Fender American Performer Serie 2019 – zu viel Auswahl?
Als ich die Pressemeldung las, war mein Herz kurz zum Stillstand genötigt. Performer? Das sind doch diese eher futuristischen Modelle von „anno dazumal“, die keiner so richtig gern mochte, aber die trotzdem sehr cool aussehen. Und dann gleich die gesamte Palette? Pustekuchen. Es ist ganz grob gesagt nur eine Umbenennung der American Special Serie in American Performer. Und es gibt eine ziemliche Latte an Modellen für 2019. Neue Hardware und Farbe inklusive.
Fender American Performer Serie
Die 2019er Modelle sind Derivate von den klassischen Designs des Urvaters Leo Fender. Eine neue Stratocaster mit HSS- und SSS-Bestückung kommt dazu, ein paar Telecaster (davon eine mit Humbucker am Hals), aber auch weniger populäre Modelle wie Mustang, Jazzmaster sind dabei. Für Bassisten gibt es Standardkost mit Precision, Jazz Bass und den eher ungewöhnlichen Mustang Bass.
Neue Hardware
Fender bestückt die American Performer Modelle mit den neuen Yosemite Alnico Singlecoils und (pat. pending) Double Tab Humbuckern. Die sollen sich ohne Lautstärkeverlust splitten lassen. Klingt vielversprechend.
Mit dabei ist auch der Greasebucket Tone Schaltkreis, der wie gewohnt Treble reduziert, aber Gain und „clarity“ beibehält. Fenders Antwort auf Treble Bleed, die schon bei der Highway One Serie zum Einsatz kam – nicht bei allen Fans beliebt. Die Modelle mit Humbucker bekommen dazu auch Push-Pull-Potis.
Die Tuner sind auch neu: ClassicGear vintage-modern mit 18:1 Übersetzung. Angenehm. Ob Fender dabei aufs Gewicht achtet oder der Kopflastigkeit wie leider zu oft freien Lauf lässt, ist nicht klar. Da es nicht betont wird, gehe ich nicht davon aus.
Neue Farben für 2019
Für das kommende Jahr hat Fender sich eine Reihe neuer Lackierungen ausgedacht. Wobei manche Altbekannte sind. Arctic White, Aubergine, Honeyburst, Penny, Satin Surf Green, Satin Sonic Blue und Satin Lake Placid Blue.
Moderne Klassiker
Da passiert viel. Und auch Sachen, die mir persönlich nicht behagen. Etwa der Jazzmaster ihr klassisches Tremolo zu berauben und durch ein Strat-ähnliches Synced Modell zu ersetzen. Das geht doch nicht. Oder doch? Modelle mit klassischem Tremolo gibt es ja trotzdem weiter in anderen Serien. Hier wird sich zeigen, wie es angenommen wird. Dafür gibt es ja die Tele mit Hummie am Hals. Und das Tremolosystem der Mustang ist auch überarbeitet.
Schön, dass Fender neue Sachen ausprobiert und nicht nur alte Kamellen in anderen Farben neu aufwärmt. USA-Modelle sind auch von der Verarbeitung in der Regel über jeden Zweifel erhaben. Und Aubergine ist auch eine schöne Farbe. Aber dieses Tremolo an der Jazzmaster…näh.
Insgesamt sind aber 30 neue Modelle etwas über das Ziel hinaus. Also 9 Gitarren und Bässe in verschiedenen Farben. Ob das mal nicht ein Fehler ist? Das war für mich auch das Problem bei Gibson.
Preislich liegen die Modelle zwischen 1149 und 1319 Euro. Machbar, vor allem für USA Modelle.
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„Insgesamt sind aber 30 neue Modelle etwas über das Ziel hinaus. Also 9 Gitarren und Bässe in verschiedenen Farben. Ob das mal nicht ein Fehler ist? Das war für mich auch das Problem bei Gibson.“ (Claudius)
Meinst Du? Ich bin auf der Suche nach einer neuen SSS Strat. Da habe ich dann 4 Farben zur Auswahl. Es soll Rosewood sein … dann habe ich nur noch 2 Farben zur Auswahl. Arctic White und Honey Burst.
Warum gibt es denn nicht die HSS Aubergine Rosewood Strat als SSS Variante?
Off-Topic zu Deinem Nextone Amp Bericht:
Die Nextone Amps sind jetzt als „blindfold“ bei Andertons auf Youtube. Verglichen werden der Fender Hot Rod Deluxe, Vox AC30S1, Fender Princeton Reverb und Marshall DSL40.
Den Blindtest habe ich wirklich befolgt und muss leider feststellen, dass mir der original Amp immer besser gefallen hat. Clean und vor allem im Zerr-Kanal!