Elektron, Native Instruments, Ableton: Sound-Boutique
Neues über Sounds, Presets, Samples und Ableton Live
Die heutige Sound-Boutique fängt mal etwas anders an und trotzdem bleibt eigentlich alles wie immer. Denn hier geht es wie gehabt um neue Sounds für unsere „Lieblingskisten“. Dabei stehen in den ersten beiden Vorstellungen aber keine typischen Soundsets im Vordergrund. Bei DSP Reboot: Playstation 1 geht es nämlich um eine neue EP von Dataline, diese wird allerdings von den zugehörigen Projekt-Files für Elektron Digitakt I und II begleitet. Danach liest du über gleich fünf LPs/EPs, die von Blinksonix in Reaktor-Ensembles verpackt werden. Dann geht es um einen etwas verrückten Drum-Computer für NI Kontakt. Den Abschluss macht ein Phase-Vocoder für Ableton Live mit Max for Live.
Inhalt der Sound-Boutique in dieser Woche
DSP Reboot: Playstation 1 – neue EP von Dataline und das zugehörige Projekt-File für Elektron Digitakt (1 und 2)
Wer frühere Promo- und Tutorial-Videos von Elektron schon mal gesehen hat, kennt das Gesicht von Cenk aka (Mr) Dataline. Vor drei Jahren hat sich Cenk von dem schwedischen Hersteller verabschiedet und arbeitet seitdem für andere Unternehmen wie beispielsweise Ableton. Aber wie das halt so ist – alte Liebe rostet nicht, deshalb ist es natürlich eine besonders schöne Überraschung, wenn jetzt eine neue EP von Dataline erhältlich ist und diese auch noch gleich die zugehörigen Projekt-Files für Elektron Digitakt enthält. Und da blitzt sogar noch eine weitere Leidenschaft durch, denn Herr Dataline ist auch ein Fan von Videogames.
DSP Reboot: Playstation 1 ist der Startschuss einer Reihe von vier EPs und dabei geht es immer um den kreativen Einsatz von Sounds aus Videogames. Und wie es der Name andeutet, stehts hier die gute alte Playstation 1 im Mittelpunkt. Konzeptionell macht Dataline dabei etwas, das ich eigentlich schon ewig vorhabe. Er benutzt nämlich den Startup-Sound der PS1 und nimmt diesen als Basis für sämtliche Sounds. Großartig! Denn was einige „Sampling-Nörgler“ nämlich oft vergessen: Aus einem Sample lassen sich mit ein paar Tricks und etwas Know-How beliebig viele Sounds erzeugen, die klanglich mit dem ursprünglichen Sample teils überhaupt nichts mehr gemeinsam haben.
In dem Download von DSP Reboot: Playstation 1 findest du neben der EP mit vier Tracks auch das dazugehörige Projekt-File für den Elektron Digitakt (ist kompatibel mit beiden Versionen) sowie die Multitrack-Aufnahmen der EP. Das ist bestimmt nicht nur für Fans von Dataline interessant, sondern auch für alle, die sich für Sounddesign und den Elektron Digitakt begeistern.
- DSP Reboot: Playstation 1 bekommst du auf Bandcamp oder hier bei Gumroad für 25 Britische Pfund. Elektron Digitakt II ist bei Thomann erhältlich*.
Eclo.re Player Series Vol. 1: Fünf interaktive Alben und EPs als Ensembles für NI Reaktor
Nachdem wir uns gerade mit einer EP und den zugehörigen Projekt-Files für Elektron Digitakt beschäftigt haben, kommen wir nun zu einem ähnlichen Konzept – diesmal allerdings für Native Instruments Reaktor. Bei Eclo.re Player Series Vol. 1 geht es um interaktive Alben und EPs, die in Ensembles für Native Instruments Reaktor verpackt werden. So ein bisschen erinnert diese Idee an Artists, die ihre Musik in Form von Apps anbieten, hier bekommst du aber durch Reaktor „vollen Zugriff“.
Zunächst ein kurzer Teaser, dann beschäftigen wir uns mit den Details:
Als Basis bei diesem von BLINKSONIC initiierten Projekt dienen jeweils vier Stems. Reaktor übernimmt nicht nur das Abspielen der Audiofiles, sondern funktioniert ebenso wie ein Looper und Sampler, der die Audiospuren kräftig verbiegen kann. So schaltest du beispielsweise einzelne Stems stumm oder erstellst eigene Loops und Atmosphären. Dazu kommen drei Effekte und für DJ-Mixer typische Funktionen wie Filter, Rückwärts-Abspielen, Timestretching, Pitch-Änderungen oder sogar Scratch-FX. Und das alles wird noch mit Echtzeit-Visuals abgerundet!
Musikalisch geht es ganz klar in Richtung frickeliger IDM mit einer kräftigen Prise Glitch. Wer auf Aphex Twin oder Richard Devine steht, sollte hier eigentlich Freude haben. Weil die Eclo.re Player Series Vol. 1 mit Reaktor funktioniert, kannst du dir nicht nur anschauen, wie das alles funktioniert, sondern ebenso eigene Modifikationen vornehmen. Das Einladen deiner eigenen Stems ist übrigens genauso möglich – hier mehr dazu. Irgendwie ein cooles Konzept!
- 35 Euro kostet die Sammlung der fünf Ensembles zusammen. Weitere Infos findest du hier. Native Instruments Reaktor bekommst du einzeln bei Thomann*, die Software ist ebenso in den Komplete Bundles* enthalten.
##HOBBES## ist eine leicht verrückte Drum-Machine für NI Kontakt
Von Sound Dust kommt dieses Sample-Instrument für Native Instruments Kontakt. ##HOBBES## heißt diese ungewöhnliche virtuelle Drum-Machine. Noise, akustische Drums, elektronische Drums und Bass-Sounds treffen hier aufeinander und lassen sich hier mit diversen Parametern und Funktionen miteinander verquirlen.
Eine wichtige Rolle übernehmen hier die insgesamt 48 Sequencer, denn für jede einzelne Note beziehungsweise jeden einzelnen Sound steht ein eigener Micro-Sequencer mit neun Division-Einstellungen pro Note bereit. Klingt verwirrend? Vielleicht, aber dies ist eines dieser Instrumente, mit denen du einfach rumspielen und Spaß haben sollst. Auch für die Effekte gibt es vier Sequencer, für ordentliche Twists ist also gesorgt. Die FX heißen OOOF (zuständig für „Schmutz“), WOOF (ein resonanter EQ), DOOF (Dynamik, Sättigung und Doppeln) sowie EBB (Ducking auf dem Masterkanal).
Das Interface sieht etwas chaotisch aus und deutet bereits an, dass es hier auch um das Herumexperimentieren mit den einzelnen Parametern geht. Zum Loslegen gibt‘s 50 Snapshots und 250 Presets für die Sequencer. Mehr als 2000 Samples stecken hier drin und 700 MB umfasst der Download.
- Bis zum 31. Juli 24 erhältst du beim Kauf einen Rabatt von 30 Prozent und bezahlst bei Sound Dust 70 US-Dollar. Die Vollversion von Kontakt 6.7.1 ist erforderlich. Die bekommst du auch bei Thomann*.
Morphon: Phase-Vocoder für Ableton Live mit Max for Live für gerade mal 5 Dollar
Eine Schachtel Kippen kostet mehr als dieser Phase-Vocoder von Giorgio Bosso, dazu ist dieses Max for Live Device absolut unbedenklich für deine Gesundheit. Morphon heißt dieses Device und nutzt FFT (Fast Fourier Transform), um Audio in Echtzeit zu analysieren und eine Resynthese vorzunehmen. Durch das Interpolieren zwischen einzelnen Frames entstehen fließende Übergänge und Morphing-Effekte. Das klingt natürlich fürchterlich wissenschaftlich und trocken, das Video gibt aber einen eher praxisorientierten Eindruck:
Morphon sieht auf jeden Fall mal wieder wie ein M4L-Device aus, das sich an alle richtet, die gerne Klangforschung betreiben. Mit den vier Sektionen Main, Effects, Mod und Matrix nimmst du die Bearbeitung von eigenen Audiofiles oder Samples vor. Als Effekte stehen EQ und Distortion bereit, dazu kommen verschiedene Optionen für Modulation.
Insgesamt klingt das alles nach feinstem Glitch – speziell, wenn mit der Startposition der Sample-Wiedergabe herumgespielt wird. Morphon ist wie viele Max for Live Devices eher etwas für ein paar Freaks, aber genau das macht es ja irgendwie auch so charmant.
- 5 US-Dollar kostet Morphon, weitere Infos findest du im Gumroad-Shop von Giorgio Bosso. Ableton Live mit Max for Live (11.3.10 oder neuer) ist erforderlich. Die Erweiterung ist in der Ableton Live Suite enthalten und die bekommst du in der neusten Version auch bei Thomann*.
Weitere Infos über Elektron, Native Instruments und Ableton
- Elektron News
- Elektron Digitakt II Angecheckt
- Native Instruments News
- Ableton News
- Mehr über Max for Live
- Mehr von der Sound-Boutique
Videos zu Elektron Digitakt II
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