KI komponiert, GEMA reguliert: Neues Lizenzmodell für die Zukunft der Musikindustrie?
Endlich faire Vergütung für Bands?
Ist das die Zukunft der Musikindustrie? Die größte deutsche Musikverwertungsgesellschaft GEMA hat auf dem jüngst zu Ende gegangenen Branchenfestival Reeperbahn Festival einen Entwurf zum Thema Musik und KI vorgestellt. Denn wie Bands und Musiker, deren Songs zum Training von KI-Modellen genutzt wurde, finanziell entlohnt und beteiligt werden, ist meist unklar.
Die Zukunft der Musikindustrie: KI vs. Künstler
Die explosionsartige Verbreitung von KI-Modellen in allen Kunstbereichen, ob Musik, Bild, Text oder Video, hat in den vergangenen fünf Jahren für viele Kontroversen gesorgt. Denn einerseits ist es damit so einfach wie nie, professionelle Ergebnisse zu erreichen, ohne die entsprechend lange und oft teure Ausbildung durchlaufen zu müssen. Damit wird die Produktion von Kulturgut zugänglicher für mehr Bevölkerungsschichten.
Auf der anderen Seite steht die fehlende Miteinbeziehung, Entlohnung und Beteiligung der Bands und Künstler, deren Werke zum Training der KI-Modelle genutzt wurden. Denn in fast keinem Fall ist von den Rechteinhabern für dieses Training die Erlaubnis eingeholt worden, oft mit dem Argument, dass die Werke ja frei im Internet verfügbar seien und damit zugänglich für alle.
Das hat in den vergangenen Jahren bei nicht wenigen Bands und Artists zu einer Entwicklung geführt, in der man sich zusehends dazu gezwungen fühlt, mehr als Content Creator und Werbefläche aufzutreten zu müssen. Denn mit der Musik selbst ist in vielen Fällen kaum nach Geld zu machen.
So kontrovers die GEMA von manchen gesehen wird, dennoch hat sie die Interessen ihrer 95.000 Mitglieder, also vorwiegend Musikautoren, also Songwriter, fest im Blick. Mit dieser Perspektive hat sie sich zur Zukunft der Musikindustrie Gedanken gemacht. Und beim Reeperbahn Festival in Hamburg kürzlich ein Konzept vorgestellt.
Dauerhafte Beteiligung statt Einmalzahlung
Angesichts der Perspektive bis zu 30 Prozent Umsatzeinbußen für Musikerinnen und Musiker bis 2028 durch KI-generierte Musik braucht es Gegenmodelle für die gebeutelte Branche. Auf dem Panel „AI meets copyright“ auf dem Reeperbahn Festival sprach Christina von Gemmingen-Hornberg, Head of Licensing Broadcast and Online (Audio) bei der GEMA, über den Vorschlag der Verwertungsgesellschaft.
So sei es mit einer einmaligen Zahlung an Bands und Künstler für die Nutzung ihrer Lieder zu Trainingszwecken nicht getan. Denn im Vergleich dazu würde die Wertschöpfung durch die KI-generierte Musik weit darüber hinaus gehen. Damit sei eine faire Beteiligung an den Umsätzen durch ebensolche Musik auch auf Dauer unumgänglich.
Die reine Vergütung durch einen Buy-out, also der einmaligen Pauschalzahlung für Trainingsdaten, ist angesichts der erzielten Umsätze zur Kompensation für die Urheberinnen und Urheber nicht annähernd ausreichend.
Ungewisse Zukunft der KI in der Musik
Infos über die Zukunft der Musikindustrie
3 Antworten zu “KI komponiert, GEMA reguliert: Neues Lizenzmodell für die Zukunft der Musikindustrie?”
Man zahlt Aggregatoren, Streamingdienste, Internet, von Instrumenten, Zeit und Können ganz zu schweigen, (ah, Finanzamt) bekommt dafür evtl. Geld (so wenig, dass es noch nicht mal Münzen für die Auszahlung gibt), wird ungefragt zum trainieren von Software Dritter missbraucht, benutzt dieses ‚Werkzeug‘ dann, was auch wieder Geld kostet, verwendet dieses Material und hat dann ne Urheberrechtsverletzungsklage am Hals, da wird man seines Lebens nicht mehr froh. Geil, gell :). Die organisierte Kriminalität der Urheberrechtsverletzung. Polizei!!!
Bei der Idee der GEMA, könnte man die Streamingdienste mit Unmengen an nichts (weißes oder Schwarzes Rauschen) füttern, und würde damit Geld verdienen. Denke KI hat geschmacklich keine Präferenzen und frisst nur die Datenbanken. Mit KI-generiertem Nichts, die KI füttern. :). Der Rubel rollt, auch wenn dabei Nichts rauskommt. Kapitalismus par excellence.
Volle Zustimmung. Ich kenne in den 40 Jahren Musikerleben kaum einen Kollegen der mehr verdient hätte als das Porto zum Einreichen der GEMA Listen. Wie wäre es denn mit einer kompletten AUFLÖSUNG der GEMA und einmaliger Umverteilung des Vermögens an die Mitglieder. ….Ich nehme auch gerne ein Gehalt eines Vorstandes.,“Dafür bezahlt sich die Gema spitzenmäßig, im Vorstand gibt es 360.000 bis 480.000 Euro Gehalt“
… wenn Trainingsdaten wie Erfahrungswerte und abhören zählt, sollten ALLE Musikschaffende bezahlen!
Ich bin seit 50 Jahren in Business. Ich kenne niemanden, der nicht inspiriert oder gar von anderen etwas übernommen hat, ohne dafür jemals Tantiemen abgegeben zu haben!
aber die gierige GEMA und ihre außerordentlichen Mitglieder bekommen den Hals nicht voll!