von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Future Retro

Future Retro  ·  Quelle: Future Retro

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Der Hersteller des hochspannenden und wirklich hervorragend klingenden Vectra namens Future Retro hat bekannt gegeben, sich aus dem Synthesizer-Herstellerbereich komplett zurückzuziehen. Jered Flickinger zieht offenbar die Konsequenzen aus der aktuell schweren Lage Synthesizer zu bauen und „einfach allem“ und zieht den Schlussstrich.

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Aufgabe bei Future Retro

Der genaue Wortlaut ist folgender:

Due to the current state of the world and global parts shortages we are forced to close our doors.

Thank you for 25 years of business, and all the relationships we had with our network of dealers and wonderful customers all around the world!

Bekannt waren sicher der XS oder Revolution Synthesizer, der Orb Sequencer, das Touch Keyboard 512, Transient und natürlich der Erstling 777. Gerade die letzte Entwicklung war wirklich interessant und klang sehr gut und hochwertig. Sicher war der Preis nicht ganz klein mit $1500, jedoch musste auch ich mehrfach darüber nachdenken und habe mir jedes der vielen reinen Audio-Demos angehört. Übrigens sind alle Geräte ausgeliefert worden, die vorbestellt waren. Dennoch werden neue Geräte nicht mehr folgen. Schade!

Aktuell gibt es wegen der Liefersituation und der schweren Besorgungslage bei sehr kleinen und mittleren Herstellern weniger Angebote und selbst der Massenhersteller Behringer hat kein einziges der neueren Gerät ausgeliefert. Es trifft also wirklich alle Akteure und Einzelkämpfer gleichermaßen.

Schließlich bemerkte ich in einem noch nicht sehr alten langen Interview des Herstellers eine gewisse Hilflosigkeit bestimmten Dingen gegenüber. Schließlich sind die Instrumente von Jared alle nicht „billig“. Dennoch sind die Instrumente mit viel Liebe zum Detail, vielleicht an dieser speziellen Form einfach schwerer „über Wasser zu halten“. Neben diesem Punkt bemerkt man im gleichen Video ebenso diese Liebe zu den besonderen Synths. Er erklärt jedoch, dass Reparatur und Support eine große Rolle spielen. Gerade für eine kleine Firma. Schwerer wird es, wenn man nicht so analog und so wenig computernah arbeitet, da dort noch Treiber und Editoren dazu kommen können. „Man lernt von seinen Fehlern“. Aber es „gäbe so viel zu entdecken“, sagte er noch vor Kurzem.

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Es ist eher traurig zu sehen, dass ausgerechnet eine Firma wie Future Retro zu denen gehören, die die aktuellen Zeiten nicht überleben. Wir sagen Danke und drücken die Daumen für die Zukunft des Entwicklers und seinen Mitarbeitern.

Information über Future Retro

Video über die Firma

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18 Antworten zu “Future Retro schließt für immer die Tore”

    F. Hein sagt:
    0

    Schade! Wieder ein Kreatives Unternehmen futsch. Tja mit einfältiger, überteuerter Instrumente oder gar völlig sinnlosen Boutique Pedalen läßt sich mehr Kolle machen. Wenige, kreative Musiker, brauchen halt nur wenig Instrumente. Wie beim Auto: PS und komplett überflüßig, gepaart mit mit Gier geht halt doch am besten.

      Moogulator sagt:
      0

      in „Wirklichkeit“ gibt es unfassbar viele Konzepte und Preise und die laufen alle gleichzeitig – der Nachteil daran ist, dass Preise und Firma sehr potenten Firmen gegenüber stehen und daher etwas passiert, was ich hier in den Kommentaren auch öfter lese – nein, ein X für dieses Geld kaufe ich nicht. Ich habe leider auch nicht gekauft – das Finanzamt wollte eine Menge Geld sehen – aber ich find den Vectra sehr gut im Sound. Wir werden hoffentlich nicht zu viele Aufgaben sehen, nicht ausgerechnet von solchen Firmen.

    Fred Feuerstein sagt:
    0

    „Er erklärt jedoch, dass Reparatur und Support eine große Rolle spielen.“
    Dass mit den Benutzern, die Support haben möchten oder ein Gerät repariert, stelle ich mir schon stressig für ein kleines Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern vor.
    Dann besser Overlays verkaufen, da dürfte der Supportaufwand überschaubar sein und die Gewinnmarge besser.

      Moogulator sagt:
      0

      Manchmal erscheinen bestimmte Dinge als einfach – ich würde nicht zu sehr X gegen Y sehen, aber ich finde Hersteller interessanter wie Groove Synthesis oder FR als jemand der Soundpacks anbietet – ohne Frage. Aber ich wünsche den kleinen trotzdem deshalb nicht dass sie verschwinden oder „Geld machen“ – es ist nämlich unfassbar schwer Soundsets anzubieten und damit nennenswert was zu erreichen.

    Andreas Jakob sagt:
    0

    Sehr, sehr schade!
    Ich liebe die Arbeit von Jered, habe 2 XS, ne Revolution, 512, Transient Drum Module und den Vectra, und sie sind alle so innovative einzigartig.
    Nicht zu vergessen der Super Support, bei jeder Frage war er hilfsbereit und sehr professionell…….
    Danke, Jered!

    mike sagt:
    0

    Tja, währen sie so gut gewesen . . . Dann wären wären sie in aller Munde. Vielleicht sollte man den Hype den Konsumenten überlassen und nicht fälschlicher Weise heraufbeschwören, um im Nachhinein festzustellen „es war eventuell doch nicht so geil“
    Mich ärgern Testberichte, Ankündigungen, Angescheckts, die sich irgendwann als „OVERPUMP“ herausstellen.
    Ihr Scheiber, haltet Euch doch bitte an die Fakten in Zukunft und überlasst den Konsumenten das „HYPEN“ Danke!

      mike sagt:
      0

      Sorry Mik, ist nicht persönlich gemeint!
      Schade um Futureretro <3

        Moogulator sagt:
        0

        Hab damit kein Problem – die Kommentare hier sind ja auch für andere Meinungen – ich habe es diesmal etwas emotional geschrieben, da ich den Vector-Synth halt cool fand .. Bin eher nicht so der Typ „hat alles“, ich habe kaum einer der neuen Synths und denke lang genug nach – eine Referenz bin ich daher eher nicht – aber es darf und soll gern Kritik geübt werden – dafür ist das da und das nehme ich nie „persönlich“, denn das ist ja öffentlich und so weiter.. Das mal generell. Ich finde es auch ok ,wenn man zB eine andere Bedienführung wünscht oder andere Tasten, ich zB finde oft Geräte zu groß, bin damit aber eher in der Minderheit – ich mag kleine Polypressure Tasten, ich kann damit hervorragend greifen- schön kaputte Akkorde spielen und springen – wäre für mich gut – aber ich bin halt nicht allein auf der Welt..

      Ted sagt:
      0

      Hier, wie anderswo im Musikjournalismus und einigen anderen Genres, sind die Autoren ebenso Konsumenten.

      Wie arm stünde es um die Pressefreiheit, bliebe den Redakteuren von Essen & Trinken die Nahrungsaufnahme gänzlich verwehrt, da sie gefälligst schreiben und nicht konsumieren und schon gar nicht genießen sollen.

    Green Dino sagt:
    0

    Wirklich schade….

    Anton von der Pfalz sagt:
    0

    Schade für das Unternehmen. Aber auch ohne Corona, Krieg und Chaos gingen die letzten 50 Jahre ständig Firmen unter und für die Liebhaber alter Schätzchen wie ich, sie brauchen garkeinen Support. Es handelt sich ja nicht um Windows PCs, sondern um eigenständig in sich geschlossenes properitäres System. Es funktioniert einfach. Reparaturen für die Geräte aus den 80ties muss man eben selbst durchführen oder beim Spezialisten.

    Ted sagt:
    0

    Zum Vectra habe ich damals schon geschrieben, dass zu den vier Vectorsticks auch eine ordentliche Tastatur gehört. Was nützen tolle Bedienelemente, wenn ich nicht an sie dran komme, weil ich an einen externem Keyboard stehe. Future Retro hatte alles in allem tolle Ideen, diese aber bei vielen Geräten nicht zu Ende gedacht.

    Dennoch sehr schade. Aus Future Retro hätte wirklich etwas werden können.

      Joerg sagt:
      0

      Imho hat er schon einiges zu Ende gedacht – aber eben etwas anders als der Rest. Und das ist auch gut so, denn es gibt eben auch einige Leute, die keine normale Tastatur spielen wollen. Und die auch nicht den x-ten subtraktiven Synth-Klon brauchen. Ich zum Beispiel. Und der Polyglide am Vectra ist z.B. mal ein besonderes Feature, welches man mit einer normalen Tastatur so eben nicht spielen kann. Ich hatte mir von dem Gerät hauptsächlich deepe Prophet VS-artige Töne und Chords mit viel Leben und einen erstklassigen Filter versprochen – beides liefert er ab. Aber eben etwas anders…

      Trotzdem gibt es beim Vectra tatsächlich noch den einen oder anderen unfertigen Mode. Midi in funktioniert z.B. nur auf Channel 1, das ist durchaus verbesserungswürdig. Aber möglicherweise bleibt das jetzt auch so. Bin mal gespannt, ob er noch etwas Support macht oder wirklich gar nichts mehr kommt.

        Anthony Rother sagt:
        0

        Ich hatte vor dem Kauf vom Vectra per E-Mail gefragt ob es eine MIDI CC Implementation geben würde. Jered antwortete mir dass das OS vom Vectra fertig sei und es keine weiteren Updates geben wird.

          Joerg sagt:
          0

          Ich war mit ihm noch in Kontakt diesbezüglich und nach Testing hatte er auf seinem Gerät denselben Bug. Er konnte es sich aber nicht erklären, da mit dem Code wohl alles stimmte, wollte aber weiter investigieren…Ist auch kein großer Beinbruch, man muss das Gerät eben auf Channel 1 betreiben, dann funktioniert alles wunderbar. Mal sehen ob er sich dazu nochmal meldet. Ich glaube aber, eher nicht…

          Ted sagt:
          0

          Das nenne ich mal kundenfreundliche Produktpflege …

          Hast Du ihn dennoch gekauft? Kann man ihn in einem Deiner Videos in Aktion sehen?

            Joerg sagt:
            0

            Yo, habe ich! Leider aufgrund viel Arbeit wenig Zeit gehabt bislang, mich intensiv mit dem Vectra auseinanderzusetzen. Gefühl und Erfahrung bislang: Gut. Ich hatte mir allerdings grundsätzlich die Polyphon (Paraphon) Funktion anders vorgestellt. Ist nicht ganz so wie beim Prophet VS oder anderen Vector Synths… Zum Thema Keyboard: ich spiele gerne (immer) via Grid Controller :-) deshalb war das für mich kein großer Schmerz.

        Ted sagt:
        0

        „es gibt eben auch einige Leute, die keine normale Tastatur spielen wollen“
        Warum? Weil man sich das Keyboardspiel unnötig erschweren will? Wenn man blind spielt – weil man z. B. mit Publikum oder Mitmusikern interagiert, wenn man vom Blatt spielt … – ist man auf richtige Tasten angewiesen. Solche Touchkeys sind eine der Kostenminimierung geschuldete Notlösung.

        „der Polyglide am Vectra ist z.B. mal ein besonderes Feature, welches man mit einer normalen Tastatur so eben nicht spielen kann“
        Doch, kann man. So besonders ist es auch nicht. Ich besitze mindestens zwei Synths mit normalem Keyboard und Polyglide.

        Dass der Vectra manches anders macht, begrüße ich. Vor allem die vier Vector-Sticks finde ich toll. Ich bin beileibe kein Freund von immer wieder aufgewärmten subtraktiven Synths, ganz im Gegenteil bevorzuge ich möglichst viele unterschiedliche Synthesearten. Übersehen sollte man jedoch nicht, dass auch der Vectra subtraktiv arbeitet.

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