von Julian Schmauch | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
GEMA-Studie zu KI: Bis zu 30% Umsatzverluste für Producer bis 2028

GEMA-Studie zu KI: Bis zu 30% Umsatzverluste für Producer bis 2028  ·  Quelle: Goldmedia / GEMA / Sacem

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Die Verwertungsgesellschaft GEMA hat zusammen mit ihrem französischem Pedant SACEM eine Studie über die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen von KI durchgeführt. Und die GEMA-Studie zu KI kommt zu alarmierenden Ergebnissen. So könnten Producern und Songwritern um bis zu 30 Prozent geringere Umsätze bis 2028 durch KI ins Haus stehen. Aber was die Verwendung von KI betrifft, gibt es auch eine Überraschung.

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GEMA-Studie zu KI: Das sind die Zahlen

Gut 15.000 Mitglieder von GEMA und SACEM wurden befragt, Urheber und Urheberinnen sowie Verlage. Dazu hat man eine Marktanalyse durchgeführt und Interviews mit 16 Experten und Expertinnen zum Thema geführt. Verantwortlich für die Studie ist die Berliner Consulting-Firma Goldmedia, die sich Beratung und die Durchführung von Studien im Medienbereich spezialisiert hat.

Verschiedene Bereiche in der Musik: KI Services
Verschiedene Bereiche in der Musik: KI Services · Quelle: Goldmedia / GEMA / Sacem

Was die Perspektive für Producer, Musiker und Musikerinnen gegenüber dem rasanten Wachstum von KI in der Musik betrifft, kommt die GEMA-Studie zu KI zu einem ernüchternden Ergebnis. Denn bis zu 27 Prozent oder 2,7 Milliarden Euro Umsatzeinbußen bis 2028 kann dieses Wachstum für die Mitglieder von GEMA und SACEM bedeuten.

  • Potenzielle Umsatzeinbußen durch generative KI (Quelle: Goldmedia)
  • Umfrageergebnisse (Quelle: Goldmedia)

Diese Perspektive teilen viele der Befragten. 71 Prozent sehen in dieser Entwicklung eine wirtschaftliche Bedrohung so weit, dass sie von ihrer kreativen Arbeit bald nicht mehr leben können. Umgekehrt soll der globale Markt der generativen Musik von heute 300 Millionen Dollar auf über 3 Milliarden Dollar in 2028 wachsen.

Sorge um den Einfluss von KI, aber nicht nur

Dem gegenüber stehen 35 Prozent. Das ist die Anzahl der Befragten, die KI bereits in ihrer Arbeit einsetzt. Bei den unter 35-jährigen sind es sogar 51 Prozent. Dabei gilt es noch einmal zu differenzieren, in welchem Bereich innerhalb der Musikproduktion KI eingesetzt wird. Denn hier muss man unterscheiden: zwischen dem kreativen Kompositionsprozess mit generativer KI, dem Produktionsprozess, wo es um Arrangement, aber auch um Mixing und Mastering geht, und dem Release, wo man KI evtl. zu Marketingzwecken einsetzt.

  • Einsatz von KI nach Altersgruppe (Quelle: Goldmedia)
  • Verteilung der KI-Nutzer nach Altersgruppe und Bereich (Quelle: Goldmedia)
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Insgesamt setzen von den Befragten, die bereits mit KI arbeiten, 13 Prozent die Tools auch für die kreative Arbeit ein, 19 Prozent für den Produktionsprozess, 13 Prozent für unterstützende Maßnahmen wie Marketing und 11 Prozent für andere Anwendungsfälle. Dazu variiert die Nutzung von KI auch stark je nach Genre bei den Befragten.

Genre-Verteilung (Quelle: Goldmedia)
Genre-Verteilung (Quelle: Goldmedia) · Quelle: Goldmedia / GEMA / Sacem

In der elektronischen Musikproduktion nutzen KI bereits 54 Prozent, direkt dahinter Urban (= Hip Hop / Soul / RnB) und Werbung. Wenig überraschend sind vor allem akustische Genres wie Chanson oder Weltmusik die Genres, bei denen KI mit 30 Prozent und weniger noch am seltensten im Produktionsprozess eingesetzt wird. Spannende Ergebnisse in der GEMA-Studie zu KI!

Die Politik ist gefragt! – Das sagen die Befragten in der GEMA-Studie zu KI

Die Verwertungsgesellschaft GEMA vertritt die Interessen von gut 90.000 Musikschaffenden in Deutschland. Ihr französisches Pedant SACEM hat 210.800 Mitglieder. Man darf bei der Sorge um den Einfluss von KI in der Musik einerseits und der offensichtlich bereits sehr verbreiteten Nutzung von KI-gestützten Technologien in der Musik aber auch einen zentralen Punkt der GEMA-Studie zu KI nicht vergessen.

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Mehr Informationen

Ein dringlicher Aufruf an die Politik, die Rechte von Urhebern und Urheberinnen stärker zu schützen. Denn bisher ist weder gesetzlich geregelt, wie Songwriter und Produzenten, deren Songs zum Training von KI genutzt wurden, finanziell beteiligt werden. Noch gibt es, bei allen Problemen, die Musikstreaming bei Spotify und Co. für Musiker und Musikerinnen bereits jetzt schon bringt, bisher keine Lösung, wie mit der zu erwartenden Flut an KI-Songs auf den Musikplattformen umgegangen werden soll.

Spotify vs Mubert vs Boomy (Quelle: Goldmedia)
Spotify vs Mubert vs Boomy (Quelle: Goldmedia) · Quelle: Goldmedia / GEMA / Sacem

Zum Vergleich: Wir sind jetzt schon bei mittlerweile 120.000 Songs am Tag, die bei den DSPs (Digital Service Provider wie Spotify, Amazon Music, Apple Music, Tidal oder Deezer) pro Tag veröffentlicht werden. Und bei einem Katalogvolumen von gut 100 Millionen Songs bei jedem DSP. Und allein die Musik-KI Mubert hat seit ihrem Bestehen bereits weitere 100 Millionen Songs generiert, Boomy weitere 18 Millionen. Würden diese 118 Millionen Musiktitel auch alle bei Spotify und Co. veröffentlicht, würde das zu einer noch drastischeren Entwertung von den bestehenden Titeln führen.

Infos zur GEMA, SACEM und der Studie

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