Drawmer 1972: 2-Kanal Preamp mit richtig guten Features
Nach dem Jahr 1970 und vor den Jahren 1974/1976 liegt 1972 – und genau so heißt auch der neue Preamp von Drawmer. 1972 beansprucht gerade mal 1 HE im 19-Zoll-Rack und bietet viele Features, die eigentlich in jedem Studio und auch anderswo gefragt sind. Das fängt bei der umfassenden Auswahl für die unterschiedlichsten Signale an und geht über Hoch- und Tiefpassfilter bis hin zu einem Upward-Expander und einem „Sonic Fixer“.
Drawmer 1972
Zwei Eingangskanäle bearbeitet 1972 in einem gerade mal 1 HE großen Gerät im Format für 19-Zoll-Racks. Beim Anblick auf die Frontseite wird schon deutlich, dass hier einige Möglichkeiten drinstecken.
Zuerst schauen wir uns aber die Ein- und Ausgänge an, die hier an der Vorder- und Rückseite platziert sind. Der Dual Preamp verfügt über zwei Klinkeneingänge für Instrumentensignale an der Front, rückseitig gibt es zwei Eingänge im XLR-Format für den Anschluss von Mikrofonen. Das wird von zwei XLR/Klinke-Combo-Buchsen ergänzt, die für Line-Signale gedacht sind. Die Ausgänge liegen als XLR vor.
Die zwei Kanalzüge sind jeweils mit einem Select-Schalter versehen, dieser bietet insgesamt sechs wählbare Einstellungen für die Art des eingehenden Signals. Neben der Auswahl für Instrument und Line stehen vier weitere Positionen für die Wahl von +48 V Phantomspeisung und Impedanzen von 200, 600 und 2400 Ohm zur Verfügung. So sollte es auch kein Problem sein, empfindliche Bändchenmikrofone mit der passenden Impedanz zu betreiben.
Die von vierstufigen LED-Pegelanzeigen begleiteten Regler für die Verstärkung gehen in gerasterten Schritten mit jeweils 6 dB auf insgesamt bis zu 66 dB. Drawmer hat sich für gerasterte Drehregler entschieden, weil so im Studio Einstellungen schnell und präzise hergestellt werden können. Den Ausgang auf jedem Kanal kontrolliert ein Regler, der nochmal bis zu 12 dB anhebt oder im gleichen Umfang absenkt. Hintergrundbeleuchtete VU-Meter mit begleitenden +10 dB Pads (nur für die Skalierung der Meter-Anzeigen gedacht) zeigen die finalen Ausgangspegel an.
Richtig praktische zusätzliche Features
Das ist aber bei Weitem nicht alles, es gibt nämlich eine ganze Reihe von sehr praktischen Extras. Neben einem Button für Phasenumkehr gibt es auf beiden Kanälen Hoch- und Tiefpassfilter mit einer Flankensteilheit von 12 dB/Oktave. Das Hochpassfilter reicht von 15 Hz bis 350 Hz, das Tiefpassfilter hingegen geht von 20 kHz bis nach 1,5 kHz hinunter. Damit lassen sich Signale ordentlich aufräumen.
Jetzt wird es richtig interessant: Der Druckknopf mit der Beschriftung Lift aktiviert einen Upward-Expander und hebt Signale unterhalb eines Pegels von -30 dB an, bis diese 0 dB erreichen. Diesen Vorgang erledigt diese Funktion laut Drawmer aber mit einem extrem „smoothen“ und sehr natürlichen Sound. Das ist nicht um Studio praktisch – der Hersteller denkt auch an TV-Sound, Konferenzen oder öffentliche Aufführungen. Macht das nicht neugierig?
Ebenso spannend liest sich das Shape genannte Feature. Dafür sind zwei Buttons zuständig, die jeweils eine Art Tilt-EQ um die gemeinsame Mitte von 500 Hz auslösen. Low Shape erzeugt einen Boost von 2,5 dB bei 40 Hz und senkt gleichzeitig mit -2,5 db bei 10 kHz ab. Hi Shape macht es genau andersherum.
Und was passiert, wenn beide Buttons gleichzeitig gedrückt werden? Dann entsteht ein „Scoop“ mit einer Mittenfrequenz von 500 Hz – dieser Bereich wird also quasi „ausgehöhlt“, was etwas zu harschen Sounds entgegenwirkt. Smiley Face wird diese EQ-Kurve auch mal ganz gerne genannt.
Dieser Preamp sieht nach einem richtigen Arbeitstier aus, das auch mit einem sehr stylischen Look daherkommt – vorausgesetzt, du stehst auf die Kombination von Schwarz und ein bisschen Gelb.
Verfügbarkeit und Preis
Drawmer 1972 ist jetzt erhältlich — natürlich auch bei Thomann*.
Weitere Infos über Drawmer 1972
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