von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
DJing mit Ableton Live: Der geheime Power-Boost für DJs!

DJing mit Ableton Live: Der geheime Power-Boost für DJs!  ·  Quelle: Ableton

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Viele Produzenten schwören auf die DAW Ableton Live für ihre Musikproduktion in ihren heimischen Studios. Aber wie sieht es beim Auflegen mit Ableton Live aus? Für manche ist es immer noch die perfekte DJ-Software – eine richtige „Geheimwaffe“ für die Bühne. Ist es auch etwas für euch? Das wollen wir hier herausfinden.

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DJing mit Ableton Live

Es gibt viele verschiedene Software-Anwendungen für das DJing. Von Serato über rekordbox bis hin zu NI Traktor und anderen Systemen hat der moderne DJ die Qual der Wahl. Eine Software, die nicht so oft erwähnt wird, ist Ableton Live (jetzt in Version 12). Natürlich kann man mit der DAW genauso auflegen, wie mit den anderen Apps, aber muss man das? Vor allem im Jahr 2024, in dem es so viele andere Möglichkeiten and Soft- und Hardware gibt?

Session-Ansicht in Live 12 - DJing mit Ableton Live
Session-Ansicht in Ableton Live · Quelle: Ableton

Die kurze Antwort auf diese Frage ist: Ja, natürlich. Die lange Antwort enthält aber einige Vorbehalte. Um es auf den Punkt zu bringen: Es ist wahrscheinlich nicht für jeden DJ geeignet. Wer etwas sucht, das das klassische Setup mit zwei Turntables und einem Mixer widerspiegelt, wird enttäuscht sein. Aber für diejenigen, die an einem hybriden DJ-Ansatz interessiert sind und für die das Produzieren ein wichtiger Teil ihres Lebens ist, könnte es perfekt sein.

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Hier werden wir die Vor- und Nachteile des DJing mit Ableton Live aufzeigen, um euch dabei zu helfen, zu entscheiden, ob es der richtige Weg oder besser gesagt die richtige Methode für euch ist.

Eine kurze Geschichte über Ableton Live

Bevor wir uns mit den Besonderheiten des DJings mit Ableton Live beschäftigen, kann es aufschlussreich sein, einen Blick auf die Geschichte dieser vielseitigen DAW zu werfen.

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Das Schlüsselwort ist sicher der Name „Live“. Obwohl wir dazu neigen, die Software einfach „Ableton“ zu nennen, ist das natürlich der Name des Herstellers. Die DAW heißt eigentlich nur Live, weil die Entwickler sie ursprünglich für den Live-Einsatz konzipiert hatten. Deshalb gibt es diesen Session-Bildschirm. Clips (und alles, was dazu gehört) sind die Bausteine eines Live-Sets. Um daraus ein DJ-Set zu bauen, muss man nur seine eigenen Songs durch die anderer Leute ersetzen. So einfach ist das nämlich.#

Das ist genau der Grund, warum manche sich ihre erste Kopie von Live sehr früh nach der ersten Veröffentlichung im Jahr 2001 gekauft hatten. Sie wollten sich nämlich mit digitalem DJing beschäftigen, und das war damals definitiv der einfachste Weg – neben den ersten Live Performances mit dem Laptop auf der Bühne. Die ersten Nutzer haben sich damals lange dagegen gesträubt, die DAW für die reine Musikproduktion zu verwenden.

Ein Switch vom damaligen Logic, fiel einigen Anwendern sicher eher schwer – es war einfach kompliziert zu verstehen, wie man im Vergleich zum üblichen Arrangement-Look die Session-Ansicht zum Musikmachen verwenden soll. Aber als DJ-Tool (oder zum Abfeuern von Loops und Sounds) wurde es schnell akzeptiert. Viele spielten Gigs nur mit meinem Laptop, einem billigen MIDI-Controller und eben Ableton Live.

So könnte die Struktur eines Live-Sets in der Session-View aussehen
So könnte die Struktur eines Live-Sets in der Session-View aussehen · Quelle: Gearnews

DJing mit Ableton Live: Die Vorteile

Ableton Live ist aber im klassischen Sinn keine DJ-Software und es sieht deswegen auch nicht so aus, wie man es von einer DJ-Software erwartet. Es gibt keine „Decks“, nichts, was wie ein Software-DJ-Mixer aussieht. Es ist viel offener als das. Das ist ein Vorteil für den abenteuerlustigen DJ, die gerne zusätzlich experimentieren wollen – also „live“ eingreifen wollen. Wie man so schön sagt: Das ist kein Fehler, das ist ein Feature. Es ist sehr einfach, die Session-Ansicht so zu gestalten, dass sie sowohl einem Track-Organizer als auch einem Track Player ähnelt. Man muss eben nur kreativ sein.

Weitere Vorteile sind verschachteltet Effektketten und extreme Routings, Loops und sogar Kopfhörer-Cueing, aber der eigentliche Clou sind die Follow-Actions. Follow-Actions wurden entwickelt, um Live-Performances flexibler zu gestalten und ermöglichen es, die Interaktion zwischen Clips neu zu definieren. Mit diesen Follow-Actions könnt ihr einfache Abspielreihenfolgen programmieren oder sogar wilde Glitch-Effekte erzeugen. Kombiniert mit der traditionellen Songauswahl eines DJs und einem Controller, kann dies euren DJ-Sets ein wirkungsvolles Element hinzufügen.

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Nutzer der Live Suite können sogar Max for Live (M4L) Devices von Drittanbietern verwenden. Tom Cosm, ein zertifizierter Ableton Live-Trainer, hat ein ausgeklügeltes M4L-Gerät namens Advanced Ableton DJ Deck Strip entwickelt, das Live in eine Standard-DJ-Software verwandelt. Wow – das ist ja genau was wir wollen! Wem das zu kompliziert ist, der kann einfach die Lautstärkeregler und den Crossfader des Mixers auf seinen USB-MIDI-Controller mappen. That’s it!

Vorbereitung ist alles – und die Nachteile beim DJing mit Ableton Live

Obwohl das DJing mit Ableton Live eine Reihe von Vorteilen hat (wie oben beschrieben), ist der größte Nachteil, dass es keine Software ist, die speziell für DJs entwickelt wurde. Keine noch so große Anzahl an benutzerdefinierten Geräten und Follow-Actions kann dein Set auf Knopfdruck retten. Außerdem gibt es keine manuelle Beatanpassung. Alles ist immer synchron. Wem das langweilig vorkommt, der sollte von Live die Finger lassen.

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Ein weiterer Nachteil ist der hohe Vorbereitungsaufwand, um mit Live effektiv auflegen zu können. Damit die Tracks im Takt bleiben, müssen sie von der Software richtig analysiert werden. Dazu gehört ebenso das manuelle Setzen von Warp-Punkten für alle Tracks, die abgespielt werden sollen, falls Live diese nicht richtig erkennt. Stark quantisierte Dance-Musik lässt sich wahrscheinlich schnell aneinanderreihen, aber Songs mit Tempi-Wechsel oder Songs, die von einer Band gespielt werden, benötigen schon etwas Nachbearbeitungszeit. All das kostet eben diese Zeit – und das funktioniert nicht mal schnell live auf der Bühne.

Die besten Controller fürs DJing mit Ableton Live

Fast alle DJ-Controller funktionieren ohne Treiber und aufwändige Installationsroutinen mit Ableton Live. Im Grunde sind es am Ende ebenfalls nur spezialisierte MIDI-Controller. Da es keine Beat-Anpassung gibt, brauchst du wahrscheinlich keinen Controller mit Jog-Wheels oder Turntables. Sucht euch hierfür lieber etwas mit einer Kombination aus Fadern, Drehreglern und Buttons zum Starten von Clips. So funktioniert nämlich das DJing mit Ableton Live. Die erste Wahl wäre sicherlich der hauseigenen Push Controller.

Neue Session Ansicht im Display
Neue Session-Ansicht im Display · Quelle: Ableton

Ein beliebter Controller für das DJing mit Ableton Live ist der Akai Professional APC40 oder 64 Controller. Ihr könnt aber ebenso einen APC mini MK2 einmal testen oder mit einem APC Key 25 MK2 sogar ein Keyboard für Live hinzufügen, was eurer Performance noch ein paar Extrapunkte beim Publikum einheimsen kann.

Die Clip-Matrix auf dem APC64
Die Clip-Matrix auf dem APC64 · Quelle: Gearnews

Novation stellt darüber hinaus eine Reihe von Controllern her, die sich gut mit Live kombinieren lassen und die DAW perfekt kontrollieren, zum Beispiel den Launch Control XL MK2.

Wenn ihr aber doch etwas sucht, das mehr wie ein DJ-Controller aussieht und nicht zu teuer ist, solltet ihr unbedingt den Hercules DJ Control Inpulse 200 MK2 oder 300 MK2 einmal ausprobieren.

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DJing mit Ableton Live: Unser Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass DJing mit Ableton Live sicher nicht für jeden geeignet ist. Wer ein eher traditionelles DJ-Erlebnis sucht, ist mit rekordbox, Serato oder auch Traktor sowie den großen DJ-Playern, Turntables und einem Mixer definitiv besser bedient.

Wenn ihr jedoch Tracks mit MIDI-Clips abspielen und auf Effekte und Plugins von Drittanbietern zugreifen möchtet, könnte Live eine gute Option für euch sein. Dazu hättet ihr die Möglichkeit, als Live-Performer in das Set einzugreifen und vieles mehr. Als hybride DJ-Umgebung kann es wirklich glänzen. Und es ist ein Bonus, wenn du Ableton Live bereits besitzen solltest.

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Weitere Informationen zu DJing mit Ableton Live

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