von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Einnahmen aus Musikstreaming: Studie belegt dramatische Ungleichheit in Deutschland

Einnahmen aus Musikstreaming: Studie belegt dramatische Ungleichheit in Deutschland  ·  Quelle: Bundesregierung Deutschland

ANZEIGE

Eine aktuelle Studie zu Einnahmen aus Musikstreaming in Deutschland zeigt deutliche Ungleichheiten bei der Vergütung von Künstlern. Während eine kleine Elite von wenigen Promille den Großteil der Einnahmen erzielt, geht die überwältigende Mehrheit der Musikschaffenden nahezu leer aus. Besonders alarmierend ist die Zahl von 68 Prozent der Künstler, die im Jahr 2023 weniger als einen Euro durch Streaming verdienten. Die Studie des Forschungsnetzwerks Digitale Kultur gibt tiefe Einblicke in die Mechanismen der aktuellen Verteilungsmodelle und zieht Vergleiche zu Zeiten des CD-Verkaufs.

ANZEIGE

Studie deckt auf: So unfair sind die Einnahmen aus Musikstreaming in Deutschland

Die aktuelle Studie vom 11. Februar 2025 zeigt, dass nur 0,1 Prozent (!) der Künstler mehr als 75 Prozent der Streaming-Umsätze generieren. Gleichzeitig bleiben Millionen von Songs auf den Plattformen ungehört. Zudem hat Spotify 2024 eine neue Untergrenze eingeführt: Eine Auszahlung erfolgt erst ab 1.000 Streams pro Song. Damit sinken die Chancen für kleinere Künstler weiter, eine nennenswerte Vergütung zu erhalten. Im Vergleich zum CD-Zeitalter wird deutlich, dass sich die Zahl der Musikschaffenden, die über dem Sockelbetrag verdienen, zwar verdoppelt hat, ihr Anteil an der Gesamtzahl aber deutlich gesunken ist.

Die Mehrheit der befragten Künstler empfindet die Verteilung der Streaming-Einnahmen als intransparent und schwer nachvollziehbar. Kritisiert werden vor allem undurchsichtige Lizenzmodelle, komplizierte Umsatzberechnungen und der fehlende Zugang zu Vergütungsdaten. Rund 75% der Musiker sprechen sich für ein nutzerzentriertes Vergütungsmodell aus, bei dem die Abo-Gebühren nur an die Künstler fließen, die auch tatsächlich gehört werden. SoundCloud bietet ein solches Modell bereits an, während Spotify und Apple Music weiterhin auf das bisherige Pooling-System setzen. Zudem fordern 86,3 Prozent eine geringere Vergütung für KI-generierte Musik, da diese oft massenhaft produziert und künstlich in die Playlists gedrückt wird.

Claudia Roth (Kulturstaatsministerin) plädiert für mehr Fairness bei Einnahmen aus Musikstreaming.
Claudia Roth (Kulturstaatsministerin) plädiert für mehr Fairness bei Einnahmen aus Musikstreaming. · Quelle: kulturstaatsministerin.de
ANZEIGE

Eine Krise? Verteilung der Einnahmen aus Musikstreaming bleibt auch in Deutschland umstritten

Auch die Politik hat die bestehenden Probleme der Einnahmen aus Musikstreaming erkannt. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) sieht dringenden Handlungsbedarf und fordert mehr Transparenz in der gesamten Verwertungskette. Förderprogramme für unabhängige Musiker und ein gerechteres Verteilungssystem sollen helfen, die bestehenden Ungleichheiten abzubauen.

Ziel ist es, eine faire Vergütung zu schaffen und die Marktmacht der großen Plattformen zu demokratisieren. Die vollständige Studie bietet detaillierte Analysen und Lösungsvorschläge für eine gerechtere Verteilung im Streaming-Zeitalter. Hier könnt ihr sie nachlesen. Ich denke, dass wir hier kein Fazit benötigen, da jeder von uns derselben Meinung sein wird – und hier stimme ich der Studie und einem angestrebten fairen und transparenteren Lösungsweg zu 100% zu!

Weitere Informationen zum Thema Einnahmen aus Musikstreaming

ANZEIGE

2 Antworten zu “Einnahmen aus Musikstreaming: Studie belegt dramatische Ungleichheit in Deutschland”

    donald mohs sagt:
    0

    ich bin das thema geld so leid und nicht bereit mich dafür zu verbiegen. aber ich werde in diesem land gezwungen eine tätigkeit auszuüben, von der man leben kann. denn vom musik machen kann ich es nicht und will es auch nicht. also mir wird das musik machen sozusagen untersagt. find ich bissl schade…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert