Freqport FT-1 freqtube: Echte Röhren als VST für die DAW? Angecheckt!
Echte Wärme und mehr für die DAW
FT-1 freqtube des Hard- und Software-Entwicklers Freqport ist eine Kombination aus solider Hardware und einem Software-Plugin. Kurz gesagt: Audio wird mit einem Effekt-Plugin durch echte analoge Röhren geschickt und das bringt die „Wärme“ in eure digitale DAW. Dazu enthält die Hard- und Software weitere sehr interessante Gimmicks. Genau das musste ich mir natürlich einmal im eigenen Home-Studio anschauen. Hier kommt mein Angecheckt!
Freqport FT-1 freqtube – Das Wichtigste in Kürze
- Vier echte Röhren mit Plugin-Steuerung
- Acht frei belegbare Hardware-Controller-Regler für das Plugin
- Mehrere Plugin-Instanzen verteilen automatisch die vorhandenen vier Röhren
- Zwei Multimode Hardware Filter mit je vier Filtertypen (mit Cutoff (12 oder 24 dB/Okt) und Resonanz) pro Plugin-Instanz
- Hardware-Display
Freqport FT-1 freqtube ist keine Emulation!
Röhrensimulationen im Plugin-Format gibt es schon seit einer Ewigkeit. Und das in einer unvorstellbar großen Vielzahl und Variationen. Aber wie viele von uns wissen oder vermuten, kommt eine Software (noch) nicht an den Klang einer echten Hardware heran. Das dachte sich auch der Hersteller Freqport und veröffentlichte vor einiger Zeit mit FT-1 freqtube eine Fusion von Hardware-Röhren mit Software-Plugin. Und das in einem kleinen und recht schicken Case, in dem man natürlich die integrierten vier Röhren leuchten sieht.
Für unser Angecheckt-Format habe ich das Plugin und die Hardware FT-1 freqtube in meinem Studio ausprobieren und testen dürfen (danke an Freqport).
Unboxing und Installation
Das Unboxing ist eher unspektakulär, bis auf das Aussehen der wirklich kleinen, aber schicken schwarze Kiste, in der sich vier Röhren verstecken. Darüber hinaus befinden sich acht Drehregler und ein kleines Farbdisplay auf der Oberseite und zwei große Gummiplatten auf der Unterseite, die für einen sicheren und rutschfesten Stand sorgen. Hinten findet ihr die Anschlüsse zum Verbinden der Hardware mit eurem Computer sowie dem mitgelieferten Netzteil zur Stromversorgung. Eine Stromversorgung via USB ist natürlich nicht möglich, da in der Kiste vier Röhren mit Strom versorgt werden müssen.
Nun verbinde ich FT-1 freqtube per USB mit meinem Mac (entweder USB-C auf USB-C oder über einen Hub von USB-C auf USB-A) und mit dem Strom. Der Einschalter befindet sich ebenso auf der Rückseite.
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Die Installation der Software lief auf meinem Mac Studio absolut reibungslos und selbsterklärend einfach. Nach dieser Prozedur müsst ihr eure DAW starten, um das neue Plugin scannen zu lassen. Und nun teste ich, wie sich das neue FT-1 freqtube Plugin mit Hardware-Anbindung im Studio schlägt!
First Look: FT-1 freqtube und Ableton Live
Das Hauptaugenmerk der Hardware FT-1 freqtube liegt auf den beiden Röhrenpaaren (2x E83CC/12AX7 High Gain Top Quality Tubes und 2x 12AT7 Mid Gain Preamplifier Tubes). Das absolut Coole an dem Konzept ist, dass ihr jede einzelne Röhre separat oder im Paar einsetzen könnt. Das heißt vier Mono-Instanzen, eine Stereo-Instanz und zwei mono oder eben zwei mal stereo. Und das mit jeweils einer eigenen Plugin-Instanz auf unterschiedlichen Spuren eures DAW-Projekts und mit verschiedenen Einstellungen. Stark! Nach dem Starten meiner DAW Ableton Live 11 kann ich das Plugin auf einen x-beliebige Spur ziehen.
Die Plugin-Oberfläche von FT-1 freqtube ist ebenso übersichtlich aufgebaut, sodass ein Bedienen selbsterklärend ist. Oben seht ihr den Preset-Browser, gefolgt von den Namen eurer Spur, darunter könnt ihr mittig mit dem Drive-Regler die Lautstärke regeln, mit der ihr das Audiosignal durch die ausgewählte(n) Röhre(n) schicken wollt. Links daneben lässt sich das „Primary Filter“ grafisch einstellen, rechts außen das parallel geschaltete zweite Filter. Gut sichtbar in der Mitte des GUI leuchten die ausgewählten Röhren, von denen je zwei Paare verschieden „arbeitender“ Tubes zur Verfügung stehen. Je nachdem, ob ihr das Plugin in Mono oder Stereo ausführt, könnt ihr entweder eine der vier Röhren (mono) oder zwei gleiche Röhren als Stereopaar auswählen.
Die nächste Sektion unter den grafischen Tubes befasst sich mit den „Harmonics“, also Obertönen. Hiermit könnt ihr nämlich den Klangcharakter der Röhren nochmals nach Belieben verändern. Die Saturation lässt sich von „even“ nach „odd“ verschieben. Sehr schön ist die grafische Anzeige, sodass ihr sehen könnt, was der Regler bewirkt. Darunter könnt ihr den Dry/Wet-Mixanteil und die Ausgangslautstärke bestimmen sowie den Effekt-Bypass und eine Phaseninvertierung schalten. Neben dem Mixregler seht ihr die Hardware-Reglerbelegung, die ihr ebenso über dieses Feld per Klick festlegen könnt.
Bedienung und kreative Möglichkeiten
Natürlich ist die Bedienung aller Funktionen des FT-1 freqtube Plugins kinderleicht. Und das mit der Maus und dem Plugin, aber auch über die acht frei belegbaren Regler der Hardware. Die mitgelieferten Presets zeigen beeindruckend, was diese „kleine“ schwarze und gelbleuchtende Kiste anrichten kann. Mix-, Mastering, aber auch Sounddesign ist möglich. Und das mit dem beliebten wärmenden Röhren-Sound. Was will man mehr?
Und ich muss sagen, dass die Ergebnisse in meinen Tests wirklich hochwertig und überraschend gut waren. Der Klang einzelner Spuren und Busse wurde brillanter oder bekam durch die Saturation mehr Aufmerksamkeit und Durchsetzungsvermögen. Hier könnt ihr euch sogar aussuchen, welche Röhrenart am besten zur Audio- oder Instrumentenspur passt. Ein weiteres Highlight sind die sehr gut klingenden Filter. Filterfahrten und Filtersweeps sind sehr einfach aufzunehmen oder als Automation einzuzeichnen. Und das Beste: Ihr benötigt keine weiteren Ein- und Ausgänge an eurem Audiointerface. Denn alle Audiospuren werden über USB vom Computer zu FT-1 freqtube und bearbeitet zurück geschickt. Perfekt!
Fazit
FT-1 freqtube von Freqport ist für mich eine absolute Überraschung. Das Aussehen, die Haptik, das Konzept und vor allem das Klangergebnis überzeugen definitiv. Sehr interessant sind die vielen Möglichkeiten, die man aus einer eigentlich eher einfach aufgebauten Hardware herausholen kann. Natürlich scheint der Preis von knappen 1.000,- Euro auf den ersten Blick recht hoch zu sein, aber man muss immer bedenken, dass vier Röhren in einer kleinen Hardware perfekt versorgt werden müssen, dazu kommt die Plugin-Entwicklung, das perfekte und reibungslose Streaming der Audiosignale und die Controller-Einheit. Denn das kostet einiges.
Schade, aber verständlich ist, dass ihr die Hardware FT-1 freqtube nicht über den USB-Port mit Strom versorgen könnt. Das bedeutet aber auch, dass die kleine Kiste im mobilen Einsatz immer eine freie Steckdose benötigt. Aber dafür erhaltet ihr echte Röhren für eure DAW! Und diese zaubern euch einen wärmeren und brillanteren Sound.
Preise und Spezifikationen zu Freqport FT-1 freqtube
Freqport FT-1 freqtube bekommt ihr hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 999,- Euro. Das FT-1 freqtube Plugin läuft auf macOS 10.14 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows 10 oder höher standalone, als VST3, AAX und AU in 64 Bit. Ein ausführliches Benutzerhandbuch steht ebenfalls als Download auf der Website des Herstellers zur Verfügung. Einige Presets liegen dem Paket bei.
Die FT-1 freqtube Hardware ist ca. 810 g leicht und kommt auf eine Größe von 205 x 130 x 50 mm (B x H x T). FT-1 freqtube besitzt einen An-/Ausschalter und acht Drehregler. Als Zubehör liegt dabei ein USB-C auf USB-A Kabel, ein externes Netzteil (24 W) und eine Visitenkarte mit QR-Code, der auf die Website des Herstellers verlinkt. Auf der Oberfläche enthält das Kistchen, neben den Drehreglern ein farbiges Display zur Anzeige aller Daten, Funktionen und weiteren Parametern. Anschlussseitig stehen euch hinten an der Hardware ein USB-C-Anschluss (Datentransfer) und der Anschluss für das Netzteil zur Verfügung.
Mehr Infos zu Freqport und der Hardware-Röhre mit Software-Plugin
- Produkt bei Thomann.de (Affiliate)
- Produktseite von FT-1 freqtube bei Freqport
- Mehr vom Freqport
Pro und Kontra Freqport FT-1 freqtube
Pro
- vier echte Röhren mit Plugin-Steuerung
- acht frei belegbare Hardware-Controller-Regler (Dry/Wet, Volume, Drive und Obertöne) für das Plugin
- mehrere Plugin-Instanzen (vier mono, ein stereo & zwei mono oder zwei stereo)
- zwei Filter mit je vier Filtertypen (mit Cutoff (12 oder 24 dB/Okt) und Resonance) pro Plugin-Instanz
- einfache Bedienung – kreative Möglichkeiten
- wenig CPU-Verbrauch
- einfache Installation
Kontra
- läuft nur mit eigener Stromversorgung – kein USB-Bus-Power
Videos zu dem neuen Plugin von Freqport
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