von peter | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Mix Recording Hardware für DJs

Mix Recording Hardware für DJs  ·  Quelle: shutterstock (Artem Khaustov)/gearnews

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Alte Hasen kennen es nicht anders. Zu Zeiten von Vinyl-only wurde mit dem Kassettendeck mitgeschnitten. Mixtapes standen in manchen Szenen hoch im Kurs, teils auch als Sammel- oder Tauschobjekt. Später dann kam die CD und die Minidisk, heute sieht der Markt ganz anders aus.

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Doch ganz gleich, ob man als DJ mit Schallplatten, CDs, USB-Sticks oder dem Laptop auflegt, DJ-Mix Recording-Tools sind ein probates Mittel, um beispielsweise:

  • die Mixsession für die Ewigkeit festzuhalten, um sie auf den diversen Online-Plattformen zu teilen,
  • ein aussagekräftiges „Mixtape“ für die Booking-Agenturen zu erstellen,
  • als Anfänger seinen Mix zu kontrollieren und nach Optimierungspotenzial zu suchen oder
  • einfach gute Musik zu hören

Laptop und DJ-Software

TRAKTOR PRO 3

Ziemlich unkompliziert stellt sich das Mix-Recording beim Laptop dar, sofern man eine DJ-Software verwendet. Hier lässt sich die Darbietung problemlos mit dem internen Session-Recorder auf die Festplatte aufzeichnen.

Sowohl Traktor als auch Serato, Rekordbox, Virtual DJ,DJAY oder UltraMixer, um mal einige DJ-Programme zu nennen, bieten solch eine Aufnahmefunktion. Doch Obacht: Spielt ihr auch Streaming-Tracks in euren Decks, blockieren viele Programme dieses Feature und aus ist es mit dem Internal-Rec. Ähnlich stellt sich dies übrigens auch bei den DJ-Apps auf Android oder iOS-Geräten dar. Die Lösung: extern mitschneiden, nur womit am besten?

DJ-Mixstation

Denon DJ Prime 4

Auch DJ-Mixstations oder DJ-Workstations wie Denons Prime 4 oder Pioneers XDJ-XZ bieten einen integrierte Aufnahmefunktion. Letztgenannter beispielsweise erlaubt euch das Recording auf einen USB-Stick im unkomprimierten Wave-Format, inklusive externer Zuspieler, Mikrofonkanal und Rekordbox-Decks. Eine interessante Konsole, auch für den Event-Dienstleister.

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Beim Prime 4 lässt sich zudem auf SD-Card oder Festplatte recorden. Zusätzlich bietet der Prime 4 integriertes WiFi und Streaming Music, aktuell von Tidal. Mit Tidal Tracks in den Decks wird Recording aber ebenfalls untersagt, sodass man auch hier einen freien Ausgabesignalpfad und einen externen Recorder verwenden müsste, wollte man dies mitschneiden.

Player, Mixer und Controller

Beim DJ-Controller stellt sich dies im Grunde ähnlich dar wie beim Laptop. Man nutzt die interne Funktion der DJ-Software oder bemüht einen separaten Recorder. Mitunter auch einen kleinen Submixer. Bei der Verwendung externer Laufwerke mit Mischpult sind im Grunde zwei Szenarien denkbar. Das Mischpult besitzt ein integriertes Audiointerface, so wie diese Vertreter hier, das DJ verwenden kann oder es besitzt keines.

Und wieder ist ein Hilfsmittel gefragt, das natürlich auch in Form eines Laptops mit Recording-Software auftreten kann.

Mix Recording-Hardware

Für alle Szenarien, wo nun eine eigenständige Aufnahmelösung unerlässlich erscheint, hier einige Tools, mit denen ihr euren DJ-Gig aufzeichnen könnt.

Standalone-Recorder Reloop Tape 2

Reloop Tape 2

Ein Recorder im klassischen Gewand. Das Reloop Tape 2 zeichnet sich durch einfach zu handhabenden Plug&Rec-Workflow aus. Habt ihr einen freien Output des Mixers mit dem handlichen Recorder und seinem Miniklinkeneingang verbunden, lässt sich das Signal mit dem Input-Gain-Regler nebst zweifarbigem LED-Feedback einpegeln. Den großen Start-Taster trifft man auch in der Hektik oder in dunkleren Umgebungen gut. Ihr könnt zwischen WAV oder MP3 als Aufnahmeformat wählen und nicht zu vergessen: Der integrierte Akku ist mit einer Laufzeit von bis zu 6 Stunden angegeben. Das reicht auch fürs Marathon-Set. Mit 99 Euro seid ihr dabei.

iOS-Recorder Evermix EverMixbox 4

Evermix MixBox2

In die gleiche Bresche schlägt die Evermix EverMixbox 4, die jedoch keine integrierte USB/SD-Datenträgerschnittstelle mitbringt, sondern mit einem Smartphone gekoppelt werden muss. Ein Recording-Audiointerface also. Hier dürften aber Social Media Verfechter auf ihre Kosten kommen, denn mit der Evermix Mixbox lassen sich eure DJ-Sets direkt live streamen und der Hersteller bietet zudem noch eine Plattform, wo ihr eure aufgenommenen Mixe mit der Community teilen könnt.

Ein weiteres nützliches Tool, das sich ohne Laptop/Smartphone verwenden lässt, ist ein Fieldrecorder, so einer wie der Zoom H1N, der u. a. über einen Stereo-Miniklinkeneingang verfügt und auf SD-Card aufzeichnet. Ein solches Tool lässt sich auch sehr gut zum Aufnehmen von Atmos oder für Sounds und Samples für eure Tracks verwenden. Kostet keine 100 Euro und nach oben sind kaum Grenzen gesetzt, möchtet ihr ein umfangreicheres Gerät erstehen.

Rack-Recorder Denon DN 300R MK2

Denon DN 300R MK2

Eine oftmals vernachlässigte Spezies, wenn es um das Thema Mix-Recording im DJ-Bereich geht, sind die 19-Zoll-Rack-Recorder. Sicher, weil voll ausgestattete 19-Zoll DJ-Racks in diesem Zeitalter nicht mehr so eine große Rolle spielen wie früher. Einfach ins Rack schrauben, mit dem Mixer-Output verbinden und auf SD oder USB aufzeichnen. Der Denon DN-300R ist so ein professioneller Solid-State-Recorder und bietet XLR- und Cinch-Inputs, die ihr in 16 Bit oder 24 Bit auf SD/USB aufzeichnen könnt. Abspielen geht natürlich auch.

Denon DN-300R MK2 im Thomann-Webstore

Smartphone App Pioneer DJM-Rec

DJM-Rec kompatibel mit Dubset

Mit DJM-REC lassen sich DJ-Mixe kinderleicht aufnehmen und mit anderen teilen. Zwar nutzt man DJM-Rec laut Hersteller idealerweise auch über den DJM-900NXS USB-Port oder den brandneuen DJM-V10 , aber die App funktioniert auch mit der „Mikrofonfreigabe“ und schneidet euren Mix via Klinkenkabel auf das iPhone mit. Sharen könnt ihr beispielsweise auf YouTube, Instagram, Snapchat, Facebook Live und Periscope. Seit dem Update im Mai 2019 Pioneer kooperiert mit Dubset Media. Wer seinen (Re-) Mix mit DJM-Rec aufzeichnet, kann vor dem Vertrieb und Upload direkt die Rechte abklären lassen.

Submixer oder Audiointerface

YAMAHA AG03

Letztlich bietet sich auch ein Laptop plus Submixer mit integriertem USB-Audiointerface an, wo ihr mitunter noch ein Mikrofon oder ähnliches zuschalten könnt. Beispielsweise das Yamaha AG03. Wollt ihr mit dem Laptop und einem Audiointerface arbeiten, stehen euch Heerscharen an Geräten zur Auswahl, zum Beispiel das nur knapp 20 Euro aufrufende UCA202 von Behringer oder etwas aus der kompakten iRig Serie wie das Stream – nach oben gibt’s natürlich preislich kaum Grenzen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch gleich noch auf einen Artikel über die besten DJ-Audiointerfaces verweisen und auf einen Berater zum Thema DVS-Systeme.

Zum Schluss noch ein Tipp, wie ihr euren DJ-Mix auf USB-Stick standesgemäß ganz analog weitergeben könnt: Das Mixtape USB-Drive. Zugegeben: Der Stick hat leider nur 1 GB Datenvolumen, aber für den angestrebten Verwendungszweck „Self-Promotion“ dürfte dies genügen – und ihr bleibt dem Empfänger sicher in Erinnerung.

Wer also weder auf Mixcloud/Soundcloud und Co. seinen Followern oder Fans das Werk zukommen lassen möchte, das ist ein echter Eyecatcher.

Happy Mixing everybody

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