Fender goes Digital
Fenders neuer CEO Andy Mooney hat angemerkt, dass „nur 10% der Gitarren-Erstkäufer nach einem Jahr noch Spaß an ihrem Instrument haben, die restlichen hängen das Hobby an den Nagel“. „Wenn man nur weitere 10% dazu bringt, weiter zu machen, kann man dem Markt verdoppeln“. Doch was heißt das für den Nutzer?
Mooney hat dazu mit anderen die „Fender Digital Division“ ins Leben gerufen. Eine neue Abteilung, die sich vorerst ausschließlich um das Erstellen eines besonderen Online-Angebotes kümmern wird. Dabei sind Übungsprogramme, Tabs, Backing Tracks, Workshops, Interviews und sogar Amp-Simulationen. Davon vermisse ich den Großteil aktuell nicht wirklich, auch wenn manchmal die Qualität etwas besser sein könnte. Aber Online-Amp-Simulationen? Das finde ich mal klasse. Zumal Fender als Verstärkerhersteller (hoffentlich) einiges daran setzen wird, dass es zumindest annähernd wie der echte Amp klingen wird.
Das gesamte Angebot soll in erster Linie kostenlos sein, allerdings wird es auch einen „Premium Bereich“ geben, in dem man noch mehr Angebote findet. Keiner wird dazu gezwungen, aber Fender will die Qualitäts-Messlatte so hoch legen, dass die Nutzer freiwillig dafür zahlen werden. Beachtliche Ansage – von meiner Seite bleibt, mit einem zwinkernden Auge viel Glück zu wünschen. Der Großteil im Internet ist imho noch nicht bereit, für Inhalte mit echtem Geld zu zahlen – lieber unterbewusst mit persönlichen Daten. Oder man schaut sich Werbung an.
Vermutlich wird das Angebot (vorerst?) nur für den US-amerikanischen Markt entwickelt werden. Wir deutsche Musiker wissen ja, dass Tabs und Backing Tracks nicht immer mit dem Gesetz vereinbar sind und dementsprechend für unser Land geblockt werden. Weil: Ein Tabulator im Netz ist ja auch schon eine pöhse Raubkopie …
Mal sehen, was Fender da in der nächsten Zeit vorstellen wird und wie es bei den Musikern ankommt.