EB-Blasphemy: Kostenloses Aphex-Twin-Glitch-Multieffekt-Plugin
Glitch-Sounds per Zufall für elektronische Musikproduzenten
Das „kostenlose“ (oder besser „Pay what you want“) Plugin EB-Blasphemy des Entwicklers Ewan Bristow ist ein beeindruckendes generativer Multieffekt, der speziell für die Bearbeitung und Transformation von Drumloops entwickelt wurde. Das Tool zielt auf experimentelle und „glitchy“ Breakbeat-Produktionen à la Aphex Twin ab und bietet klangliche Möglichkeiten, die sich ideal für Breakcore oder andere elektronische Musikgenres eignen, die eher auf unkonventionelle rhythmische Strukturen und eine große Bandbreite an Effekten setzen.
Alles zu Ewan Bristow EB-Blasphemy
Freeware mit spektralen Effekten für Breakcore und Aphex Twin Fans
Das Herzstück von EB-Blasphemy ist der intelligente Sample-Slicer. Dieser wurde zwar als sogenannter „Amen-Break-Chopper“ entwickelt, kann aber beliebige Samples – von Drumloops über Vocals bis hin zu Synthesizer-Riffs – in zufällige, temposynchrone Slices zerlegen. Über eine Zufallssteuerung lassen sich rhythmische Variationen erzeugen, wobei ihr jeden einzelnen Slice über verschiedene Effektoptionen verändern könnt. Die Steuerung des Plugins ist denkbar einfach: Mit der Option „Gen“ wird die generative Wiedergabe aktiviert, mit dem Button „Trigger“ wird der Sample-Abspielprozess gestartet und das Plugin beginnt sofort, Loops in neuen rhythmischen Formen zu generieren.
In der Effektsektion bietet EB-Blasphemy eine vielseitige Auswahl an „verzerrenden, spektralen und experimentellen“ Klangwerkzeugen, die über Wahrscheinlichkeitsregler gesteuert werden. Der Resonator z. B. kann durch zwei Parameter beeinflusst werden, die bestimmen, mit welcher Wahrscheinlichkeit er aktiviert wird und wie sich die Verzögerungszeit verhält. Der Bitcrusher erzeugt digitale Verzerrungen und artefaktreiche Effekte, während ein Reverser Slice Richtungen umkehren kann.
Kreatives Multieffekt-Plugin für zerlegte Drumloops – Rhythmische Breaks & Noise-Effekte
Hinzu kommen ein spektrales Gate und ein Noise-Generator, der über einen Envelope Follower getriggert wird und so den Breaks eine zusätzliche, rauschbasierte Klangschicht hinzufügt. Diese Effektsektion ermöglicht eine durchgehend zufällige und dynamische Modulation der Sounds, wodurch unvorhersehbare und wirklich experimentelle Soundscapes entstehen.
Der eingebaute Timestretcher fügt dem experimentellen Sounddesign eine weitere Ebene hinzu. Durch einfaches Erhöhen des „HT“-Reglers wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Slice zeitlich gestretcht abgespielt wird. Diese Funktion sorgt für rhythmische Tiefe und erzeugt eine veränderte Dynamik, die vor allem im Bereich der Breakcore- und IDM-Produktion gerne genutzt wird. Zusätzlich stehen zwei Sample-Buttons zur Verfügung, die „Woo!“- und „Yeah!“-Samples aus dem Klassiker „Think Break“ einbinden – ein kreatives Detail, das vor allem für die Jungle- und Breakbeat-Szene cool sein dürfte.
Bristow beschreibt EB-Blasphemy als eine Art „Sound Destruction Machine“ und fasst damit das Potential dieses Plugins treffend zusammen. Es richtet sich an Sounddesigner und Musiker, die nach kreativen Möglichkeiten suchen, Loops und Drumsamples jenseits traditioneller Effektbearbeitung neu zu interpretieren und komplexe Rhythmen zu erzeugen.
Preise und Daten zu Ewan Bristow EB-Blasphemy
Ewan Bristow EB-Blasphemy erhaltet ihr ab sofort als „Pay what you want“ Download (kostenlos ist möglich!) auf der Website des Entwicklers. EB-Blasphemy basiert auf der frei verfügbaren Programmierumgebung Plugdata und kann als VST3, AU, CLAP oder LV2 Plugin in gängige DAWs auf macOS, Windows und Linux eingesetzt werden. Die Installation von Plugdata ist notwendig, da das Plugin darüber ausgeführt wird.
Weitere Informationen zu Ewan Bristow EB-Blasphemy
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