Neue Fender American Standard, Classic Player und Blacktop E-Gitarren endlich in den Regalen
American Standard Stratocaster & American Standard Telecaster
Hier gibt es leider kaum Neuigkeiten, abgesehen von neuen, imitierten Modellen in anderen Farben. Die Strat kommt in vier neuen Farben: Dakota Red, Sonic Bue gloss – beide mit Griffbrettbinding Vintage White mit Tortoiseshell Pickguard und Rosewood Griffbrett und Mystic Aztec Gold mit Pergament-Look Pickguard und Ahorn Griffbrett. Allerdings sieht es auf den Bildern überhaupt nicht nach Pergament aus, sondern ganz normalem, dreilagigem Plastik. Vielleicht habe ich auch nur einen Knick in der Optik. ;)
Bei der Tele und bei ausgewählte Strat Modellen gibt es übrigens noch Fender’s innovatives „Channel-Bound compound-Radius“ Griffbrett. „Compound Radius“ bezeichnet einen zum Sattel konisch verlaufenden Hals, sowohl der Haus wird zum Kopf hin dünner und die Saiten stehen näher zusammen. Wer mathematische Hintergründe erfahren möchte, der sollte sich hier belesen.
„Channel Bound“ ist eine echte Neuentwicklung von Fender. Dabei wird das Griffbett in eine vorgefräste Aussparung am Hals eingesetzt und nicht mehr, wie davor, im Nachhinein ein Binding drumgelegt. Ich empfehle als bebilderte Hintergrundlektüre diese Fender-Unterseite.
Preislich liegen die Fender LTD AM Std Strat VB RW DK und die Fender LTD AM Std Tele VB RW SBL auf dem gleichen, mittlerem Niveau bei knapp 1400€. Dafür gibt es neben der neuen Technik Custom Shop Pickups und einen Koffer. Eigentlich ein gutes Angebot.
Classic Player Baja Telecaster
Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis die Classic Player Baja Telecaster Serie ein Modell in Sunburst bekommt. Ich finde es immer schade, wenn eine schöne Sunburst Gitarre mit einem komplett weißen Pickguard verschandelt wird. Da gehört zumindest ein Vintage White drauf, wie auch der Fender Classic Player Baja 60 Tele FS. Die ebenfalls neue Fender Classic Player Baja 60 Tele in Candy Apple Red.
Sonst findet man keine echten Überraschungen bei dem Modell. Für 750-785€ bekommt man eine scheinbar solide Telecaster mit Fender American Vintage Telecaster Single Coil 58 und 52, klassischem C-Halsprofil und einem Gigbag.
Das Modell existiert übrigens auch in der Custom Shop Serie (Master Builder: Chris Fleming) im hohen vierstelligen Preisbereich. Also eine preiswerte Alternative. ;)
Classic Player Stratocaster HH
Wieder mal ein Modell mit Wide-Range-Humbucker (WR-HB) Imitaten. Ich versteh den Hype um die Nachbauten nicht. Keine schlechten Pickups, ich mag sie sehr, aber klanglich fehlt da einfach zu viel, um sie wirklich als Wide-Range-HB zu verkaufen. Zumal die auch nicht so groß wie die damalige Serie ist, sondern einfach nur den Split-Coil in eine normale HB-Größe verfrachtet.
Dafür gibt es eine moderne Strat mit matching Headstock und einem an den 70ern orientiertes „Dark Mercedes Blue (gloss)“ Finish. Als Schmankerl gibt es noch die Möglichkeit, die WR-HB zum Singel Coil zu splitten, um der Gitarre eher klassische Stratklänge zu entlocken. Ich bin kein Fan von „un-echten“ Single-Coils, aber es geht in die richtige Richtung. ;)
Mit dem Halsbinding, den Vintagetunern und dem Vintage Sattel schon ein Hingucker. Schade, dass ein „two-point synchronized tremolo bridge with modern plate and vintage-style saddles“ verbaut wurde. Die habe ich nicht gerade als stimmstabil in der Erinnerung. Preislich ist nochts bekannt, sollte aber in der Classic Player Serie nicht über die 900€ hinausgehen. Wie bei den anderen Modellen ist mit Sicherheit ein Gig-Bag dabei.
Das Modell wurde speziell für die Classic Player Serie vom Custom Shop Designer Yuriy Shishkov entworfen. Das ist relativ untypisch für Fender, die nicht parallel auch da anzubieten. Aber umso schöner, wenn eine erschwingliche Gitarre aus den Meister-Federn entspringt. Leider ist hier noch kein Preis bekannt. Den reiche ich asap nach.
Classic Player Triple Telecaster
Ich warte ja immer noch auf eine Telecaster, die eine Abschrägung für den rechten Arm hat. Wenn man sich auf der Bühne all zu sehr mitreißen lässt, reibt man sich sonst schnell Blasen. Leider ist es bei der Triple Tele wieder nicht der Fall, auch wenn sie von Master Builder Todd Krause ist, der schon öfter etwas unkonventionell designt hatte. Schade.
Dafür gibt es einen schwarzen Body mit Ahorn Hals und schwarzen Dot-Inlays. Ganz netter Kontrast und irgendwie doch passend. Eigentlich bin ich für sowas nur schwer zu gewinnen. Die eigentliche Besonderheit ist aber die Tonabnehmerbestückung: 3 schräge Custom Shop NoCaster Single Coils. Passend dazu ein 5-Weg-Pickup-Wahlschalter.
Trotz der Custom Shop Pickups kostet die Fender Classic Player TripleTele BK nur 751€. Beim nächsten Musikladenbesuch wird die auf jeden Fall mal angespielt.
Blacktop Jazzmaster
Hier ist wieder ein Modell, bei dem sich meine Haare als klassischer Jazzmaster-Spieler kräuseln. Eine schwarze Jazzmaster: klar, warum auch nicht? Aber dieser Racing Stripe, schwarzes Pickguard und Humbucker ohne Kappe? Dazu der fehlende Rhythm Circuit? Und bei der Farbe keinen matching Headstock? Blasphemie, aber nicht unüblich für die Blacktop Modelle.
Dafür hat Fender endlich kapiert, dass alle die normale Jazzmaster Bridge als Erstes austauschen und hat gleich eine eingebaut, in der die Saite erst gar keine Chance haben, in eine nebenliegende Rille zu rutschen: Es gibt nur eine. Beim Tremolo frage ich mich, warum das nicht wie bei den alten Japan und USA Modellen mit einem Schalter blockierbar ist. Dafür gibt es die etwas modernere Version mit der Schraube, macht es für den schnellen Einsatz auf der Bühne eher untauglich.
Aber Geschmäcker und Vorlieben sind verschieden. Wäre ja langweilig, wenn alle mit meiner perfekten Jazzmaster rumlaufen würden. ;) Die Fender Blacktop Jazzmaster Stripe ist Made in Mexico, und kostet mit 594€ nicht wirklich viel. Wem die Optik gefällt, sollte die sich mal anschauen. Beim Kauf noch an ein Gigbag denken, das ist nicht dabei.