Faszination Röhrenamp: Warum wir nicht vom Analogen lassen können
Unvergleichlicher Sound: Röhrenverstärker für Gitarre und Bass
In einer Welt von KI und Computerchips hat uns Gitarristen eine Technik des 20. Jahrhunderts noch immer fest im Griff. Wir verraten, was den Röhrenamp so besonders macht und warum wir auch 2023 nicht von der Faszination Röhrenamp lassen können.
Warum ein Röhrenamp?
Sie sind schwer, groß und wahnsinnig laut – Röhrenverstärker könnten kaum schlechter in unsere Zeit passen. Dennoch üben die Amps eine ungebrochene Faszination auf uns Gitarristen aus. Grund genug, einmal genauer hinzuschauen und zu fragen, woher eigentlich unsere Begeisterung für die Röhre kommt. Denn gehen wir ins (technische) Detail, gibt es auch abseits des häufig bemühten „warmen und natürlichen Sounds“ sehr gute Gründe dafür, auch 2023 noch auf analog zu vertrauen.
(Strom + Röhren) = (Wärme + Sound)?
Bevor wir mit unserem hemmungslosen Lobgesang auf den Röhrenamp weitermachen, hier ein kurzer Ausflug in die Grundlagen der Verstärkertechnik. Und nein, keine Sorge, du brauchst keinen Abschluss in Elektrotechnik – wir halten diesen Part bewusst knapp:
Ein klassischer Röhrenamp besteht, grob gesprochen, aus zwei Stationen. In der Vorstufe wird das sehr schwache Quellsignal des Instruments aufgenommen und der niedrige Pegel durch die verbauten Elektronenröhren auf „Arbeitshöhe“ angehoben. Dies geschieht durch eine Spannungsveränderung im Inneren der Röhre, in der ein Vakuum herrscht. Angeregte Elektronen wandern vom negativ geladenen Teil der Röhre (Kathode) zum positiv geladenen Teil (Anode) durch das Vakuum und sorgen so unterwegs für einen Anstieg der Ausgangsleistung. Hat das Signal die Vorstufe durchlaufen, gelangt es durch weitere Etappen innerhalb des Amps in die Endstufe. Hier geschieht prinzipiell noch einmal dasselbe, wie in der Vorstufe des Röhrenamp. Das Signal wird nun derart verstärkt, dass sich aus einem elektronischen Signal eine mechanische Bewegung generieren lässt – die Schwingung der Lautsprechermembran. Und schon ist er da, der herrlich-fette Röhrensound, der für die Faszination Röhrenamp verantwortlich ist.
Faszination Röhrenamp: Technische Vor- und Nachteile
Die Arbeitsweise eines Röhrenverstärkers ist zwar einfach zu skizzieren, leider ist sie auch mindestens ebenso ineffizient: Durch die Arbeit der Röhren entsteht aus einem großen Teil der aufgewendeten Energie kein Sound, sondern nur Wärme – das ist zwar gut gegen kalte Proberäume, klanglich bringt’s aber leider nichts. Außerdem benötigen die ganzen Röhren Platz und die analoge Technik bringt einiges an Gewicht mit. Besonders auf Tour machen sich die Amps daher nicht zwingend beliebt. Und zu guter Letzt sind die hauchdünnen Glasröhren auch noch recht anfällig für Beschädigungen aller Art …
Röhrenverstärker haben auch technisch ihre guten Seiten
Rein technisch bietet ein klassischer Röhrenverstärker gegenüber seinen modernen Verwandten jedoch auch einige Vorteile: Während bei digitalen Bauteilen der Tod eines einzelnen Parts meist mit dem Ableben des gesamten Amps verbunden ist, lassen sich Defekte und Störgeräusche beim Röhrenamp sehr viel einfacher und oft auch schon vom Laien beheben. Und auch der Röhrenwechsel selbst kann ein Vorteil sein, der den Röhrenamp einzigartig macht: Durch das Austauschen von Vor- und Endstufenröhren lässt sich der Sound eines Verstärkers mitunter radikal verändern. So gibt es heißere und zahmere Vor- und Endstufenkombinationen und so manch ein Gitarrist soll seinen alten Amp nach einer Verjüngungskur kaum noch wiedererkannt haben.
Worauf es bei der Röhre wirklich ankommt: Klang!
Technik hin oder her – was den Röhrenverstärker schon immer unantastbar gemacht hat, ist ein unverwechselbarer, charakteristischer Sound. Doch woher kommt diese Urgewalt im Ton, der Jimi, Stevie und Co. in den Musik-Olymp gehoben hat? „Die analoge Technik!“, rufen die einen. „Das Vintage-Feeling!“, schreien da die anderen. Und wer hat nun Recht?
Von harmonischer Verzerrung und Klirrfaktoren
Ein großer Teil des oft beschriebenen Röhrensounds macht die Verzerrung der Elektronenröhren aus. Dabei meinen wir allerdings nicht den saftigen Overdrive, den eine aufgerissene Endstufe produziert. Im Laufe des Verstärkungsprozesses entstehen vielmehr feine „Unreinheiten“ im Klang des Verstärkers – der sogenannte Klirrfaktor des Amps gibt Auskunft über die Stärke dieser Unreinheiten.
Tatsächlich fällt der Klirrfaktor beim Röhrenverstärker höher als bei Verstärkern anderen Bauarten aus. Anders als bei Transistoren verzerren Röhren jedoch harmonisch: Die entstehenden Obertöne stehen in einem harmonischen Verhältnis zum Eingang, befinden sich also gewissermaßen im gleichen Frequenzgang wie das ursprüngliche Signal.
Das so entstehende Signal wird im menschlichen Gehör als natürlicher wahrgenommen und entwickelt beim Hörer den Eindruck eines „warmen“ Klangbildes. Welcher Amp das am besten umsetzt, darüber streiten sich die Gelehrten. Wir haben es einmal anhand der Amps der Hersteller Vox, Fender und Marshall getestet: Marshall vs. Fender vs. Vox – welcher Verstärker klingt am besten?
Overdrive
Ins Extreme übertragen führt diese harmonische Verzerrung auch zum wohl bekanntesten und beliebtesten Sound des Gitarrenamps: Overdrive bezeichnet die gezielte Überlastung von Endstufenröhren, die in ihre Leistungsgrenzen getrieben werden. Die übersteuernden Röhren brechen den Sound harmonisch auf und schenken uns die Klänge, die gerade in der Geschichte der modernen Gitarrenmusik elementar sind. „Voodoo Child“, „Won’t Get Fooled Again“ oder so ziemlich jeder Song von Angus und Malcolm lassen grüßen.
Je nach Geschmack finden sich zahlreiche Kombos oder Röhren-Topteile – etwa der Fender Blues Junior Tweed oder der Marshall JVM 410H.
Doch neben der harmonischen Verzerrung, die tatsächlich in Messungen nachgewiesen werden kann, hat auch die sogenannte Psycho-Akustik einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung eines Verstärkers.
Ein warmes Gefühl – die subjektive Wahrnehmung von Röhrenamps
Nun haben wir die analoge Technik für einen großen Teil unserer Faszination für die alten (und neuen) Röhrenamps identifiziert. Doch was ist nun mit dem „Feeling“, das uns in so vielen Produktbeschreibungen und Reviews entgegengeschrieben wird?
Um diesen Bereich fassbar zu machen, hilft ein Blick auf uns selbst im Jahr 2023: Musik und Medien sind dank digitaler Formate und schneller, günstiger Speichermedien zu alltäglichen Begleitern geworden. Die Transformation von Musik vom aktiven Medium zu einem passiven Konsumgut verändert die Art, in der wir Musik wahrnehmen – mit nur einem Klick auf das kleine grüne Icon auf unserem Smartphone öffnen sich alle denkbaren Songs, passend zur Laune sortiert.
Analoge Technik als Gegenentwurf
Analoge Technik wie Röhrenverstärker, aber auch Plattenspieler und Co. treten hier als Störbilder auf: Handgemacht und irgendwie unvollkommen zwingen sie uns, aktiv zu werden. Wir müssen tatsächlich Hand anlegen, um unseren Sound zu bekommen. Beim Röhrenverstärker heißt das, den Amp vorglühen zu lassen, Verzerrung und Reverb mit ganz bewussten Einstellungen anzuwählen. Natürlich alternde Bauteile müssen in die Gleichung mit einbezogen werden, der ganze Prozess des Musizierens hat etwas Lebendiges, fast Unberechenbares an sich.
Vielleicht ist es genau diese Unberechenbarkeit, diese kleinen Imperfektionen, die die Faszination Röhrenverstärker. Sie stehen für aktives Hören ebenso wie dafür, sich ganz bewusst Zeit und Raum für die Musik zu nehmen, statt sie in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit gewohnheitsmäßig zu konsumieren.
Digital vs. Analog – ein Glaubenskrieg
Ja, zugegeben – wir spüren sie, die Faszination Röhrenamp. Doch es gehört auch zur Wahrheit, dass es nicht immer angebracht ist, gegen modernes Equipment zu wettern. Die Zeiten rein analoger Aufnahmen und Produktionen sind auch bei uns lange vorbei – zum Glück! Den unter Musikern allgemein und Gitarristen im Speziellen immer wieder ausgefochtenen Glaubenskrieg digital vs. analog möchten wir an dieser Stelle ganz entschieden nicht weiter anfachen – im Gegenteil.
Digitale Hilfsmittel sind unerlässlich
Ohne eine professionelle digitale Bearbeitung unserer geliebten Analogsignale, ohne schnelle und leistungsstarke Chips und ohne moderne Software wären wir verloren. Nicht nur das Hören, sondern vor allem auch das Schaffen von Musik wären ohne den Einsatz moderner (Computer-) Technik nicht das erfüllende Erlebnis, das wir alle lieben und schätzen. Jeder, der einmal eine 16-Spur Bandmaschine bedient hat, weiß, was an dieser Stelle gemeint ist. Schnell und einfach geht anders.
Besonders unter eingefleischten Fans des Röhrenverstärkers hat sich leider seit Jahren eine Haltung verfestigt, nach der alles Transistor-Gemachte minderwertig sei. Dem ist nicht so, ganz im Gegensatz: Die technischen Fortschritte in der Verstärkertechnologie sind gigantisch. Daher ist es schon lange eher Frage des Geschmacks denn der Qualität, welche Technologie man bevorzugt.
Fazit
Röhrenverstärker haben auch viele Jahrzehnte nach ihrem Debut nichts an Faszination und Charme verloren. Die einfache analoge Technik der Amps begeistert uns Gitarristen auf vielen Ebenen. Sowohl klanglich, aber auch emotional bringen uns die analogen Teile der Musik der guten, alten Zeit näher. Dabei haben digitale Entwicklungen uns das Musizieren erleichtert und für eine ganze Generation von Musikern geöffnet. Den Konflikt zwischen analog und digital halten wir dabei für überzogen.
Lust auf Röhrensound bekommen?
Zum Glück sind wir nicht allein mit unserer Liebe zum Röhrenverstärker. Der Markt ist groß und kann teilweise unübersichtlich werden. Für einen guten Überblick empfehlen wir dir unseren Kaufberater, in dem du einige Top-Teile (Achtung: Wortspiel) von Marshall, Fender und Co. findest.
Deine Meinung zur Faszination Röhrenverstärker
Wie stehst du zur Faszination Röhrenamp? Genießt du die analoge Einfachheit oder brauchst du digitale Einflüsse für deinen Sound? Welche Amps haben dein Ohr geprägt und was ist der Amp deiner Träume? Schreib uns in die Kommentare, wie du zum Thema Röhre stehst!
Video zum Thema Analog vs. Digital
Auch Rick Beato hat sich diesem Thema angenommen – schaut rein, was der YouTuber zu sagen hat:
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20 Antworten zu “Faszination Röhrenamp: Warum wir nicht vom Analogen lassen können”
Danke für den schönen Artikel. (Fast) ein Leben lang versuch ich anderen zu erklären, wie und warum ein Röhrenamp „besonders“ klingt (klingen kann). Das ist elektrotechnisch vollständig erklärbar, aber leider kompliziert und ohne entsprechende physikalische Kenntnisse nicht wirklich zu verstehen. Klar hast Du das hier sehr verkürzt und vereinfacht (Endstufendämpfung, Ausgangstrafo, LS Impedanzen, …), aber es ist nichts falsch und trifft den Kern schon einigermaßen. Wohltuend bei dem Geschwurbel, das sonst so durchs Netz geistert.
Danke für deinen Kommentar, Klaus! Gerade die technischen Feinheiten haben leider oft auch den Effekt, vom Thema abzuschrecken. Ich denke aber auch, dass die klanglichen Besonderheiten zumindest gehört werden können – mit ein bisschen Übung zumindest ;-) Ob es dann gefällt ist ja höchst subjektiv…
Sehr schöner Artikel! Lange Zeit habe ich diesen GLaubenskrieg auch mitgemacht. Gerade als Jugendlicher mit großen Blues- und Rock-Idealen war für mich klar: Es muss immer ein Röhrenverstärker sein! Nichts anderes kam in Frage. Heute sehe ich das alles entspannter. Ich habe immer noch einen Fender Röhren-Amp, aber tatasächliche habe ich den seit 3 Jahren nicht mehr angemacht. Ich bringe es aber auch nicht übers Herz, ihn zu verkaufen. Mittlerweile spiele ich nur noch Modeling (Strymon Iridium zusammen mit verschiedenen Effekpedalen). Ich bin nicht von einen auf den anderen Tag umgestiegen, sondern es war eher ein schleichender Prozess, bis ich irgendwann gemerkt habe, dass ich den Fender gar nicht mehr raus hole. Ist der Modeler jetzt besser als der Röhrenamp? Nein, aber er passt einfach besser zu dem, was ich mache und bringt mir in den Kontexten, in denen ich Musik mache, jede Menge Vorteile. Meinen Iridium nutze ich zu 99% genauso wie ich meinen Fender genutzt habe. Recht clean eingestellt und alles andere mache ich mit Pedalen. Für mich funktioniert das super. Der Röhrenamp ist für mich jetzt eher ein kleiner Luxus. Kann man sich gönnen, aber so richtig brauchen, tue ich ihn eigentlich nicht. Er bleibt trotzdem… wegen Analog und Röhre und so ;-)
Hi Stefan, danke für deinen Kommentar. Ist doch immer wieder spannend, wie sich die Geschmäcker (und manchmal auch praktische Bedürfnisse) im Laufe der Zeit ändern. Gerade, wenn es schnell und unkompliziert sein soll, ist der Iridium ein geniales Tool…klanglich ist’s auf jeden Fall beachtlich, was da aus so einer kleinen Kiste alles rauskommt!
Ich bin nach vier Jahren Digital wieder zur Röhre zurückgekehrt, klingt vielleicht überzogen ist aber so – mein Feeling beim Spielen und der Sound stimmen einfach wieder.
Das Reacting einer Röhre kann man nicht nachbilden und ist auch durch nichts ersetzbar, Modeling ist kalt, hart, statisch, eine Röhre dagegen ist selbst wie ein Instrument, da kann man digitales Modeling hypen wie man will, eine perfekte Symbiose geht nur mit Röhre.
Meinen kleinen EvH kann ich so leise spielen das sich wirklich niemand darüber aufregen kann, selbst trocken gespielt macht er süchtig, er ist wesentlich schneller in seiner Response als sämtliche Modeler oder Plug-in’s die ich gespielt habe.
Allein deswegen geht vieles was digitale Modeler einfach nicht können und auch niemals können werden.
Wenn ich genug Geld hätte, was leider nicht der Fall ist, aber wenn, würde ich mir einen Röhrenverstärker von McIntosch zulegen.
Klingt irgendwie außerirdisch, absolut genial, ganz abgesehen davon, dass die Geräte auch noch super aussehen.
Aber eben, sind leider etwas teuer.
Verstärker, CD-Player, Phono und LS, da legst du bestimmt gegen 50’000 €
hin.
Aber träumen ist ja nicht verboten
Hi Erich! Ja, auch wenn ich eher aus der Perspektive des Gitarristen schreibe – wer einmal in den Genuss eines schönen McIntosh gekommen ist, kommt nur schwer wieder davon weg…es sei denn, das Portemonnaie drängelt ;-)
Hab den gleichen Traum seid einer Ewigkeit………
Ich habe das Beste aus beiden Welten in meinem „Terror-Kabinett“.
Mein Terroriabinet ist ein Dachstudio im Reihenmittelhaus, das ich mit einem Raum-in-Raum Konzept soweit getrieben habe, damit eine Schalldämmung von 50 Dezibel zum Nachbarn erreicht wird.
Wenn ich dort mit 90 Dezibel spiele, kommen noch 40 drüben an.
Dort stehen
– Marshall Bluesbreaker Combo für den Clapton Beano Ton und den Robin Trower Sound
– Mesa Boogie Mark I mit King Snake Modifikation für den Santana Ton
– Soldano SLO 30 für Clapton/Knopfler 90er
Die laufen über eine Fryette Power Station auf eine 4×12 Bogner Box mit einzeln verkabelbaren Speakern UND
Paralell über einen OxAmp in Richtung Cubase.
Über die Box kommt der trockene Amp aufs Ohr und über den OxAmp der Hall, Raumklang und ggf. Delay auf der Adam Monitore.
Mit digitalen Amp Simulationen habe ich jahrelang herumgeschraubt und gemerkt, dass ich Lebenszeit im Universum der Parametereimstellugen verschwende und gar nicht mehr richtig übe.
Bei allen Modellern macht man den Fehler, dem Marketing hinterherzuhecheln … finde ich.
Beispiel: Nur eine originaler SLO30 ist ein SLO30. Der digitale Algorithmus ist ähnlich ja auf alle Fälle … aber es fehlen mir Bestandteile im Ton, die mir persönlich das Spielgefühl total vermindern. Und ich mag Latenz nicht.
Digitale Lösungen sind beileibe nicht schlecht … aber eben anders.
Und man sollte nicht den Fehler machen, in der Simulation das Original zu suchen.
Darum halte ich diesen Streit für reine Zeitverschwendung.
Gut ist was gefällt … und vor allem bezahlbar ist.
–
Wow – das Terror-Kabinett klingt nach ordentlich Druck auf den Ohren und einer echten Passion für Sound. Raum-in-Raum Lösungen sind der Hammer! Cool, dass du dir die Möglichkeiten offen hältst, beide Soundwelten zu erkunden…
Ich habe dort mit nem Handwerker meines Vertrauens ein frei tragendes Holz-Ständerwerk mit abgehängter Decke installiert, das Schallentkoppelt auf Sylomer ruht.
Es gibt dabei keine einzige Schraube in der Wand. Der Zwischenraum ist mit Dämmwolle gefüllt.
Die Beplankung erfolgte mit Knauff Silent Board – zum Nachbarn doppelt.
Das tolle beim OxAmp ist vor allem die gnadenlos gute Qualität der Speaker-Simulationen …. aber auch der Recording-typische Signalfluss.
Die virtuelle Gitarrenbox steht im Raum bzw. in der Halle.
So wie es sein muss.
Und wenn ich nur den Amp hören will, dann senke ich einfach den Pegel des Oxamp über die Mixeroberfläche des RME Interface ab.
Und … ich spiele nur zum Zeitvertreib zu Backing Tracks … bin also beileibe kein Profi.
Ist natürlich alles sehr knapp erklärt, aber was den Klang ausmacht, nämlich das Klirrspektrum, wurde recht gut erklärt.
Bei der Begrifflichkeit digital und analog muss man im Zusammenhang mit Verstärkern vorsichtig sein. Es gibt nämlich keine digitalen Verstärker. Das wird irrtümlicherweise häufig behauptet, fast immer im Zusammenhang mit so genannten Class D Verstärker. Die eigentliche Signalverstärkung findet auch hierbei analog statt. Dieses Prinzip ist sogar schon recht lange bekannt, man nennt das auch Puls-Weiten-Modulation. Übrigens hängt der Klang eines Röhren Amps stark von der Art der Schaltung ab, Class A vs. Class AB Betrieb. Je nach Schaltung und verwendeter Röhren lässt sich klanglich nicht einmal zwischen Röhre und Transistor unterscheiden.
Aber nicht nur die Schaltungsart und die Röhren bestimmen den Klang, sondern ebenso der Ausgangsübertrager der für Röhren Amps erforderlich ist.
Hi Stephan, du hast natürlich Recht – das D in Class D ist nicht mit Digital zu verwechseln. Im Artikel ist der digitale Bezug eher auf Modeler hergestellt – die ja immer wieder versuchen, „den“ Röhrensound eben durch digitale Prozessoren auszugeben. Ansonsten gebe ich dir Recht – Betriebsarten machen die Soundwelten der Röhrenamps erst so richtig bunt!
Hallo Jan,
Danke für den schönen Artikel. Eine Sache hätte ich noch anzumerken. Im Gegensatz zum analogen Röhrenamp gibt es den Transistorverstärker sowohl analog als auch digital (= Computer). Bin seit 45 Jahren Hobby-Band-Gitarrist, habe die angesagtesten Röhrenamps, aber 10 Jahre lang auch digital (Fractal) gespielt. Seit einem halben Jahr spiele ich den analogen Transistoramp Quilter Superblock US, direkt auf dem Pedalboard befestigt. Zuhause und im Proberaum steht nur noch eine Box. Der Sound? Warm, clean, analog, ideale Pedal-Plattform. Bin sehr begeistert. Gruß Oskar
„Sie sind schwer, groß und wahnsinnig laut“ … darüber sind wir doch lääängst hinaus, oder ?
Schöner Artikel, aber die einleitende Formulierung ist viel zu pauschal.
Zu meinem „Fuhrpark“ gehören z.B. ein Blackstar HT5 und ein Fender Pro jr., die sind zwar völlig unterschiedlich im Grundklang, aber beide röhrig, klein und gar nicht so laut :-)
Alles eine Frage der Perspektive – stimmt schon. Aber im Vergleich zu einem iPad mit Interface immer noch „riesig“ ;-)
Oder nimm den Tubemeister von Hughes & Kettner, z. B. Das Topteil (Deluxe 20) der mit ordentlichen Röhren ordentlich. Druck macht. Dabei ist er auch „handtaschenmässig“ konzipiert und auch nicht schwerer als ein Kemper
Ja ich bin auch ein Röhrenfan. Ich habe einen Röhrenverstäker. Manchmal gönn ich mir mit dem Gerät meine Lieblingsmusik und trinke eine gute Flasche Rotwein dazu, ja da kommt dann so richtig Lagerfeuerstimmung auf.
Ich würde es ja gut finden, wenn zumindest der Netztrafo durch ein Schaltnetzteil ersetzt werden würde. Schöner Gleichstrom für die Beheizung der Röhren ist schon cool. Allerdings muss dann der Ausgangstrafo in die Mitte, um die Gewichtsverteilung zu erhalten.
Bei vielen Fender Transistor Amps ist der Unterschied so minimal, daß ich fast geneigt bin, lieber meinen Fender Transi zu spielen, als meinen Hughes & Kettner Röhrer. In den letzten 40 Jahren habe ich gelernt, daß gerade auf der Bühne das Auge mit isst, denn im Bandkontext und bei bestimmten Räumlichkeiten geht der Unterschied der Amps meist tragisch unter. Mein Ding wäre: ein Fronman 212 in einem vintage Tweed Gehäuse als Eyecatcher für die Bühne. Mit Slapback, Hall und Tremolo Pedals ist das in meinen Augen die coolste Mischung. Für zuhause gibt´s dann wieder Vollröhre als Leckerli zum Entspannen.
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