmen. Hier ist keine Echtzeit-Kollaboration gefordert. Aber ihr könnt eurem virtuellen gegenüber Kritik und Feedback hinterlassen. Dazu gibt es die Möglichkeit, verschiedene Versionen zu hinterlegen, so dass ihr unterschiedliche Aufnahmen einfach miteinander vergleichen könnt. Das Angebot ist nicht kostenlos, aber ihr könnt es in der Quarantänezeit recht kostengünstig abonnieren.
jampool
Dieses Tool erreichte uns gerade via E-Mail. Hier die Nachricht des Entwicklers: „Hi! Ich habe letzten Sommer mit zwei Freunden eine Online Plattform für gemeinsame Recording Projekte entwickelt (jampool.net). Leider haben wir bisher nicht viel bzw. gar keine Werbung dafür gemacht und dementsprechend steckt das ganze noch in den Kinderschuhen! Aber: Wenn sich fleißig neue Musiker anmelden und auch einfach neue Projekte starten, kann da ganz schnell was cooles draus entstehen glaube ich!“ Hier eine Kurzbeschreibung: „… eine Art auf Recording Projekte spezialisierte Dropbox mit einer Versions-Historie, einer projektbezogenen Chat Funktion zum diskutieren und „musikalischem Brainstorming“, sowie einer Instrumenten und Genre basierten Musikersuche …“ Weiter schreibt der Entwickler: „Ich bin selber Web-Entwickler und wenn ihr coole Ideen für neue Funktionen etc. habt meldet euch einfach per E-Mail bei mir und wir können gemeinsam mehr aus dem ungeschliffenen Diamanten machen :-)“Soundation
Soundation ist das Online-Studio, das im Web-Browser funktioniert. Hier benötigt ihr tatsächlich nur ein Endgerät mit Internet-Anschluss und den Google Chrome Browser. Dann könnt ihr auch schon sofort loslegen. Zur Auswahl steht eine Free-Version, mit der ihr schon einiges fertigstellen könnt. Wer noch einen Schritt weiter möchte (weitere Plug-ins, Loops etc.), kann ein auf sich zugeschnittenes Abonnement abschließen. UPADTE: Das Angebot ist bis Juni kostenlos!
Beat.School
Auch DJs sollen in dieser Zeit nicht zu kurz kommen. Natürlich könnt ihr euch in die unendlich vielen Facebook, Instagram und YouTube Livestreams einreihen und eure Mixes den Fans darbieten. Aber ihr könnt euch auch weiterbilden lassen. Und das in der Beat.School. Das ist eine virtuelle Schule für DJs. Hier erlernt man das Mixen mit den CDJs, DJMs und vielem mehr in Online-Räumen. Hier wird nicht nur der Umgang mit der Hardware geschult, sondern auch euer Ohr. Und das ist doch das, worauf es eigentlich ankommt!
Jammr
Die App Jammr scheint sehr einfach zu funktionieren. Und genau darauf kommt es schließlich auch an. Die meisten von uns wollen doch eigentlich auch nur Musik machen. Wir wollen uns nicht mit IT-Geschichten aufhalten und seitenlange Handbücher lesen. Also: Zuerst die Jammr Software herunterladen und installieren, danach müsst ihr ein Zugangsprofil anlegen. Zu guter Letzt lohnt es sich, das Community-Forum zu durchforsten. Denn dort könnt ihr eure neue virtuelle Band gründen. Natürlich ist es möglich, dass ihr euch mit euren Kollegen dort verabredet und einen Jam startet. Also: einfach loslegen!Weitere Ideen
Ihr seid fertig mit eurem Song? Oder es fehlt der letzte Schliff im Mix? Dann auf zum Mastering-Studio – aber auch das ist in der Zeit der Quarantäne eher kontraproduktiv. Hier gibt es natürlich ebenso viele Angebote im virtuellen Raum. Landr, Schnalz und Matchering 2.0 mastern euch in Sekundenschnelle den Song. Als Download gibt es danach hochwertige WAVs.
Echtes analoges Mixing gibt es virtuell bei Mix:analog 2.0 und Access Analog. Hier müsst ihr euch aber in Wartelisten eintragen, um eure Mix-Session zu buchen.
Wer sich auf der Couch ein wenig im Bereich Klangsynthese weiterbilden möchte, der sollte auf der Website von Ableton vorbeischauen. Hier gibt es nämlich eine wirklich schön gestaltete Online-Schule „Learning Synth“, die euch die Wartezeit ein wenig versüßt.
Weitere Freeware zur Quarantänezeit gibt es hier.
Video
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13 Antworten zu “Gemeinsam jammen unter Quarantäne: unsere Ideen zu virtuellen Meetings”
Müsste das bei Reaper integrierte ReaMote nicht auch genau dazu taugen?
Es gibt auch die ein oder andere Online Platform zum tatsächlichen Jam
https://jammr.net/
https://www.jamkazam.com/
Letzteres ist leider schon nicht ganz einfach im Setup.
Danke für die Info!
hab jetzt 3x „Gemeinsam Jammern“ gelesen. Klassiker!
DAS wäre doch auch eine Alternative zum Couching :D
Für iOSler fällt mir noch Endlesss.fm ein. Ist zwar noch im Betastatus, aber Release steht wohl kurz bevor.
Viele von uns brauchen jetzt Bandbreite für z.B. Onlineunterricht, um die eigene Existenz zu sichern.
Jetzt, da jeder online ist, Firmen ihre Meetings per Videokonferenz abhalten, Familien den täglichen Anruf bei Oma und Opa via Skype tätigen, merkt man bereits stark, wie das Netz in die Knie geht.
Liebe Mitmusiker, meine Bitte:
Seid so kollegial und verbraucht nicht noch mehr Bandbreite für Online-Jams, die primär dem Spaß dienen, denn wenn diejenigen unter uns, die wirklich darauf angewiesen sind, dass sie online ihre Arbeit erledigen können, dies nicht mehr können, wirds existentiell für viele von uns!
Seid bitte kollegial und solidarisch, und vermeidet derzeit unnötige Aktivitäten im Netz, die die Bandbreiten unnötig in die Knie zwingen!
Die Zeiten werden auch wieder besser, und dann könnt Ihr jammen bis die Ohren bluten ;)
Bleibt gesund, Leute!
Hi! Ich habe letzten Sommer mit zwei Freunden eine Online Plattform für gemeinsame Recording Projekte entwickelt (jampool.net). Leider haben wir bisher nicht viel bzw. gar keine Werbung dafür gemacht und dementsprechend steckt das ganze noch in den Kinderschuhen! Aber: Wenn sich fleißig neue Musiker anmelden und auch einfach neue Projekte starten, kann da ganz schnell was cooles draus entstehen glaube ich!
Kurzbeschreibung: „… eine Art auf Recording Projekte spezialisierte Dropbox mit einer Versions-Historie, einer projektbezogenen Chat Funktion zum diskutieren und „musikalischem Brainstorming“, sowie einer Instrumenten und Genre basierten Musikersuche …“
Ich bin selber Web-Entwickler und wenn ihr coole Ideen für neue Funktionen etc. habt meldet euch einfach per E-Mail bei mir und wir können gemeinsam mehr aus dem ungeschliffenen Diamanten machen :-)
https://www.jampool.net/de
Danke für die Info! beim nächsten Update werden wir das einbauen :)
Kracht das BandLab nur bei mir so sehr im Editor Mode?
Da habt ihr aber eine wichtige Seite vergessen. Checkt mal https://audiomovers.com/wp/
Ich finde, https://mixedinkey.com/satellite/ sieht auch sehr interessant aus
http://www.elk.live hat all unsere Musikerprobleme bis knapp 1000 km Entfernung gelöst. Proben, Jammen uns sogar Auftritt streamen.
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